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Ja zu umstrittenem Busparkplatz in Leonhardsbuch

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Von: Andrea Beschorner

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MVV Neue MVV-Bus Linie 34/269 München-Gräfelfing, Foto: MVV, Dix
Ein Parkplatzproblem hat ein Busunternehmer aus Allershausen. © mm

Ein Busunternehmer aus Allershausen sucht händeringend nach Parkflächen. Jetzt gibt es eine Lösung – doch davon sind nicht alle Gemeinderäte Allershausens begeistert.

Allershausen/Leonhardsbuch – Am Ende einer emotional geführten Debatte stand ein Kompromiss: Ein Allershausener Busunternehmen kann den leer stehenden Parkplatz der ehemaligen Lear Corporation in Leonhardsbuch, gegenüber des Feuerwehrhauses, anmieten. Allerdings mit einigen Einschränkungen.

Vorausgegangen war dem ein Antrag des Eigentümers jenes Parkplatzes in Leonhardsbuch, ursprünglich als Mitarbeiterparkplatz gedacht, der derzeit nicht genutzt wird. Ein Antrag auf Nutzungsänderung ist nötig, weil für diesen Bereich rein die Nutzung von Pkw zugelassen ist. Die Gemeinde hat bereits vorab mit dem Landratsamt Freising Rücksprache gehalten: Die Genehmigungsbehörde steht einer befristeten Befreiung vom Bebauungsplan für fünf Jahre positiv gegenüber. Für eine spätere, weitere Verlängerung der Nutzung sei jedoch der Bebauungsplan „Leonhardsbuch Südlicher Ortsrand“ entsprechend zu ändern, heißt es seitens des Landratsamts.

Die Meinungen zu dem Antrag gingen in der Sitzung auseinander. Laut Antragsteller seien nämlich die betroffenen Nachbarn einverstanden – was aber laut Gemeinderat Franz Groszek nicht richtig ist. Der ging davon aus, dass mit Nachbarschaft das erste Wohnhaus neben der betreffenden Parkfläche gemeint ist. Bürgermeister Martin Vaas erklärte jedoch, dass rein rechtlich als „Nachbar“ das an die Parkfläche angrenzende Grundstück gewertet wird – in dem konkreten Fall ist das die Kreisstraße.

Sollen die Bürger das Versäumnis des Unternehmens ausbaden?

„Nachbarn, das sind für mich Menschen, die gefragt gehören“, hielt Gemeinderat Josef Lerchl dagegen. Außerdem, so Lerchl weiter, könne es doch nicht angehen, dass ein Unternehmen expandiert, ohne die dafür wichtige Infrastruktur vorab zu schaffen. „Das sollen die Bürger jetzt ausbaden?“ Lerchl zweifelte auch an, dass es bei den beantragten zehn Bussen bleiben werde – zumal auf der Fläche Platz für viel mehr ist. Und er verstehe nicht, wieso das Busunternehmen nicht in der Verlängerung von Yaskawa im Gewerbegebiet eine Fläche kauft und dort einen Bushof baut.

Dem Gremium lag auch bereits ein Schreiben eines „echten“ Nachbarn vor, der sich entschieden gegen einen Busparkplatz aussprach und sogar eine rechtliche Prüfung ankündigte, sollte der Antrag genehmigt werden. Wie in seinem Schreiben an die Gemeinde zu lesen ist, fürchten er und andere Anwohner vor allem eine zusätzliche Lärmbelästigung durch das „Warmlaufen“ der Busse.

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Bianca Kellner-Zotz sagte, zwar alle Einwände nachvollziehen zu können – und schickte ein großes Aber hinterher: „Wir wollen, dass Bus gefahren wird und die Leute umsteigen auf den ÖPNV. Deswegen gebe ich zu bedenken, dass die Firma den Platz einfach braucht.“ Was ihr allerdings nicht gefiel, war die Laufzeit von fünf Jahren. Ihr Vorschlag: Auf ein halbes Jahr befristen und wenn sich die Nachbarn zu sehr gestört fühlen, danach wieder „einstampfen“.

Laut Friedrich Moser würde der Parkplatz viele Probleme mit wild parkenden Bussen beziehungsweise Autos von Busfahrern lösen. Martin Vaas fasste alle Einwendungen der Gemeinderäte zu einem Kompromissvorschlag zusammen, der am Ende dann auch eine Mehrheit fand: Die Gemeinde sagt Ja zur Nutzungsänderung – allerdings befristet auf ein Jahr. Die Nutzung für Lkw bleibt ausgeschlossen. Immissionsschutzrechtlich sei das Ganze seitens des Landratsamts zu prüfen, wie von Leonhard Held vorgeschlagen. Zudem sollen die Parkflächen, wie von Stefan Zandt angeregt, so weit wie möglich von der Wohnbebauung entfernt ausgewiesen werden. Sechs von 18 anwesenden Gemeinderäten waren dagegen.

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