„Modernste Sirenenalarmierung im Landkreis“

Die Gemeinde Langenpreising hat aktuell die modernste Sirenenalarmierung im Kreis. Das sagte Kommandant Bernhard Schwarzbözl in der Dienstversammlung der Feuerwehr Zustorf. Bald gibt‘s ein neues Auto.
Zustorf – Der landesweite Warntag am 9. März habe in der Gemeinde perfekt funktioniert. In der Versammlung ging es auch um ein bald nötiges neues Fahrzeug. Man hat schon eins im Auge. Die alte Sirene habe sich als nicht mehr zuverlässig erwiesen. Die Gemeinde sei schnell genug gewesen mit dem Zuschussantrag für den Ersatz, und der Bund habe bis auf ein paar Anschluss- und Nebenarbeiten alles bezahlt. Entscheidend sei aber auch die Einbindung in die Alarmierungssysteme gewesen. Die neue Sirene sei akkugestützt, gestatte auch Durchsagen, und sei überdies dadurch, dass sie den Schall gerichtet abgebe, besser zu hören.
24 Wahlberechtigte waren da. Sie wählten Schwarzbözl einstimmig erneut zum Kommandanten, genau wie Martin Mair zu seinem Stellvertreter. „Gut, dass ihr das wieder macht“, kommentierte Kreisbrandrat Willi Vogl, der in seinem Grußwort auch für die Zusatzalarmierung übers Handy Werbung machte: „Es ist wirklich ein Mehrwert.“
Schwarzbözl fasste drei Jahre zusammen. „Es wurden Weichen für die Zukunft gestellt“, sagte er. 38 Aktive hatte die Feuerwehr, davon sechs Jugendliche zu Beginn des Berichtszeitraums. Jetzt seien es schon 34. Über seine Amtszeit hinweg seien es insgesamt 14 Verabschiedungen und 19 Neuaufnahmen gewesen. Damit seien seine anfänglichen Sorgen, was die Mannschaftsstärke angeht, ausgeräumt.
Die gute Jugendarbeit sei wichtig. Nadja Steiger und Vroni Lintsche beginnen in diesen Tagen ihren Jugendwart-Lehrgang über 40 Stunden. Dass die beiden sich das auftun, trug ihnen Beifall ein. Elf Jugendübungen wurden abgehalten. Vier Jugendliche sind es, und es dürfen ruhig mehr werden. Es gab auch eine große Zahl von Beförderungen und Ernennungen, die Ausbildung konnte trotz Pandemie weitergeführt werden, worauf sich der Kommandant stolz zeigte. Unterm Strich sei man, was Atemschutzgeräteträger, Maschinisten und andere Funktionsträger angeht, sehr gut aufgestellt. 35 Einsätze waren es in den drei Jahren insgesamt. 4529 Stunden stehen in den drei Jahren zu Buche.
Es ist auch einiges in die Ausrüstung investiert worden. Die Sirene wurde digitalisiert, die Kosten weitgehend vom Bund übernommen. Alle Punkte, die 2018 von Vogl auf eine Mängelliste gesetzt worden waren, sind abgearbeitet. Dazu gehört beispielsweise die Einsatzplanung bei einem Biogas-Betrieb.
Die Wehr braucht nicht nur ein neues Gerätehaus, sondern auch ein Fahrzeug. Schwarzbözl berichtete, dass man noch mal Glück gehabt habe: Das Feuerwehrauto, das TSF/W auf Iveco-Basis, kann noch bis 2024 laufen, da es wieder den Segen vom TÜV hat. Allerdings zeigte die Liste der zuvor behobenen Mängel auch, dass das Arbeit gemacht hat. Schwarzbözl berichtete zudem: „Bei der Beschaffung eines neuen Fahrzeugs tut sich etwas: Es wird ein Mittleres Löschfahrzeug.“ Es gab schon eine Vorführung durch den Hersteller. Der Kommandant bedankte sich für die gute Zusammenarbeit mit den anderen Feuerwehren, wo man Fahrzeuge habe besichtigen dürfen, etwa in Mauern.
Sobald die Förderzusage da sei, könne man an die Ausschreibung gehen. „Man geht von einem Beschaffungszeitraum von zwei Jahren aus. Also mit dem TÜV, das könnte knapp werden“, so der Kommandant. 300 000 Euro wird das neue Fahrzeug ungefähr kosten. Dafür gibt es einen Zuschuss von 55 000 Euro vom Freistaat Bayern. Die Mittel stehen im Haushalt.
Zunächst sollte es ein Fahrzeug auf MAN-Fahrgestell werden, ein Lastwagen. Dann aber, so berichtete Schwarzbözl im Gespräch mit der Presse, seien die Preise derart gestiegen, dass das Iveco plötzlich billiger war. Und der Iveco habe noch einen weiteren Vorteil: Er ist etwas leichter und bleibt unter den 7,5 Tonnen. Das erspare der Wehr zehn Führerscheine.
Vogl musste aber um Geduld bitten: Fünf Monate könne es dauern, bis der Zuwendungsbescheid da sei. „Die Bürokratie können wir nicht aufhalten“, meinte er. Er stimmte die Feuerwehrleute darauf ein, dass das Gefährt aber auch erheblichen Ausbildungsbedarf generieren werde, gerade wegen der steigenden Einsatzmöglichkeiten. Er gehe aber davon aus, dass die Feuerwehr Zustorf das schaffen werde.
Interessant: Trotz des geringeren Gewichts schenken sich die beiden diskutierten Fabrikate nichts, was die Zuladungsmöglichkeiten angeht. Ein solches Auto muss auch untergebracht werden. Bürgermeister Josef Straßer teilte mit, dass die Verwaltung jetzt so weit sei, die Ausschreibungen rauszugeben.