Erding - Die Kreismusikschule öffnete am Freitagabend ihre Türen zur „Nacht der Künste“. Die Besucher konnten aus 17 Veranstaltungen wählen und dabei kulinarische Schmankerl genießen
Ein quirliges Durcheinander herrschte am Anfang in der in buntes Licht getauschten Aula der Kreismusikschule (KMS) bei der „Nacht der Künste“. „Querbeet“ von Wicky über Pink Panther spielte das Querflötenorchester unter der Leitung von Karin Neumeier. Diese hatte es gar nicht so leicht, sich Gehör zu verschaffen, denn die Besucher waren neben dem Kunst- auch noch mit dem kulinarischen Genuss beschäftigt. Martin Klinger hatte 700 Portionen Chilli con Carne á la Granados und Eintopf Hindemith vorbereitet. Dieses Angebot nahmen die zahlreichen Gäste, davon allein 300 Mitwirkende, gerne an. KMS-Leiter Bernd Scheumaier und sein Stellvertreter Peter Hackel hatten diese Veranstaltung wiederbelebt.
Im Konzertsaal gab es eine Uraufführung: Das Gitarrenorchester Hackel spielte dessen Komposition Empty Net. Im Mozartsaal mimte Beate Welsch mit musikalischer Unterstützung den traurigen Clown. Ein interkommunales Projekt war im Spiegelsaal zugange. Gäste aus Neubiburg musizierten mit den Erdingern.
Etwas Besonderes war der „KlangTanz“. Während Michaela Bauer mit ihren Akkordeon-Spielern in die wunderbare Welt der Amelie entführte und die Geschichte von La Luna erzählte, tanzten Waltraud Hauser und Dave Wright elegant Tango und Flamenco.
„Das blaue Konzert“, eine musikalische Lesung mit Beate Welsch und Maria Schirmer fand solchen Zuspruch, dass man weder rein noch raus konnte. Neben waren „Kontraste“„ angesagt. Ingrid Rottler sang vier Lieder des spanischen Komponisten Joaquin Rodrigo, zum ersten Mal begleitet von Andrea Traber am Klavier. Außerdem las Veronique Dehimi Gedichte. Es begleitete sie Peter Hackel an der Gitarre und Geli Riechert mit einer Tanzperformance - eine eigenwillige und moderne Zusammenstellung. So dass sich Hackel am Ende umso mehr freute, dass sich der Saal nicht geleert habe.
Kontrasreich war es auch im Konzertsaal, da zeigte das Symphonieorchester mit fast 50 Musikern auf der Bühne sein können, Veronika Marschall dirigierte. Sie hatte auch die Ehre, Peter Pichler am Trautonium anzukündigen. Der Gitarrist hatte das Instrument, das auf den ersten Blick einer Orgel ähnelt vor vier Jahren nach einem Original, das nur mehr im Museum zu bewundern ist, nachbauen lassen. Laut Pichler gibt es sehr viel Filmmusikkompositionen für dieses erste elektronische Instrument. Er entlockte dem Trautonium diese unvergleichlich hallenden Pfeifentöne zum gekürzten Film „Eine Reise zum Mond“, der auf eine Leinwand projiziert wurde.
Facettenreiche „Spiegelmusik“ spielte der Fachbereich Holzbläser mit seiner Leiterin Andrea Heimpel. Ein kreatives „Workshop-Konzert“ mit Teilnehmern des Band-Projektes war ebenfalls zu hören. Unter dem Motto „Adele meets Jazz“ erzählte Autorin Vroni Vogel mit der Jazzband „Dieter Knirsch & Friends“ von der wunderbar verrückten Liebe.
Fulminante Bläserklänge verbargen sich hinter dem Titel „Windkraft“, musiziert vom KMS-Blasorchester mit seinem Dirigenten Kurt Müller. Da durfte der markante Filmhit „Skyfall“ nicht fehlen. Schöne Stimmen, raffinierte Arrangements und rhythmische Präsenz - das alles vereinte der Chor „dAcor“ mit seiner Leiterin und versierten Pianistin Andrea Traber.
Gute Texte und qualitätvolle Musik verbanden sich in der Lesung „Pet erklärt die Welt“ mit Autor Peter B. Heim. Hier spielten unter anderem Akkordeonistin Michaela Bauer und Klarinettist Markus Renhart sowie ein Gitarrentrio. Die anspruchsvolle Jazzsuite von Claude Bolling mit der wunderbaren Querflötensolistin Claudia Góndola de Hackel war in der Aula zu hören. Ihr zur Seite standen Pianist Knirsch, Bassist Stephan Glaubitz und Schlagzeuger Rudi Lenz. Außerdem hatte die KMS-Jazzband mit Tina und Muna Godfrey, Carolin Braun und Dominik Bart einen viel beklatschten Auftritt.
Im Konzertsaal spielte das Salonorchester mit seiner Leiterin Veronika Marschall. „Locker vom Hocker“ war hier Programm. Zu einem energetisch aufgeladenen Finale fanden sich die Jazzer.
Eine Überraschung gab es für den laut Marschall wichtigsten Mann der KMS: Ein Geburtstagsständchen und eine Torte für Hausmeister Erich Rummler.