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Millionen günstiger als gedacht: Gemeinderat begeistert von den Hochwasserschutzplänen

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Von: Nico Bauer

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Zwischen Schmidbach (r.) und der Amper (l.) soll ein Pumpwerk gebaut werden, mit dem Wasser in den großen Fluss zurückgeführt werden kann.
Zwischen Schmidbach (r.) und der Amper (l.) soll ein Pumpwerk gebaut werden, mit dem Wasser in den großen Fluss zurückgeführt werden kann. © Nico Bauer

Es lagen schon viele Pläne auf dem Tisch für den Hochwasserschutz Fahrenzhausen. Aber nie einer, von dem die Gemeinderäte so begeistert waren, wie jetzt.

Fahrenzhausen - Seit vielen Jahren wird bereits über den Hochwasserschutz für Fahrenzhausen diskutiert – und es lagen schon einige Pläne auf dem Tisch. Realisiert wurde bislang keiner, aber nun könnte alles in die Wege geleitet werden. Zwei Vertreter des Wasserwirtschaftsamts München zeigten eine Planung, die vom Gemeinderat mit Begeisterung aufgenommen wurde. Im Idealfall kann ab 2024 gebaut werden.

Die Planungen zielen darauf ab, das Wasser der Amper südlich von Fahrenzhausen zu halten. Hier soll ein bestehender Weg erhöht werden, an dem dann Schutzwände vorgesehen sind. Diese sollen in die Natur eingebunden werden und begehbar sein. Bauingenieur Matthias Haslbauer zeigte auf, dass man nicht in Bestandsgrundstücke eingreifen muss und auch im Bereich Eichet die Schutzwände mit etwas Abstand zu den Privatgrundstücken realisieren kann. Der Vertreter des Wasserwirtschaftsamtes München erklärte, dass alle bestehenden Wege erhalten bleiben. Auf den Deichen soll es neue Wege geben, die nur bei Notfällen oder Wartungsarbeiten befahren werden.

Er machte deutlich, dass das Wasserwirtschaftsamt so viel wie möglich mit Erdaufschüttungen arbeiten möchte. Diese sind mit durchschnittlichen Kosten von 20 Euro pro Quadratmeter weit günstiger als bauliche Maßnahmen, bei denen der Quadratmeter mit 300 Euro berechnet wird.

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Der Schutzplan Fahrenzhausen kommt mit einem größeren Bauwerk aus, das in der Nähe des Sportgeländes die Möglichkeit bietet, bei hohen Pegelständen Wasser aus dem Schmidbach zurück in die Amper zu pumpen. Im Bereich Eichet soll das Pumpwerk entstehen und für das von einer Erbengemeinschaft benötigte Grundstück hat der Freistaat Bayern ein Vorkaufsrecht. Bürgermeister Heinrich Stadlbauer erklärte, dass es nach zwei Terminen mit Anliegern nur noch wenige offene Diskussionspunkte gibt. Ein Anlieger ist noch nicht so begeistert, dass er eine Grunddienstbarkeit unterschreiben muss, damit die Schutzanlagen gewartet und repariert werden können.

Gemeinderat Robert Kern war voll des Lobes: „Uns wurden schon viele Pläne vorgestellt, aber dieser hat die wenigsten Eingriffe in die Natur. Ich bin froh, dass bisherige Planungen noch nicht umgesetzt wurden.“ Die Vertreter des Wasserwirtschaftsamtes zeigten auf, dass man eine effektive wie wirtschaftliche Lösung gefunden habe. Die anfangs sechs Millionen Euro Kosten wurden reduziert auf rund 2,5 Millionen Euro. Beim Hochwasserschutz ist es üblich, dass sich der Freistaat Bayern und die Gemeinde die Kosten teilen. Bei der Vorstellung des Schutzkonzeptes kamen auch gleich die Fragen, wann die Maßnahme begonnen werden kann, und da machten die Referenten deutlich, dass es noch Geduld braucht. Im kommenden Jahr könnte aus der derzeitigen Vorplanung eine Genehmigungsplanung werden. Verfahrensdauer: bis zu einem Jahr. Dann wäre im Frühjahr 2024 der frühestmögliche Baubeginn. Bauzeit: etwa eineinhalb Jahre.

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