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Maschinenring: „Unsere Helfer sind am Anschlag“

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Bei Speis und Trank lauschten die Landwirte den Grußworten in der Versammlung des Maschinen- und Betriebshilfsrings Erding. Wachstumsbranche Photovoltaik
Bei Speis und Trank lauschten die Landwirte den Grußworten in der Versammlung des Maschinen- und Betriebshilfsrings Erding. © Anne Huber

Der Maschinenring klagt über starke Belastung des Personals. Neue Kräfte sind kaum zu finden

.Lengdorf – Gestiegene Einnahmen im Jahr 2021 lassen den Maschinen- und Betriebshilfsring Erding e.V. finanziell gelassen in die Zukunft blicken. Probleme hat die bäuerliche Selbsthilfe-Einrichtung, die seit 61 Jahren einen festen Platz im Landkreis hat, an einer ganz anderen Stelle: Der Maschinenring sucht dringend Verstärkung beim Personal.

Wie Geschäftsführer Martin Haindl bei der Jahreshauptversammlung erklärte, sei Betriebshilfe in den vergangenen Jahren verstärkt nachgefragt worden. „Unsere Helfer sind am Anschlag“, sagte er zu immer mehr und längeren Einsätzen. „Kurzzeitige Einsätze von 14 Tagen kommen nicht mehr vor, einige Einsätze dauern bereits ein Jahr und länger“. Die Belastung der Helfer sei enorm, auch im Sommer zeichne sich im Gegensatz zu früher keine Entspannung der Situation ab.

Um Personal zu finden, das entweder nebenberuflich, selbstständig oder in Festanstellung tätig sein kann, werde man eine „Kampagne auf allen Kanälen“ starten. Über Facebook und Instagram will der Maschinenring jetzt „qualifizierte Leute, am liebsten mit landwirtschaftlicher Ausbildung“ finden.

Ausführlich ging Haindl in seinem Geschäftsbericht auf die verschiedenen Dienstleistungen des Maschinenrings ein, dem 95 Prozent aller landwirtschaftlichen Betriebe im Landkreis angehören. Dem Bereich der Abrechnung stehe eine Modernisierung ins Haus: Durch eine neue Software könnten Landwirte schnell und unbürokratisch Aufträge annehmen und abrechnen. „Das kann man nach getaner Arbeit direkt auf dem Feld machen“, sagte Haindl.

Eine moderate Anhebung der Gebühren kündigte der Geschäftsführer für die analoge Abrechnung an. Durch den gestiegenen Büroaufwand fallen ab April pro Abrechnungsbeleg ein Euro Bearbeitungsgebühr und eine auf zehn Prozent erhöhte Pauschale der Belegsumme an.

Für die GmbH, die gewerbliche Tochter des Maschinenrings, gab Geschäftsführer Paul Sedlmaier den Rechenschaftsbericht ab. Wachstumsbranche sei die Photovoltaikanlagen, seit dem Jahr 2003 seien 597 Anlagen errichtet worden. „Das sind bei 10,9 Megawatt der Stromverbrauch von mehr als 2700 Haushalten“, erklärte er stolz.

Ein kleines Minus sei beim Winterdienst zu verzeichnen, mit einem leichten Plus schloss die Grünpflege ab. Insgesamt habe der Jahresabschluss um 52 Prozent über dem Vorjahresergebnis gelegen. „Nach 27 Jahren neigt sich meine Zeit dem Ende“, kündigte Sedlmaier an.

Von den zahlreichen Ehrengästen, die Maschinenring-Vorsitzender Günther Droblitisch im Menzinger Saal begrüßt hatte, sprach FW-Landtagsabgeordneter Benno Zierer ein Grußwort. Er appellierte an die Landwirte, mit mehr Nachdruck und Selbstbewusstsein auf ihren Stellenwert in der Gesellschaft hinzuweisen. Die Maschinenringe würdigte er als wichtige Einrichtungen, „ohne die viele Landwirte ihre Flinte ins Korn werfen würden“.

Für den dritten Landrat Rainer Mehringer sind die Maschinenringe Organisationen, die mit der Vermittlung von Dorfhelferinnen und Betriebshelfern dafür sorgen, „dass die Familienstruktur erhalten bleibt“. Maschinenringe nähmen zudem eine Schlüsselstelle ein, um die Wirtschaftlichkeit der Betriebe zu erhalten.

Die sehr gute Zusammenarbeit lobte Jakob Maier, Kreisobmann vom Bauernverband. Er wiederholte seine Forderung, Krähen ins Jagdrecht aufzunehmen.

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