Der geniale Gaudiwurm von Günzenhausen

Für die Besucher, aber auch die aktiven Teilnehmer war er wieder ein riesengroßer Spaß: der Günzenhausener Gaudiwurm, der am Sonntag großes Jubiläum feierte.
Günzenhausen – Neandertaler und Griechen, Wikinger und Wilderer, Revolverhelden und Klima-Aktivisten, mehrere Prinzenpaare, ja sogar ein ganzer Zoo: Sie und noch einige närrische Spezies mehr gehörten am Sonntagmorgen zu den Frühaufstehern unter den Faschingsfreunden. Treffpunkt für alle war das sonst so beschauliche Hörenzhausen: Dort formierten sich heuer rund zwei Dutzend Motivwagen und Fußtrupps zum 50-jährigen Jubiläum des legendären Günzenhausener Gaudiwurms, der von je her vom örtlichen Burschenverein organisiert wird.

Und nachdem beim feucht-fröhlichen Start laute Musik, gute Laune und etwas Wind die Regenwolken vertrieben hatte, setzte sich die bunte Kolonne für ihre Überlandfahrt in Bewegung. Ihr Ziel: die Wagenparade im Günzenhausener Wirtshof. Vor großer Kulisse holten sich dort alle Trupps und Solisten ihren persönlichen Applaus für Fantasie, gekonnte Maskerade, zündende Ideen, freche Sprüche und flotte Tanzeinlagen ab. Vorgestellt wurden die Gruppen aus Eching, Fahrenzhausen, Fürholzen, Goldach, Haimhausen, Hörenzhausen, Lohhof, Mintraching, Neufahrn, Kammerberg und Weng von Hofmarschall Hubert Rottmair, einem veritablen Gaudiwurm-Veteran, der sein närrisches Amt bereits seit 2008 innehat.

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Bei den breit gestreuten Faschingsthemen lokaler ebenso wie globaler Coleur zeigte sich einmal mehr ein gelungener Mix aus Kreativität und Witz. Gleich mehrfach ins kritische Visier genommen wurden die „Klimakleber“. Für ein praktisches, transportables Handling präsentierte ein Fußtrupp aus Hörenzhausen eine mobile „Klebe-Allee“. Passend dazu hatte der Burschenverein Fürholzen auf seinem „Anti-Next-Generation“-Wagen folgendes Verslein verewigt: „Willst du unser Klima retten, darfst du nicht nach Bali jetten.“ Die Landjugend Neufahrn hatte die drohende Klimakatastrophe als drastisches Gefängnis dargestellt.

Ein rollendes Freudenhaus wurde von den frechen Echinger Burschen (in Begleitung ihrer Mädels) als fahrender Faschingsuntersatz kreiert. Überwiegend das eigene Ortsgeschehen in den Blick genommen haben Günzenhausens „Gaudiwürmler“. Eine hervorragende Werbung für den Wirt im neu eröffneten griechischen Lokal Pame Grill hatte der Burschenverein auf seinem Efeu-umkränzten Gefährt in mediterranem Stil in Szene gesetzt. Die „obdachlose“ Günzenhauser Dorfbühne kann wegen des fehlenden Bürgersaals auf absehbare Zeit nicht auftreten und spielte mit ihrem Gefährt gezielt und gereimt auf dieses Problem an: „Feiern wird in Günzenhausen zur Qual, denn es fehlt ein Bürgersaal.“
Wie sich allerdings open air in Günzenhausen Feste feiern lassen, stellte die Maschkera beim anschließenden bunten Treiben dar.
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