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In Ottenhofen bleibt es nachts doch hell

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Von: Veronika Macht

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Geben Sicherheit: Straßenlaternen. Polizei sieht Gefahr für Fußgänger 50 000 Euro für die Umstellung
Eigentlich sollten in Ottenhofen nachts die Lichter ausgehen. Weil der Zeitplan der Umsetzung aber unsicher ist, hat sich die Gemeinde anders entschieden (Symbolbild). © dpa

Eigentlich sollten in Ottenhofen nachts die Lichter ausgehen. Weil der Zeitplan der Umsetzung aber unsicher ist, hat sich die Gemeinde anders entschieden.

Ottenhofen – Kommando zurück in Ottenhofen: Die Gemeinde hatte im vorigen Oktober beschlossen, die Straßenbeleuchtung nachts auszuschalten. Sie war damit – wie viele Kommunen im Landkreis – einer Empfehlung des Bayerischen Gemeindetags angesichts stark steigender Energiepreise gefolgt. Inzwischen ist man davon wieder abgerückt. Hauptgrund ist der unsichere Zeitplan einer möglichen Umsetzung.

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„Wir hatten den Beschluss gefasst, die Lampen mit Ausnahme der Erdinger Straße in Ottenhofen und der Isener Straße in Herdweg zwischen 23 und 5 Uhr auszuschalten“, fasste Bürgermeisterin Nicole Schley (SPD) im Gemeinderat zusammen. Dafür habe man SEW Stromversorgungs-GmbH ein Angebot angefordert – „und das ist sehr spannend“, meinte Schley.

Bauamtsleiter Erhard Huber erklärte zur technischen Umsetzung, dass zum jetzigen Zeitpunkt die Beleuchtung aller Kommunen im Netz der SEW einheitlich parametriert sind. Aus diesem Grund müsse das Netz so abgeändert werden, dass die jeweiligen Gemeinden einzeln gesteuert werden könnten. Das bedeute, dass sämtliche Rundsteuerempfänger, die für die Halbnachtabschaltung benötigt werden, getauscht und auch die Straßenbeleuchtungsanlagen neu verdrahtet werden müssten. „Der einmalige Umbau muss nicht zurückgebaut werden, vielmehr ist die Umrüstung als Aufwertung zu sehen, da nach Beendigung der Maßnahme das Netz individuell gesteuert werden kann“, so Huber.

Im Angebot der SEW werde erläutert, dass sich der Preis an der Anzahl der Straßenlampen sowie der Rundsteuerempfänger orientiere. Bei 243 Straßenlampen für 145 Euro je Leuchte und 18 Rundsteuerempfängern für 189 Euro je Stück ergebe sich nach Abzug des Selbstbehalts der SEW ein Angebotsbetrag von gut 32 000 Euro brutto für die Gemeinde.

Die nicht enthaltenen Kosten seien für weitere Aufwendungen und technische Veränderungen am Straßenbeleuchtungsnetz. Sie würden individuell ermittelt und über Nachtragsangebote beauftragt. Dies umfasse unter anderem Tiefbauarbeiten beziehungsweise das Verlegen weiterer Kabelabschnitte, das Aufstellen von Anschlusskästen für die Aufnahme von weiteren Rundsteuerempfängern und den Einbau von Stromzählern.

Die Strom-Betriebskosten für die Straßenbeleuchtung im Gemeindegebiet betrugen laut Huber im vergangenen Jahr insgesamt 15.000 Euro. Für das Jahr 2023 sei der Strompreis vertraglich gültig, er werde erst für das Jahr 2024 angepasst.

Zum Zeitplan der Umsetzung erklärte der Bauamtsleiter, dass laut dem Schreiben der SEW der überwiegende Teil der von ihr betreuten Gemeinden die Umstellung der Straßenbeleuchtung wünsche. Aus diesem Grund sei bisher auch kein konkreter Zeitplan ausgearbeitet worden. „Lediglich kann aufgrund der angespannten Marktsituation davon ausgegangen werden, dass die Umrüstungen erst im Sommer 2023 beginnen können, jedoch gibt es keine Angabe, in welcher Gemeinde zuerst begonnen wird und wie lange das Ganze dann bei uns dauert“, ergänzte Huber.

„Wir haben das durchgesprochen, und für uns kann man das als erledigt betrachten“, sagte Sebastian Weber (CSU) im Namen seiner Fraktion. „Ich würde die Energie in die Umrüstung auf LED stecken“, meinte Dieter Effkemann (FWO) – notfalls solle man auch mehr investieren, damit die Umstellung baldmöglichst erledigt werde: „Dann ist der Effekt größer, und es geht schneller.“ So sahen es etliche weitere Gemeinderäte, sodass Schley zusammenfasste: „Scheinbar sind wir uns alle einig.“ Der Beschluss, die SEW damit zu beauftragen, die Straßenbeleuchtung auf Nachtabschaltung umzubauen, wurde einstimmig abgelehnt.

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