Neues Gesicht im Echinger FFW-Vorstand: Alexander Klinar rückt für Josef Kurz nach

Eine groß(artig)e ehrenamtliche Leistung können Echings Feuerwehrverein und die aktive Mannschaft für 2022 vorweisen. Das zeigte die Jahreshauptversammlung.
Eching - Die FFW Eching ist 197 Mitglieder stark, davon 85 aktive Feuerwehrmänner, 49 passive, 57 fördernde und – Stand vor der Sitzung – sechs Ehrenmitglieder. Nach einstimmigem Beschluss der Versammlung kam (in Abwesenheit) als neues Ehrenmitglied Josef Göring hinzu, der sich seit über 40 Jahren engagiert in Mannschaft und Vorstand der Wehr eingebracht hat. Für seine 50-jährige Mitgliedschaft hatte sich Werner Huber, der ebenfalls nicht anwesend sein konnte, eine Auszeichnung verdient.
Josef Göring wurde zum Ehrenmitglied ernannt
Geehrt wurden außerdem die aktiven Feuerwehrler Florian Schulz, Christian Wopperer und Raphael Halfar für 15 Jahre im Dienste der Feuerwehr, für 25 Jahre Vorstand Thomas Leutner. Mit den beiden gestandenen Feuerwehrmännern Jan Bertram und Alexander Gotzbach gab es außerdem zwei erfreuliche Neuverpflichtungen.
Nach insgesamt acht Jahren als erster und zweiter Vorsitzender wurde „Vize“ Josef Kurz mit Applaus und anerkennenden Worten aus dem Vorstand verabschiedet. Unter Wahlleitung von Günter Lammel wurde Alexander Klinar mit einem einstimmigen Votum zu seinem Nachfolger gewählt.
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Vereinsvorsitzender Thomas Leutner ließ chronologisch ein aktives Jahr Revue passieren, für das 6227 Stunden geleisteter Arbeit zu Buche schlugen – von einer imposanten und gut organisierten Sammelaktion von Sachspenden und deren Transport in die Ukraine bis zur Weihnachtsfeier, bei der erstmals auch die Familien mit eingeladen worden waren. Dazwischen lagen mit der nachgeholten 150-Jahr-Feier, dem unterhaltsamen und informativen Tag der offenen Tür mit Fahrzeugweihe und dem „super angenommenen Weinfest“ (Leutner) weitere gelungene Veranstaltungen, die mit 5378 Stunden bilanziert wurden. Auch die nicht unerhebliche Erbschaft eines verstorbenen Echinger Ehepaars konnte die Wehr antreten. Fürs laufende Jahr im Terminkalender stehen bereits der Blaulichttag am 10. Juni, die Beteiligung (mit eigenem Beitrag) an der 1250-Jahr-Feier der Gemeinde vom 14. bis 16. Juli und die Wiederauflage des herbstlichen Weinfestes am 7. Oktober.
Und plötzlich hob ein Trampolin ab
Ausführlich informierte auch Kommandant Stefan Maidl über 10 323 Einsatzstunden und das breit gefächerte Spektrum bei 235 Einsätzen, darunter 66 Brandeinsätze (54 über Brandmeldeanlagen mit knapp 30 Fehlalarmierungen) und 164 technische Hilfeleistungen. Viele davon fanden auf der Autobahn statt, aber auch am Echinger und Hollerner See – mit teils glimpflichem, teils tödlichem Ausgang. Bezeichnenderweise gingen auch während der abendlichen Versammlung zwei Alarmierungen wegen Sturmschäden ein, zum einen ein „fliegendes Trampolin“, zum anderen ein umgestürzter Baum.
Als besonders aufwändig erwies sich erneut das Brass-Wiesn-Festival, einschließlich tragischer Personensuche und Schlechtwetter-Evakuierung. Nicht nur dabei läuft und lief die Zusammenarbeit mit den Ortswehren aus Dietersheim und Günzenhausen sehr gut, wie Maidl berichtete. Allein wäre beim viertägigen Musikfest eine Rund-um-die-Uhr-Präsenz auch nicht zu stemmen.

Kritische Töne schlug er in Richtung Rathaus hinsichtlich von Verzögerungen bei der Fahrzeugbeschaffung und dem Kauf neuer Einsatzkleidung an. Perspektivisch befürchtet er einen Investitionsstau, vor allem, wenn es um die Ersatzbeschaffung der Drehleiter geht, deren Preis von rund 500 000 auf 800 000 Euro gestiegen sei. Bürgermeister Sebastian Thaler räumte ein, dass sicher nicht alles optimal gelaufen sei, betonte aber gleichzeitig, dass von Seiten der Kommune viel in den guten Ausstattungsstandard der Ortsfeuerwehren investiert werde. Bei der beschlossenen Beschaffung eines HLF 10 (Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug) sei jetzt die „Gemeinde am Drücker“, versicherte er. Thaler beklagte in dem Zusammenhang Zeit und Ressourcen fressende Regularien.
Mangelnder Respekt: Kritische Worte vom Kreisbrandinspektor
Aber nicht nur zunehmender Bürokratismus, sondern auch mangelnder Respekt und sogar Beleidigungen und Pöbeleien bis hin zu aggressiven Übergriffen machen den Rettungs- und Einsatzkräften zu schaffen, wie neben Maidl auch Kreisbrandinspektor Helmut Schmid beklagte. Umso wichtiger sei es, Wertschätzung zu erfahren, so Schmid – und brachte diese gleich auch mit Lob und Dank zum Ausdruck: Er attestierte den ehrenamtlichen Feuerwehrkameraden aus Eching eine professionelle und engagierte Zusammenarbeit, auf die sie stolz sein könnten.