Neue Ideen für den Hollerner See: Auf zehn Hektar soll eine Photovoltaikanlage entstehen

Einst sollte am nordwestlichen Ufer des Hollerner Sees eine Therme mit Hotel entstehen. Jetzt gibt es eine neue Idee für das Areal: eine Freiflächensolaranlage.
Eching/Unterschleißheim - Spätestens nach dem Unterschleißheimer Bürgerentscheid hatten sich die Pläne für den Wellnesstempel mit allem Drum und Dran erledigt. Nun könnte das Gelände einen neuen Wert bekommen: Landschaftsarchitekt Uwe Fischer zeigte in der jüngsten Sitzung des Zweckverbands die Möglichkeit auf, mit einer Freiflächensolaranlage Strom zu erzeugen und einen Beitrag zur Energiewende zu leisten. Die Reaktionen waren unterschiedlich. Für diesen Weg braucht es wohl noch Überzeugungsarbeit.
Ein Bebauungsplan wäre in Eching schnell gemacht
Die ehemals für die Therme angedachte Fläche besteht aus zwei Grundstücken, von denen eines im Besitz der Gemeinde Eching ist, und das andere gemeinsam den Kommunen Eching und Unterschleißheim gehört. Aktuell sind die beiden Grundstücke nicht Teil des Landschaftsschutzgebiets, weshalb mit einem Bebauungsplan der Gemeinde Eching schnell die rechtlichen Voraussetzungen für eine Photovoltaikanlage über zehn Hektar geschaffen werden könnten.
Im Echinger Gemeinderat wurde bereits die Mehrheitsentscheidung gefällt, dass die beiden Grundstücke wieder dem Landschaftsschutzgebiet zugeführt werden sollen. Für die Stromerzeugung anstelle der Therme wäre die einfachste Variante, wenn das Gremium den Beschluss wieder einkassiert. Im anderen Fall müsste man auf den Landkreis Freising warten, der die Möglichkeit schaffen will, mit Solaranlagen in Landschaftsschutzgebieten Beiträge für die Energiewende zu leisten. „Hier ist unser Landkreis noch nicht so weit“, sagte Echings Bürgermeister Sebastian Thaler.
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Unterschleißheims Rathauschef Christoph Böck reagierte reserviert: „Photovoltaik und ein Erholungsgebiet ist nicht so das primäre Ziel.“ Er verwies darauf, dass bei dem naturnahen Steilufer des Sees an dieser Ecke dennoch Wege sind, auf denen Menschen unterwegs sind. Der Spaziergang zwischen Photovoltaikeinlagen würde die Erholung beeinträchtigen. Böck sagte, dass er sich die Stromgewinnung am Hollerner See nur vorstellen kann, wenn vor Ort der Bedarf des Gebietes gedeckt werde, beispielsweise in der Gastronomie. Im Gegensatz zu Böck war der Unterschleißheimer Stadtrat Thomas Breitenstein („Regenerative Energie ist ein globales Thema“) begeistert von der Idee des Architekten.
Georg Bartl erinnert an den eigentlichen Plan
Echings Vertreter Georg Bartl sagte in der Zweckverbandssitzung, dass man mit einer solchen Anlage „eine Grundsatzentscheidung für die nächsten Jahrzehnte“ treffen würde. Und eigentlich hatte die Gemeinde Eching einen anderen Plan für den eigenen Anteil an der Energiewende. Man denke entlang der beiden Autobahnen und der Bahnstrecke über Photovoltaik nach.
Nun aber nahm die Gemeindeverwaltung aus der Sitzung des Zweckverbandes einen Prüfantrag mit. Man wird sich erkundigen, unter welchen Voraussetzungen eine Solaranlage gebaut werden kann, wie aufwändig der Anschluss der Gastronomie als Direktverbraucher wäre, und wie die Einspeisung des Stroms in das Netz funktionieren könnte.
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