Schwarz-rote Stichwahl in Taufkirchen: CSU-Kandidat Haberl vor SPD-Mann Slawny

Für die Kandidaten war es eine Zitterpartie. Am Ende kam es zum erwarteten Ergebnis. Stefan Haberl holt die meisten Stimmen, muss sich aber noch einmal gegen Manfred Slawny behaupten.
Taufkirchen – An die Nerven ging der Wahlabend im mucksmäuschenstillen Sitzungssaal Taufkirchen, denn die Auswertung dauerte ewig. Jeder suchte auf dem eigenen Handy oder Laptop nach schnelleren Meldungen. Erst gegen 19.30 Uhr war klar: Stichwahl zwischen dem CSU-Bürgermeisterkandidaten Stefan Haberl (43,5 %) und SDP-Kontrahent Manfred Slawny (28,5 %). Der Freie Wähler Korbinian Empl wurde von 17,0 Prozent gewählt, AfD-Kandidat Martin Huber kam 10,1 Prozent.
Ebenso aufgeregt, wie die vier Bürgermeisterkandidaten war der noch amtierende Rathausschef Franz Hofstetter, der vor sechs Jahren noch mit 92,72 Prozent gewählt worden war. Haberl sprach von einem „Etappensieg“ und dass er nun eine Runde weiter sei. Sein strahlendes Siegerlächeln schien etwas eingefroren. Dennoch machte er gute Miene: „Ich freue mich wahnsinnig über das Ergebnis.“ Er werde sich nun mit seiner Wahlmanagerin, Frau Kathi, eine Strategie überlegen.
Slawny wirkte im Rathaus außen total ruhig, war aber innerlich aufgewühlt. „Da half auch der Spaziergang am Nachmittag nicht, die Stunden wollten kaum vergehen“, erzählte er. „Die Stichwahl war mein Ziel. Ich bin zufrieden mit dem Ergebnis. Ein bisserl enger wäre mit lieber gewesen. Aber für die SPD ist es in den momentanen Zeiten ein gutes Ergebnis“, erklärte Slawny nach Auszählung aller 14 Wahlbezirke. Nun wolle er sich bemühen, die Freien Wähler auf seine Seite zu bringen. Besonders hoch war sein Ergebnis in Moosen (50,5 %).
„Ich habe ungefähr mit dem Ergebnis gerechnet, dass Slawny in die Stichwahl kommt und dass Haberl die meisten Stimmen kriegt“, meinte Empl. Enttäuscht sei er nicht. „I dua mi ned obe.“ In Wambach erzielte er stolze 38,89 Prozent. „Das Votum muss man akzeptieren. Wie es ausgeht, geht es aus“, sagte Huber, der schon etwas niedergeschlagen wirkte. Nun müsse er sich mit seinen Parteikollegen besprechen, wie man weiter verfahren wolle.
Die Wahlbeteiligung lag bei 8191 Wahlberechtigen bei 64,3 Prozent (2014: 57,5 Prozent) . Damit gingen 5268 Bürger zur Wahl, rund 3800 Wähler hatten sich für Briefwahl entschieden.
Birgit Lang