Projektvorbereitungs-GmbH für Windkraft gegründet: Energievision für Erding

Erding - Der Landrat, 25 Bürgermeister und Vertreter von sechs regionalen Energieversorgern sind seit Mittwoch Vertragspartner. Unter notarieller Aufsicht gründeten sie mit ihrer Unterschrift im Großen Sitzungssaal des Landratsamtes die Energievision Landkreis Erding Projektentwicklungs-GmbH (EVE).
Sie bereitet nun im Landkreis Öko-Strom-Projekte, insbesondere Windkraftanlagen, vor. Im Fokus stehen zunächst Standortsicherung und die Ausarbeitung von Bürgerbeteiligungsmodellen.
Landrat Martin Bayerstorfer bezeichnete es gegenüber der Presse als „riesigen Erfolg, dass die Kommunen und die regionalen Versorger die Energiewende nicht anderen überlassen“. Wie die Beteiligung der Bürger bei einer späteren Betreibergesellschaft aussehen könne - vielleicht über eine Genossenschaft oder über Energiefonds -, müsse noch erarbeitet werden. Aber alle Beteiligten stünden hinter dieser Idee, erklärte Bayerstorfer: „Die Wertschöpfung soll vor Ort bleiben. So profitieren alle davon.“ Von 26 Gemeinden im Landkreis hatte sich nur Langenpreising gegen einen Beitritt zur EVE entschieden.
Einige Standortsicherungsverträge seien schon unterschrieben, sagte der Landrat. Das betreffe bisher 30 bis 40 Hektar. „Die Verträge laufen drei Jahre. Ich gehe davon aus, dass wir in dieser Zeit an die Umsetzung gehen“, sagte der CSU-Politiker. Diese Vereinbarungen seien nicht mehr als ein „Annähern zwischen zwei Vertragspartnern“. Die Eigentümer würden sich lediglich dazu verpflichten, ihre Grundstücke nicht jemand anderes für den Bau Windrädern zu überlassen.
Die EVE könne ohne diese Vorverträge schließlich nicht „einen Haufen Geld ausgegeben“, sagte der Landrat. Alleine die Windmessung vor Ort könne 200 000 Euro kosten. Eine solche Untersuchung wäre einer der letzten Schritte, bevor es an die konkrete Planung geht. „An diesem Schnittpunkt wäre dann die Betreibergesellschaft zu gründen“, erläuterte Bayerstorfer das anfängliche Vorgehen. Große Windparks seien nicht geplant, und gerade der Start werde Schritt für Schritt erfolgen, meinte der Landrat: „Ein Windrad kostet fünf Millionen Euro. Da baut man erst einmal eines.“
An die Gründung schloss sich die erste Gesellschafterversammlung an. Darin erhielt die Geschäftsführung den Auftrag zur Erstellung eines Businessplans. Zudem wurde ein beratender Arbeitskreis eingerichtet, dem die Bürgermeister der fünf Gemeinden mit den größten Konzentrationsflächen angehören: Moosinning, Buch, Wartenberg, Taufkirchen und Bockhorn. Diese Zonen sind im Teilflächennutzungsplan ausgewiesen, den außer Bockhorn schon alle Gemeinden gebilligt haben. In Langenpreising und Lengdorf waren dazu allerdings ein Besuch und die Überzeugungskraft des Landrats nötig gewesen. (Timo Aichele)