1. Startseite
  2. Lokales
  3. Freising
  4. Freising

Alpenverein Freising muss klimaneutral werden: Ein steiniger, langer Weg

Erstellt:

Kommentare

Blick in Wirtshaussaal
„Wie schaut künftig die Anreise zu den Bergen aus?“ Der Vorstand der DAV-Sektion Freising stimmte die Mitglieder im Rahmen der Jahreshauptversammlung darauf ein, dass der CO2-Ausstoß künftig drastisch reduziert werden muss. © spanrad

Der Weg wird lang und steinig: Der Alpenverein Freising muss klimaneutral werden. Doch das ist nicht einfach. Und ziemlich teuer.

Freising - Der Deutsche Alpenverein hat 2022 beschlossen, dass alle Sektionen bis 2030 klimaneutral sein müssen. Bei der Jahreshauptversammlung der Sektion Freising stand das ganz oben auf der Agenda. „Das ist für uns ein sehr komplexes Themenfeld, und wir befinden uns auf einem steinigen und langen Weg“, räumte Christian Rester, 1. Vorsitzender des Alpenvereins, ein.

Manfred Kastlmeier, 2. Vorsitzender und seit Kurzem auch Klimabeauftragter der Sektion Freising, erläuterte den Mitgliedern detailliert die Vorgehensweise. Er verdeutlichte, dass aufgrund seiner Statuten der Alpenverein in erster Linie kein Bergsteigerverein sei, sondern ein Umweltschutzverband. Und deshalb habe der DAV bei seiner Hauptversammlung 2022 folgendes Prinzip in Sachen Klimaneutralität ausgegeben: „Vermeiden vor Reduzieren vor Kompensieren.“ Für Kastlmeier sind die Forderungen des DAV nachvollziehbar: „Der Klimawandel bedroht die Berge. Die Alpen, wie wir sie heute kennen, schauen künftig anders aus.“

Heißes Thema in Freising: Mobilität

Die Sektion Freising müsse nun zunächst ihren CO2-Ausstoß bilanzieren, so Kastlmeier weiter, und dann schauen, in welchen Bereichen man ihn ganz vermeiden oder zumindest reduzieren könne. Betroffen sei hier die Mobilität. „Wir haben hier in Freising keine Berge, also müssen wir in die Alpen fahren. Wie schaut künftig unsere Anreise aus?“ Kastlmeier nannte Bahn, Bus oder Car-Sharing als Alternativen.

Die CO2-Reduzierung betrifft aber auch die Infrastruktur des Vereins, also die Kletterhalle, die Setzberghütte und die Längentalhütte. Hier müsse man die Energieversorgung umrüsten, also weg von fossilen Brennstoffen hin zu regenerativen.

Übrigens: Alles aus der Region gibt‘s jetzt auch in unserem regelmäßigen Freising-Newsletter.)

Was die Umrüstung der Infrastruktur in der Kletterhalle betrifft, sind beim Freisinger AV die Weichen bereits gestellt worden. Martin Keeser, Beirat und Referent für die energetische Sanierung, informierte die Mitglieder darüber, dass möglicherweise schon heuer eine Wasser-Wasser-Wärmepumpe installiert werde. Etwas dauern könne dann die Anschaffung einer 30Kw-Photovoltaikanlage, da für diese noch keine Kostenvoranschläge eingeholt werden konnten.

Kletterhalle soll energetisch saniert werden

Für diese Umrüstungsmaßnahmen gibt es vom DAV Zuschüsse. Keeser rechnet mit rund 100 000 Euro, die abzüglich der Förderung dann noch auf den Verein zukommen. „Diese Investition halte ich für sehr sinnvoll“, betonte Keeser.

Kassier Martin Steinleitner hatte dazu auch Berechnungen angestellt. „Wenn wir die energetische Sanierung unser Kletterhalle vornehmen, dann halbieren sich in den nächsten 20 Jahren die Kosten für Heizung und Strom.“ Leisten kann sich der AV diese Investition allemal. Die letzte Rate in Höhe von 45 000 Euro für die Kletterhalle ist zurückbezahlt. „Wir sind schuldenfrei“, freute er sich. Die Kletterhalle laufe bestens. Und so habe der Verein 552 000 Euro auf der hohen Kante. „Wir müssen da am Ball bleiben.“

Peter Spanrad

Noch mehr aktuelle Nachrichten aus dem Landkreis Freising finden Sie auf Merkur.de/Freising.

Auch interessant

Kommentare