Illegaler BMX-Parcours im Wald

Förster macht bei Stammham kuriose Entdeckung – Anlage muss entfernt werden
Moosinning – Eine kuriose Entdeckung hat ein Förster in einem Wald bei Stammham in der Gemeinde Moosinning gemacht. Bei einem Kontrollgang ist er auf einen widerrechtlich angelegten BMX-Parcours gestoßen – mit diversen Rampen und Sprungschanzen in unterschiedlichen Größen.
„Von Frühling bis Herbst sieht man das nicht von draußen, weil ja alles zugewachsen ist, aber jetzt, wenn kein Laub auf den Bäumen und Sträuchern ist, wird es sichtbar“, erklärt Christian Weigand von der Moosinninger Bauverwaltung. Gemeindliche Wälder müssten regelmäßig überprüft werden, „da die Gemeinde eine Verkehrssicherungspflicht hat“, stellt er fest. „Das Betreten von Wald ist jedermann gestattet“, das stehe ausdrücklich in der Bayerischen Verfassung. Durch dieses sogenannte Jedermanns-Grundrecht müsse der Waldbesitzer Spaziergänger und andere Erholungssuchende in seinem Wald dulden. „Aber wenn da jemandem was passiert, haben wir unter Umständen ein Problem, weil wir für die Pflege und den ordnungsgemäßen Zustand der Gemeindewälder verantwortlich sind“, weiß Weigand. Und genau das könnte der Fall sein, wenn sich jemand verletzt, weil er etwa – so wie hier in Stammham – auf einem illegalen BMX-Kurs unterwegs ist. Deshalb müsse die Anlage entfernt werden.

Grundsätzlich sei das Bauamt nicht pedantisch, wenn im Wald mal gegraben werde. „Aber das hier geht schon weit über einen kleinen, angelegten Weg hinaus“, sagt Weigand und deutet auf die „Bauwerke“. Es gibt dort im Wald nicht nur mit Erde aufgeschüttete, kleine Sprungschanzen, sondern mehrere stabile Holzbauten. Spektakulärstes Hindernis ist eine über zwei Meter hohe Rampe, der „Landeplatz“ ist ein massives Holzgestell, das mit Matratzen bedeckt ist.
„Das muss alles weg“, stellt Weigand fest, betont aber ausdrücklich, dass die dafür verantwortlichen Personen – vermutlich Jugendliche – nichts zu befürchten haben. „Sie müssen nicht mit einer Anzeige oder zivilrechtlichen Folgen rechnen“, beruhigt er und hat sogar Verständnis: „Die haben halt eine Idee gehabt und hatten Spaß dabei, aber es geht halt hier leider nicht.“

Wie es jetzt mit den Rampen und Schanzen in Stammham weitergeht? „Unsere Bauhofmitarbeiter werden alles entfernen und dann entsorgen, also wegschmeißen“, stellt Weigand unmissverständlich fest, fügt aber noch an: „Das wird wahrscheinlich erst im März soweit sein, weil die Arbeiter jetzt noch mit Baum- und Strauchschnitt gut beschäftigt sind.“ So hätten die BMX-Freaks noch ein paar Tage Zeit – allerdings nicht zum Trainieren. „Vielleicht wollen sie es ja selbst rausbauen und woanders verwenden“, sagt Weigand, der nochmal ausdrücklich darauf hinweist. „Sie haben von der Gemeinde nichts zu befürchten, es wird keine Anzeige geben.“