Schutzmasken von Circus Krone für Taufkirchener Firma

Drei Jahre lang war Andreas Kielbassa aus Isen beim Circus Krone beschäftigt. Jetzt nutzte er seine Kontakte dorthin, um die Raiffeisen-Waren GmbH (RWG) Erdinger Land mit Stoffmasken zu versorgen.
Taufkirchen – Alte Liebe rostet nicht – dieser Spruch dürfte Andreas Kielbassa in den letzten Jahren einige Male in den Sinn gekommen sein. Der 40-jährige Isener, der seit seiner Ausbildung bei der RWG Erdinger Land beschäftigt war, frönte drei Jahre lang seiner Leidenschaft, dem Zirkus. Beim Circus Krone in München war er im Bereich PR, Marketing, Internet und Social Media tätig, ehe er Anfang des Jahres wieder zur RWG zurückkehrte.
Die brauchte jetzt Mund-Nasen-Masken zum Schutz der Mitarbeiter, und Kielbassa ließ seine Zirkus-Kontakte spielen. 600 Stück hat die Schneiderei des Circus Krone für die RWG angefertigt. Der 40-Jährige holte die Masken persönlich in München ab und bedankte sich mit einer aufwendig gestalteten Schokoladenplatte.
Schon als vierjähriger Bub sei er im Zirkus gewesen, erinnert sich Kielbassa. „Das war bei uns schon immer Tradition, dass wir an Weihnachten nach München zum Circus Krone gefahren sind.“ Schon bald packte ihn das totale Zirkus-Fieber. „Und wenn später meine Spezln zu irgendwelchen Champions-League-Spielen des FC Bayern geflogen sind, dann war ich eben in Monte Carlo beim Zirkus-Festival“, erzählt er lachend.
Vor gut drei Jahren reifte in ihm der Entschluss, einmal etwas anderes zu machen: „,Oba vo da Gred’, habe ich mir gedacht und eine Initiativbewerbung an den Circus Krone geschickt.“ Er sei auch gleich eingeladen worden zu einem Gespräch mit Direktorin Christel Sembach-Krone, deren erste Vorstellung gewesen sei: „Ein Bayer!“ Sie habe das positiv gemeint, „denn schließlich sind wir der Bayerische Nationalzirkus“, habe sie gesagt.
Und sie habe sich mit ihm zwei Stunden lang „über Gott und die Welt unterhalten, nur nicht über den Zirkus“, erinnert sich Kielbassa – und er sei eingestellt worden. Es seien drei interessante Jahre gewesen, bis der Ruf aus Taufkirchen kam, ob er nicht wieder zur RWG zurückkehren wolle. „Mir war klar, dass ich das nicht bis zur Rente machen werde“, erzählt Kielbassa über die Zirkus-Zeit. Und so sei man „in aller Freundschaft auseinandergegangen“.
Jetzt habe er die Kontakte zum Zirkus wieder aktiviert – zur neuen Direktorin Jana Mandana Lacey-Krone, die noch zu seiner Münchner Zeit die Nachfolge der 2017 verstorbenen Christel Sembach-Krone angetreten hat, „und die der gleiche Jahrgang 1979 ist wie ich“, erzählt Kielbassa schmunzelnd.
„Die RWG ist systemrelevant und hat daher eher Bedarf an Masken als andere, um einen geregelten Geschäftsverlauf darstellen zu können.“ Aber woher die Masken nehmen? Da ist dem Isener eines Abends die Krone-Schneiderei eingefallen, und er rief Lacey-Krone an. „Die haben eine eigene Schneiderei und sind sehr flexibel“, sagt der RWG-Prokurist. „Außerdem wusste ich, dass sie mir helfen würden, denn im Zirkus ist es so: Wenn’s brennt, halten alle zusammen.“
Und so wurde in der Krone-Schneiderei, in der normalerweise schillernde Kleider und Show-Kostüme entstehen, kurzerhand eine Masken-Nähaktion auf die Beine gestellt. Der Stoff, aus dem die farbenfrohen Mund-Nase-Masken gefertigt sind, kam ursprünglich einmal in der Krone-Showproduktion „Celebration“ zum Einsatz. „Das sind alles bunte Stoffe, wobei wir den Schwerpunkt natürlich auf Grün gelegt haben“, erzählt Kielbassa. Und so gingen schließlich insgesamt 600 Masken an die RWG Erdinger Land.
„Wenn der Circus Krone wieder spielen darf, dann werde ich da natürlich gleich wieder aufschlagen“, verspricht Kielbassa, der auch verrät: „Wir von der RWG Erdinger Land sind nämlich jetzt der Pferdefutterlieferant beim Circus Krone.“ Wie gesagt: Alte Liebe rostet eben nicht.