1. Startseite
  2. Lokales
  3. Freising
  4. Allershausen

Plötzlicher Tod eines beliebten Seelsorgers: Allershausen trauert um Pfarrer i.R. Manfred Hoska

Erstellt:

Kommentare

Der beliebte Geistliche aus Allershausen, Pfarrer i.R. Manfred Hoska, ist am Freitag gestorben.
Der beliebte Geistliche aus Allershausen, Pfarrer i.R. Manfred Hoska, ist am Freitag gestorben. © Privat

Allershausens beliebter Pfarrer i.R. Manfred Hoska ist tot. Der Geistliche starb am Freitag im Alter von 88 Jahren. Die Trauer in der geistlichen und weltlichen Gemeinde ist groß.

Allershausen – Er war Pfarrer im Ruhestand, hielt in der Pfarrei, für die er jahrelang der Seelsorger war und in die er 2019 aus seinem Altersruhesitz Pitzenkirchen zurückgekehrt war, immer noch aushilfsweise die Messe: Manfred Hoska. Am Freitag starb der beliebte Geistliche völlig überraschend. Erst vor wenigen Jahren hatte er – es war nach seiner Rückkehr nach Allershausen – erklärt, dass er jetzt auf der Zielgeraden sei. Jetzt hat er dieses Ziel erreicht, er ist heimgegangen, denn „unsere Heimat ist im Himmel“ (Phil 3,20). Sein Tod kam überraschend, denn noch am Donnerstagabend hatte er in Allershausen die Heilige Messe gefeiert und war anschließend zum Abend der Ehrenamtlichen der Pfarrei gegangen. Ein liebenswürdiges Gespräch, in dem auch immer wieder ein Blick in die vergangenen Jahre geworfen wurde, bleibt in Erinnerung.

Im Freisinger Dom zum Priester geweiht

Manfred Hoska wurde am 23. Dezember 1934 in München geboren, wo er in der Peterskirche die heilige Taufe erhielt. Als Volksschüler erlebte er die Wirren des Krieges in einer Stadt, deren Leben von Luftwarnungen erfüllt war. Nach dem Abitur in der damaligen Oberrealschule trat er in das Priesterseminar von Freising ein. Als Einzelkind habe er sich in diesem „Haufen so richtig wohl gefühlt“, wie er selbst einmal sagte. In den Semesterferien arbeitete er beim städtischen Straßenbau in München, um das notwendige Geld zu verdienen. Die Begeisterung für das Studium der Kirchenväter habe sich daher „in überschaubaren Grenzen“ gehalten. Es war „ein gewisser Dr. Joseph Ratzinger“, zu dessen Studenten er vier Semester gehörte. Am 29. Juni 1960 weihte Josef Kardinal Wendel ihn und 30 Kollegen im Freisinger Dom zum Priester.

Seine erste Stelle war die eines zweiten Kaplans in Berchtesgaden, die er als „meine glücklichste Zeit“ bezeichnete. Doch zum 1. November 1961 kam er als Kaplan nach München Allerheiligen und dann in die Pfarrei in München-Steinhausen. Schließlich wurde ihm die Stelle eines Militärpfarrers in Ingolstadt angeboten, wo er zwölf Jahre lang für die Soldaten zuständig war. Manfred Hoska sind vor allem die Internationalen Soldatenwallfahrten nach Lourdes in Erinnerung geblieben. 1981 schied er aus diesem Dienst aus und wurde Pfarrer von Allershausen.

(Übrigens: Alles aus der Region gibt‘s jetzt auch in unserem regelmäßigen Freising-Newsletter.)

Von Anfang an hatte er es mit vielfältigen Bauarbeiten zu tun. Infolge der Pfarrhausrenovierung war Manfred Hoska für fünf Monate auf die Bühne des Pfarrsaales ausquartiert. Dann war die Renovierung der Pfarrkirche dran, der Kirchturm musste saniert werden und schließlich war der Kindergarten an der Reihe. Unterstützung erhielt er durch den Geistlichen Rat Johann Oswald, während der frühere Pfarrer Sebald „die mir zugeschlagene Pfarrei Kirchdorf versorgte“.

Bei einem Brand in der Kirche machte er sich ans Löschen

Als an Pfingsten 1993 bei den Opferkerzen in der Kirche ein Brand ausbrach, machte sich Pfarrer Hoska ans Löschen, wovon zwei „läppische Brandblasen an der Hand“ (Zitat Hoska von damals) Zeugnis gaben. Die Gründung des Pfarrverbands 1995 empfand der Geistliche als große Zumutung. „Also habe ich versucht, in drei Pfarreien zu tun, was vorher in einer zu tun war“, wie er einmal darauf zurückblickte.

Die massive Zunahme von Gottesdiensten brachten Pfarrer Hoska in die Nähe eines Nervenzusammenbruchs und er war nah dran, einen Antrag auf freiwilligen Amtsverzicht (Resignation) zu stellen. 2004 trat er in den dauernden Ruhestand und kam nach Pitzenkirchen oberhalb des Simssees.

Beim Leonhardiritt segnete er auch Hunde

Wer mit dem humorvollen Pfarrer Hoska zu tun hatte, lernte einen Pfarrer kennen, der von seinem Glauben tief überzeugt war. Seine Tierliebe veranlasste ihn, beim Leonhardiritt nicht nur die Pferde, sondern auch Hunde zu segnen. Sein Engagement für die tamilische Bevölkerung in Sri Lanka führte ihn oft in dieses Land, mit dem er auf vielerlei Weise verbunden blieb. Pater Antony, der Pfarrer Hoska einmal in dessen Urlaub vertrat, wurde 2010 zum Weihbischof von Trivandrum geweiht, an dessen Weihe auch Hoska teilgenommen hatte.

Der Sterberosenkranz wird am Dienstag, 31. Januar, um 19 Uhr in der Kirche für ihn gebetet. Requiem mit anschließender Beerdigung im Priestergrab St. Josef am Mittwoch, 1. Februar, um 14.30 Uhr. Die Vereine mit Fahnenabordnungen werden gebeten, zum Requiem zu kommen.

Beat Bühler

Noch mehr aktuelle Nachrichten aus dem Landkreis Freising finden Sie auf Merkur.de/Freising.

Auch interessant

Kommentare