- vonHans Moritzschließen
Martin Huber und Peter Attenhauser aus Taufkirchen sind von den Republikanern zur AfD gewechselt. Diese zieht damit in den Kreistag und den Gemeinderat ein.
Erding/Taufkirchen - Die Alternative für Deutschland breitet sich auch in Oberbayern in der Fläche aus. Wenige Wochen nach der Gründung eines eigenen Kreisverbands zieht die AfD nun gleich in zwei Kommunalparlamente ein. Martin Huber und Peter Attenhauser, beide aus Taufkirchen, sind bei den Republikanern aus- und bei der AfD eingetreten. Beide gehören sowohl dem Kreistag als auch dem Gemeinderat Taufkirchen an. Durch den Wechsel kann die nationalkonservative und in Teilen rechtsradikale Partei im Landkreis Erding erstmals politisch mitentscheiden.
AfD-Kreisvorsitzender Wolfgang Kellermann, früher selbst bei den Reps, kommentierte den Wechsel mit den Worten: „Keinem fällt es leicht, nach über zwei Jahrzehnten im Dienst einer Partei das Parteibuch zu wechseln. Dennoch ist unser Engagement keiner Partei gewidmet, sondern Deutschland.“ Während die Republikaner früher „völlig zu Unrecht in die rechtsradikale Ecke abgedrängt und somit vernichtet worden“ seien, erwartet Kellermann, dass die Stigmatisierungen gegen die AfD nicht mehr fruchten. „Dank Internet können wir Fake News und Hetzversuche gegen die AfD sofort richtigstellen.“
Huber, der bei den bayerischen Republikanern eine größere Nummer war, erklärte: „Die AfD ist in 14 Landtagen und im Bundestag vertreten. Man wird sie nicht mehr wegrationalisieren können. Ich habe mir den Schritt sehr lange überlegt, denn ich bin natürlich meinen Wählern verpflichtet.“ Dennoch seien die Parteiprogramme der AfD und der REP ziemlich identisch. Natürlich mache es mehr Sinn, sich an der Seite einer Bundestagspartei zu engagieren als für eine Regionalpartei.
Attenhauser begründet seinen Schritt folgendermaßen: „Ich habe mich mit Martin Huber lange beratschlagt. Und wir haben uns dazu entschlossen, die hiesige AfD um Wolfgang Kellermann weiter zu stärken.“ Vor allem im Hinblick auf die Kommunalwahlen 2020 sei man mit Kellermann schon länger in Gesprächen gewesen. „Wir wollen keine Konkurrenzkandidatur für den Kreistag und den Gemeinderat, insofern gab es nur zwei Optionen: Entweder als Parteifreie auf einer offenen AfD-Liste mit zu kandidieren – oder eben zur AfD zu wechseln.“
Kellermann bestätigt, dass Reps und AfDler schon früher gut zusammengearbeitet hätten. Man setze sich für den Erhalt der deutschen Sprache, der Religion und der abendländischen Kultur ein.
Noch nicht entschieden ist, ob die Erdinger AfD bei der Landtagswahl am 14. Oktober mit einem eigenen Kandidaten im Stimmkreis Erding antritt. Im Gespräch ist Kreischef Kellermann. Ihr Einzug ins Maximilianeum gilt als sicher.
Rubriklistenbild: © dpa / Armin Weigel