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Coronavirus: 56 Infizierte – Stadt Freising sagt sämtliche Veranstaltungen ab

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Von: Armin Forster, Magdalena Höcherl, Andrea Hermann, Manuel Eser

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Der Moosburger Arzt Dr. Georg Wagner wurde selbst positiv auf das Coronavirus getestet. © Screenshot www.praxiswagner-moosburg.de

Das Coronavirus breitete sich im Landkreis Freising aus. Mittlerweile gibt es 56 Infizierte. Kindergärten und Schulen bleiben teils geschlossen. Nun hat sich ein Arzt infiziert.

+++ Aktualisieren +++

Update 13.12 Uhr: Alle weiteren Informationen rund um das Coronavirus im Landkreis Freising lesen Sie ab jetzt in unserem neuen Corona-Ticker auf merkur.de.

Update 12.11 Uhr: Im Landkreis Freising sind inzwischen insgesamt 56 Personen aus dem Landkreis positiv auf das neuartige Coronavirus (COVID-19) getestet worden. Das teilt das Landratsamt Freising mit.

Hochschul-Mitarbeiter infiziert

Update 12.02 Uhr: An der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf hat sich bei einem Mitarbeiter am Campus Weihenstephan der Verdacht auf eine Infektion mit dem Corona-Virus bestätigt. Die betreffende Person befindet sich in Quarantäne im Krankenhaus. Bereits seit dem 2. März ist sie dienstunfähig und war nicht mehr auf dem Hochschul-Campus.

„Die Hochschule hat in Abstimmung mit dem Gesundheitsamt alle vorgesehenen Schritte eingeleitet“, teilt Hochschulpräsident Eric Veulliet mit. Die Kontaktdaten der Kollegen, die besonders eng mit der infizierten Person zusammengearbeitet haben, seien an das Gesundheitsamt weitergegeben worden.

Update Donnerstag 12.01 Uhr: Wegen eines Corona-Verdachtsfalles wird der Kindergarten Lerchennest gemäß den Vorgaben des Gesundheitsministeriums bis voraussichtlich einschließlich Montag, 16. März 2020, vorsorglich geschlossen. Das teilt die Stadt Freising mit. Am Montag wird über die mögliche Notwendigkeit einer weiteren Schließung entschieden und informiert.

Mittwoch, 12. März: 

Coronavirus Bayern: Stadt Freising sagt Veranstaltungen ab

Update 16.12 Uhr: Nachdem auch der Landkreis Freising vom Coronavirus erheblich betroffen ist, reagiert die Stadt Freising vor dem Hintergrund des Kabinettsbeschlusses der Staatsregierung und der Empfehlung des Bayerischen Gesundheitsministeriums zur Absage von Großveranstaltungen bis zunächst 19. April 2020 mit einer Reihe von Vorsichtmaßnahmen, um eine Ausbreitung des Coronavirus bestmöglich einzudämmen: Neben der kommenden Großveranstaltung Palmdult mit verkaufsoffenem Sonntag, ursprünglich geplant für das letzte März-Wochenende, werden vorsorglich alle städtischen Veranstaltungen in den städtischen Spielstätten Lindenkeller und Luitpoldhalle sowie die Kindertheater im Jugendzentrum abgesagt.

Betroffen sind damit alle öffentlichen Veranstaltungen des Kulturamts, der Stadtjugendpflege (Szene-Programm Lindenkeller) und der Musikschule Freising sowie unter anderem der April-Vortrag der Reihe „TUM@Freising – Wissenschaft erklärt für alle“ (2. April), die Sportgala der Stadt Freising (17. April) sowie „FreiSING(T)“, das Benefiz-Chorkonzert der Bürgerstiftung Freising (28. März). In der Stadtbibliothek entfallen bis einschließlich 19. April auch die regelmäßig stattfindenden Vorlesestunden, Sprachenstammtische und der Lesekreis. Wie geplant stattfinden werden die bereits vereinbarten Klassenführungen mit schulpflichtigen Kindern, die regulär den Schulunterricht besuchen. Bei der Stadtjugendpflege entfallen das Ferienzeltlager (06. bis 10. April) sowie die Selbstbehauptungskurse für Mädchen (20./21. März).

Externe Veranstalter werden von der Stadt ausdrücklich gebeten, die Risikobewertung ihrer Veranstaltungen unter Berücksichtigung der aktuellen Lage eigenverantwortlich vorzunehmen. Bereits erworbene Tickets für die städtischen Veranstaltungen können bei den jeweiligen Vorverkaufsstellen zurückgegeben werden (Benefizkonzert Bürgerstiftung: Bücher Pustet; die Bürgerstiftung Freising bemüht sich um einen Ersatztermin zu einem späteren Zeitpunkt). Achtung: Der zentrale Kartenvorverkauf der Stadt Freising in der Touristinformation bleibt am Montag, 16. März, wie die gesamte Stadtverwaltung wegen der Auszählung der Kreistagswahl geschlossen.

Acht Corona-Patienten im Klinikum - Quarantäne daheim

Update 16.07 Uhr: Eine gute Nachricht kommt vom Klinikum Freising: Dort lagen am Mittwoch nur noch acht Corona-Patienten. Entspannt hat die Lage nicht etwa ein Rückgang der Infektionen, sondern ein aktueller Erlass des Gesundheitsministeriums. Danach ist es jetzt möglich, dass Corona-Patienten ohne Symptome und Risikofaktoren in die „häusliche Isolierung“ wechseln. „14 der 17 Patienten konnten deshalb ab Montag entlassen werden“, berichtet Klinikum-Sprecher Sascha Alexander. Gleichzeitig kamen aber auch Patienten mit „deutlichen“ Symptomen oder Vorerkrankungen ins Klinikum, so dass auf der Isolierstation 4 b nun insgesamt acht Corona-Patienten liegen, die alle krank sind und positiv getestet wurden – oder noch auf ihr Ergebnis warten. 

Auch neu Infizierte müssen laut Erlass künftig nicht mehr zwingend ins Klinikum, wenn sie nur „leicht erkrankt“ oder symptomfrei sind. Diese Entscheidung hängt von der Bewertung durch Ärzte und Gesundheitsamt ab. „Wir werden nur hinzugezogen, wenn ein am Coronavirus Erkrankter ins Klinikum eingeliefert werden soll“, berichtet Alexander. Das bedeutet, dass von den derzeit offiziell gemeldeten 50 Fällen bis auf die acht stationär Untergebrachten alle ohne oder mit nur leichten Symptomen in häuslicher Quarantäne sind. 

Coronavirus im Landkreis Freising: „Keinesfalls Entwarnung“

Trotz der Entlassung vieler Coronavirus-Infizierten könne aber keinesfalls Entwarnung gegeben werden“, sagt Alexander. „Vielmehr bleibt das Klinikum Freising mit seiner Isolierstation in Bereitschaft, denn täglich melden sich weitere Menschen mit Verdacht auf eine Infektion.“ Das gehe „jetzt Schlag auf Schlag“, wie der Klinik-Sprecher berichtet. „Laufend“ kämen Bürger mit Symptomen in die Notaufnahme – anstatt erst einmal Kontakt mit dem Hausarzt aufzunehmen. Die seien aber offenbar überlastet oder selbst erkrankt wie in Mainburg oder Moosburg. Das Klinikum sei nicht in der Lage, „hier Ersatz zu spielen“, betont Alexander, „das ist keine gute Entwicklung“. Patienten, die einfach in die Notaufnahme spazierten, müssten isoliert werden – ein Riesenaufwand. Grundsätzlich sei das Klinikum sehr gut vorbereitet. So wurde am Wochenende – vor dem Erlass – neben dem B-Flügel (wo die Isolierstation eingerichtet ist), der komplette Flügel A-Flügel für Aufnahme von 20 weiteren Corona-Patienten vorbereitet. Mit der Entlassung vieler Infizierter wurde ein Teil wieder zurückgebaut – um Platz für andere, schwerkranke Patienten zu schaffen. Sollte sich die Zahl schwerer Coronafälle häufen, habe man aber auf dem A-Flügel Platz. Das Klinikpersonal arbeite unter vollem Einsatz, betont Alexander, „die machen wirklich einen tollen Job“. Infiziert hat sich übrigens am Klinikum noch niemand.

Update 15.52 Uhr: An der Grundschule Haag bleiben die Klassen 1a und 4a zunächst bis 13. März zu Hause.

Update 15.01 Uhr: Die Fußballer der SpVgg Zolling haben ihr Trainingslager in Kroatien abgesagt. Grund: das Coronavirus.

Update 13.56 Uhr: Wegen eines Corona-Verdachtsfalles wird die Freisinger Kindertagesstätte Wetterstein gemäß den Vorgaben des Gesundheitsministeriums bis voraussichtlich einschließlich Montag, 16. März 2020, vorsorglich geschlossen. Das teilt die Stadt Freising mit. Am Montag wird über die mögliche Notwendigkeit einer weiteren Schließung entschieden und informiert.

Coronavirus erreicht Freising: Weiterer Kindergarten geschlossen

Update 13.27 Uhr: Aufgrund eines Verdachts einer Infektion mit dem Coronavirus bei einer Mitarbeiterin aus dem BRK-Kindergarten Wolkenschlösschen in Hallbergmoos wird die Einrichtung vorsorglich am Donnerstag und Freitag, 12. und 13. März, geschlossen. „Sollte sich der Verdacht nicht bestätigen, wird der Kindergarten am Montag, 16. März, wieder ganz normal geöffnet werden“, teilt BRK-Kreisgeschäftsführer Albert Söhl mit. „Laut Vorgaben des Staatsministeriums für Gesundheit und Pflege sind wir gezwungen die vorübergehende Schließung zu veranlassen bis der Verdacht ausgeräumt ist um der Verbreitung des Virus COVIC 19 einzuschränken.“

Update 11.54 Uhr: Auch die öffentliche Veranstaltung, die die Stadt Freising zum Mitverfolgen und zur Bekanntgabe der Wahlergebnisse für den Wahlsonntag geplant hat, findet nicht statt. Das teilt Sprecherin Christl Steinhart mit. Die Ergebnisse der OB- (und später der Stadtrats-)Wahl können ausschließlich online unter der Wahl-Subdomain der Stadt Freising eingesehen werden - und natürlich im Live-Ticker des Freisinger Tagblatts.

Neufahrner Volksfest abgesagt wegen Coronavirus

Update 10.04 Uhr: „Aufgrund der dynamischen Verbreitung des Coronavirus hat die Bayerische Staatsregierung gestern beschlossen, dass Veranstaltungen mit mehr als 1.000 Teilnehmern bis einschließlich 19. April 2020 abzusagen sind. Dies bedeutet leider auch, dass das Neufahrner Volksfest in diesem Jahr entfällt“, teilt die Gemeinde Neufahrn mit. Es hätte von 15. bis 19. April stattfinden sollen. Infolgedessen wurde in Abstimmung mit der Festwirtsfamilie Widmann auch die Bierprobe am heutigen Mittwoch abgesagt.

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Lesen Sie auch: Das Coronavirus hat Europa fest im Griff. Auch in Deutschland wächst die Angst vor einer Infektion. Auch in Schwimmbädern? In Bezug auf das Coronavirus reagiert die Therme Erding gelassen.

Nach Coronavirus-Ausbruch: Kinderkrippe geschlossen

Update 9.43 Uhr: Die Kinderkrippe Spatzennest in Hallbergmoos ist bis einschließlich Freitag, 20. März, geschlossen. BRK-Kreisgeschäftsführer Albert Söhl teilt mit: „Leider hat sich der Verdacht auf eine Corona-Infektion bei einer Mitarbeiterin der Kinderkrippe Spatzennest in Hallbergmoos in der Nacht als positiv bestätigt. Auf Grund dieser Bestätigung verfügt das Staatliche Gesundheitsamt Freising auf Weisung des Bayerischen Staatsministerium für Gesundheit und Pflege die Schließung der Einrichtung bis einschließlich Freitag, den 20.03.2020. Bitte lassen Sie Ihre Kinder bis zu diesem Zeitpunkt zu Hause und vermeiden Kontakte soweit es möglich ist zu weiteren Personen. Das Gesundheitsamt wird auf Sie zukommen und über die weiteren Schritte informieren. Wir bedauern diese Situation sehr und zählen auf Ihr Verständnis für diese Maßnahme.“

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Die Kinderkrippe Spatzennest bleibt bis nächste Woche Freitag geschlossen. © Oestereich

Öffentliche Wahl-Veranstaltung im Landratsamt Freising entfällt

Update 9.36 Uhr: Wegen der weiterhin steigenden Zahl von Coronavirus-Erkrankungen im Landkreis Freising hat das Landratsamt entschieden, die öffentliche Veranstaltung zur Bekanntgabe der Wahlergebnisse am Sonntag, 15. März, abzusagen. „Da diese Art von Veranstaltung in den vergangenen Jahren stets sehr gut besucht war, kann eine räumlich-weitläufige Gestaltung (wie etwa mit einer lockeren Bestuhlung) nicht gewährleistet werden“, teilt Sprecherin Eva Zimmerhof mit. Die vorläufigen Ergebnisse für die Landkreiswahlen sind jedoch online einsehbar: hier die Ergebnisse zur Landratswahl und hier die Ergebnisse der Kreistagswahl. 

Moosburger Arzt infiziert sich mit Coronavirus

Update Mittwoch 9.21 Uhr: Der Moosburger Hausarzt Dr. Georg Wagner hat sich mit dem Coronavirus infiziert. Das gibt er auf seiner Internetseite bekannt. Daher bleibt seine Praxis voraussichtlich bis einschließlich 20. März geschlossen. „Wenn Sie als Patient/in letzte Woche von mir persönlich behandelt wurden und innerhalb von 14 Tagen Atemwegsbeschwerden und/oder Allgemeinsymptome (Abgeschlagenheit, Fieber usw.) entwickeln sollten, suchen Sie bitte keine Arztpraxis auf, um bei einer Infektion das Virus nicht zu verbreiten. Informieren Sie bitte in diesem Fall die 116 117, um das weitere Vorgehen festlegen zu können“, schreibt Wagner. Dem Gesundheitsamt Freising liege eine Liste aller Patienten vor, die seine Praxis in der vergangenen Woche aufgesucht und Kontakt zu dem Arzt hatten. Das Amt „wird über das weitere Vorgehen entscheiden und gegebenenfalls mit diesen Patienten telefonisch Kontakt aufnehmen. Die Mitarbeiter des Gesundheitsamtes Freising arbeiten aufgrund der aktuellen Entwicklung an Ihrer Kapazitätsgrenze. Bitte bewahren Sie Ruhe, wenn Sie kurzfristig nicht persönlich informiert werden“.

Dienstag, 10. März 

Gymnasium Moosburg komplett geschlossen wegen Coronavirus-Quarantäne

Update 16.53 Uhr: Da ein Schüler des Moosburger Karl-Ritter-von-Frisch-Gymnasiums positiv auf das Corona-Virus getestet worden ist, hat das Gesundheitsamt angewiesen, dass die Schule für zwei Tage, also für Mittwoch, 11.3., und Donnerstag, 12.3., komplett geschlossen ist. Das ist auf der Homepage des Gymnasiums nachzulesen.

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© Screenshot Homepage Gymnasium

Update 16.25 Uhr: Wegen der Viruserkrankung COVID-19 müssen in den nächsten Tagen einige Schulen im Landkreis Freising geschlossen werden oder einzelne Schulklassen dem Unterricht fernbleiben. Auch einige Kindergärten sind geschlossen. Das teilt das Landratsamt mit. Dadurch, dass Testergebnisse teilweise nachts oder frühmorgens eintreffen, kann es zu kurzfristigen Schließungen kommen. Das Landratsamt aktualisiert die Informationen hierzu fortwährend hier. „Die Schließungen erfolgen in der Regel auf Anordnung des Gesundheitsamts und auf Weisung des Bayerischen Staatsministeriums für Gesundheit und Pflege. Teilweise handelt es sich auch um kurzfristige und praxisbezogene Entscheidungen der Schulen bzw. der Träger, bis mögliche Fälle geklärt sind“, teilt Eva Zimmerhof, Sprecherin der Kreisbehörde, mit. Das Bürgertelefon des Landratsamtes bleibt weiterhin eingerichtet. Es ist unter der Telefonnummer 08161/600-601 erreichbar.

Coronavirus trifft Gastronomie, Hotels und Reisebüros massiv

Update 16.01 Uhr: Härter als die Infizierten in Deutschland hat das Coronavirus Geschäftsleute getroffen. Gastronomen, Hoteliers, Reisebüro-Besitzer erhalten quasi minütlich Absagen. Für sie steht schon jetzt fest: Es wird ein rabenschwarzes Jahr. „1500 Stornierungen habe ich in drei Tagen bekommen“, berichtet Thierry Willems vom Weihenstephaner Bräustüberl dem FT. Quasi minütlich werden Konferenzen, Meetings und Betriebsveranstaltungen abgesagt. „Selbst für Mai habe ich schon Stornierungen erhalten.“ Willems spricht von einer „Katastrophe“.

Update 15.31 Uhr: Im Landkreis Freising gibt es mittlerweile 50 Infizierte. Das teilt das Gesundheitsministerium mit. Die aktuellen Zahlen für alle bayerischen Landkreis sind hier zu finden.

Arztpraxen in Nandlstadt: Besondere Sprechstunden wegen Coronavirus

Update 11.36 Uhr: In der Praxis von Dr. Sabine Seidenschwang in Nandlstadt war ein Patient behandelt worden, der später positiv auf das Coronavirus getestet wurde. Daher findet dort derzeit kein direkter Parteiverkehr statt. Das Ganze handle sich um eine reine Vorsorgemaßnahme des Gesundheitsamts, betont Seidenschwang. Sie selbst und ihr Team seien allesamt negativ getestet worden. Die 14-tägige Inkubationszeit sei jedoch abzuwarten. 

Doch Not macht erfinderisch: Um Sprechstunden trotzdem zu ermöglichen, werden diese per Telefon angeboten – und über eine spezielle Lösung. „Wir haben über die ebenerdigen Fenster einen provisorischen Schalterbetrieb eingerichtet.“ Ihr technisch versierter Ehemann hat kurzerhand ein Direkt-Telefon installiert. Patienten können von außen einen Hörer am Fenster abheben, die Ärztin macht drinnen in der Praxis dasselbe. So können sie miteinander sprechen – und sich durch das Fenster auch sehen. Um Kundenkontakt zu vermeiden, erfolgt auch die Übergabe von Versichertenkarte oder Formularen über den Briefschlitz. 

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Spezielles Telefon: Draußen steht der Patient (hier eine Praxis-Mitarbeiterin), drin sitzt Ärztin Sabine Seidenschwang. Das Fenster wurde nur für den Fotografen kurz geöffnet. Es bleibt während der „Sprechstunde“ zu. © Hellerbrand

In der Praxis von Dr. Michael Große-Hering herrschen ähnliche Umstände. Komplett geschlossen habe man nicht, heißt es auf Anfrage. Patienten könnten aber nicht in die Praxis kommen. Die Sprechstunde laufe ebenfalls telefonisch ab. Rezepte könnten über einen Schlitz in der Tür abgeholt werden

Update Dienstag 9.39 Uhr: Wie das Landratsamt mitteilt bleiben am Moosburger Karl-Ritter-von-Frisch-Gymnasium zwei weitere Klassen zu Hause. Die Schüler der 8b und der 10a haben bis Mittwoch keinen Unterricht.

Montag, 9. März

Zwei Schulen und mehrere Kindergärten im Landkreis wegen Covid-19 geschlossen

Update Montag 9.27 Uhr: Die Zahl der bestätigten Coronavirus-Fälle im Landkreis Freising hat sich bis Sonntagnachmittag auf insgesamt 35 erhöht. Das teilt das Landratsamt mit.

Aufgrund der Viruserkrankung müssen in den nächsten Tagen zwei Schulen im Landkreis Freising geschlossen werden. Bereits seit Freitag und noch bis einschließlich Dienstag, 10. März, fällt der Unterricht an der Grundschule Au aus. Die Schüler der Klasse 3b müssen bis einschließlich 16. März zuhause bleiben. Die Grundschule Rudelzhausen bleibt ab sofort zunächst bis einschließlich Mittwoch, 11. März, zu. Die Schüler der Klasse 4a dürfen den Unterricht bis einschließlich 17. März nicht besuchen. Außerdem dürfen die gesamte erste Jahrgangsstufe der Grundschule Zolling und die Klasse 5b des Karl-Ritter-von-Frisch-Gymnasiums Moosburg zunächst bis einschließlich Dienstag, 10. März, nicht in die Schule gehen.

Der Kindergarten Marzling und der Katholische Kindergarten Zolling werden bis einschließlich Montag, 16. März, geschlossen. Die Erziehungsberechtigten der Kinder dieser beiden Einrichtungen, die nur zuhause betreut werden dürfen, werden darüber informiert und so schnell wie möglich vom Gesundheitsamt einzeln kontaktiert. Der Pfarrkindergarten Langenbach bleibt diese Woche ebenfalls zu. 

In Aying, im Landkreis München, wurde derweil eine Hausarztpraxis geschlossen. eine Ärztin dort hat sich mit dem Coronavirus infiziert. Nun gab sie ein Interview.

Samstag, 7. März: 

BRK-Chef negativ auf Coronavirus getestet

Update 14.30 Uhr: Albert Söhl, Kreisgeschäftsführer des BRK-Kreisverbands Freising kann aufatmen: Sein Coronatest verlief negativ. Wie berichtet, liegt derzeit eine seiner Mitarbeiterinnen der Verwaltung als eine von 20 Corona-Infizierten im Klinikum Freising.  Sie hatte sich höchstwahrscheinlich beim Fasching in Au  beim Erstinfizierten angesteckt. Vor einer Woche, am Donnerstag, 27. Februar, saß Söhl mit eben dieser Mitarbeiterin, einer weiteren Buchhalterin und dem Leiter des Rettungsdienstes fast zwei Stunden zusammen: Zu viert machte man den Jahresabschluss - weshalb diese Runde unter Quarantäne steht. Der Chef des Rettungsdienstes wurde bereits negativ getestet- genauso wie jetzt Albert Söhl und die zweite Verwaltungsmitarbeiterin. Dennoch müssen alle drei  noch bis Donnerstag, 12. März, zu Hause bleiben.

Verwaltungschef kritisiert Regierung und äußert sich zu Coronaferien

Update 17:40 Uhr: Nachdem im Landkreis Freising eine Schule und mehrere Kitas geschlossen wurden, wächst mancherorts der Unmut. Der Verwaltungs-Chef der Marktgemeinde Nandlstadt hat nun Entscheidungen der Regierung kritisiert - und äußert sich zur Idee von Coronaferien.

Nach Coronavirusausbruch: Freisinger Stadtwerke haben wieder geöffnet

Update 13.55 Uhr: Der Kundenverkehr bei den Freisinger Stadtwerken war rein vorsorglich bis Freitag ausgesetzt, ab kommenden Montag nun läuft der normale Betrieb wieder weiter. Hintergrund der Einstellung des Kundenverkehrs war die Überprüfung von Kontaktpersonen zu Mitarbeitern der Stadtwerke, die durch das Coronavirus infiziert wurden. Einige Kontaktpersonen, die durch das Gesundheitsamt überprüft wurden, befinden sich teilweise auf dessen Anweisung in 14-tägiger häuslicher Quarantäne, auch wenn aktuell keine Infektion festgestellt wurde. 

Das Personal der Stadtwerke, das rein vorsorglich nach Hause geschickt wurde, wird nun die Arbeit wieder aufnehmen. Die erfolgten Überprüfungen und die Ergebnisse daraus sind die Voraussetzung dafür, dass der Kundenverkehr wieder aufgenommen werden kann.“, so Dominik Schwegler, Geschäftsführer der Freisinger Stadtwerke. In der vergangenen Woche haben rund 15 Mitarbeiter aus verschiedenen Bereichen des Unternehmens den notwendigen Betrieb der Stadtwerke aufrechterhalten.

Coronavirus: Grundschule Au/Hallertau und Kindergarten Marzling geschlossen - Kindergarten Zolling macht wieder auf

Update 12.46 Uhr: Der Kindergarten „Kleine Strolche“ in Zolling, der seit Montag geschlossen war, öffnet am kommenden Montag wieder. Das teilte Bürgermeister Max Riegler dem FT mit. „Die vorsorgliche Schließung wurde wieder aufgehoben. Die Tests der Erzieherin, die unter Quarantäne stand, waren allesamt negativ.“ Bei der Pädagogin handelt es sich um die Ehefrau des Erstinfizierten. Der Kindergarten wurde laut Riegler während der Schließung gereinigt und desinfiziert.

Update 11.04 Uhr: Die Entscheidung fiel am späten Donnerstagabend: „Seit Freitag ist der Gemeindekindergarten Marzling geschlossen“, teilte jetzt 2. Bürgermeister Martin Ernst mit. Der Grund: „Im häuslichen Umfeld einer Kindergarten-Mitarbeiterin aus dem Landkreis gab es einen positiv getesteten Coronafall. Daraufhin wurde die Kollegin zu Hause unter Quarantäne gestellt“. Vorsorglich habe dann Martin Ernst nach Absprache zusammen mit der Kindergarten- und der Geschäftsleitung entschieden, die Einrichtung, bestehend aus Kindergarten und Kinderkrippe mit ungefähr 120 Kindern und insgesamt 25 Angestellten, bis voraussichtlich Freitag, 13. März, zu schließen. „Wir stehen auch mit dem Gesundheitsamt in Kontakt und werden das Testergebnis der Kollegin abwarten“, erklärt Ernst. Erst dann werde weiter entschieden.

Update 10.50 Uhr: Die Kindergarten-Schließung in Nandlstadt wird ausgedehnt: „Obwohl im Rahmen eines ersten Tests keine Coronavirus-Infektion im Johannes-Kindergarten nachgewiesen werden konnte, bleibt unsere Einrichtung auf Empfehlung des Gesundheitsamtes zunächst die komplette kommende Woche (9. März bis 13. März) weiter geschlossen.“ Das teilte jetzt Nandlstadts Geschäftsleiter Michael Reithmeier mit.

Update Freitag, 6. März, 9.00 Uhr: Wie das Landratsamt Freising am Freitagmorgen mitteilt, kommt es im Landkreis Freising zur ersten Schulschließung: „Aufgrund eines bestätigten Corona-Falls ist die Grundschule Au heute geschlossen. Ein Schüler ist positiv auf das neuartige Virus getestet worden. Das Staatliche Schulamt Freising, das Gesundheitsamt Freising und die Schulleitung haben gemeinsam beschlossen, dass der Unterricht nun zunächst einmal bis einschließlich Dienstag, 10. März, ausfällt.“

Donnerstag, 5. März:

17 Infizierte im Kreis Freising: „Allen geht es gut“

Update 18.09 Uhr: Mittlerweile haben sich 17 Menschen mit dem Virus infiziert. Das teilte Christine Setzepfandt, Leiterin des Gesundheitsamts, in einer Pressekonferenz am Donnerstag mit. Darunter befinde sich auch das vier Jahre alte Kind des Erstinfizierten. Auf diesen Mann seien bislang alle Ansteckungen zurückzuführen. Alle Patienten gehören laut Setzepfandt zu einem sogenannten Cluster, einer Art Stammbaum. Laut Markus Neumaier, Ärztlicher Direktor am Klinikum Freising, „geht es allen gut. 16 Personen zeigen keine Symptome und sind wohlauf“, sagte Neumaier. Eine Patientin zeige Symptome, sie werde überwacht. Man habe „die Lage im Griff“, die Patienten seien auch psychisch „stabil“. 

Im Klinikum habe man zwei Stationen mit fast 60 Betten für Corona-Erkrankte verfügbar gemacht. Inwieweit die Kapazitäten ausreichend sind, werde derzeit ausgelotet. Auf „höherer Ebene“ werde diskutiert, ob sich positiv getestete Personen künftig auch zu Hause auskurieren könnten, teilte Landrat Josef Hauner mit. 

Video: Wie ansteckend ist das Coronavirus?

Lesen Sie auch: Wegen eines mit dem Coronavirus infizierten Mitarbeiters musste eine Firma in Starnberg nun schließen. Pikant: Der Mann war vor Kurzem als Betreuer mit Jugendfußballern aus Starnberg in Italien.

Ärztesprecher: „Wir sind fleißig am Beruhigen“

Dr. Georg Miedl, Sprecher des Ärztlichen Kreisverbands, berichtete, dass das Praxisaufkommen bei den niedergelassenen Ärzten momentan „extrem hoch“ sei. Schwer erkrankte Patienten seien allerdings in der Regel Influenza-Erkrankte. Diese seien bislang allein durch die Krankengeschichte gut trennbar. Die große Kunst sei jetzt, Patienten herauszufiltern, die mittelbaren oder unmittelbaren Kontakt zu einem Infizierten hatten, diese zu diagnostizieren und dabei andere nicht zu gefährden. Die Hauptarbeit sei die Kommunikation, um tatsächliche Kontaktpersonen von besorgten Bürgern zu trennen. „Wir sind fleißig am Beruhigen“, betonte Miedl. Das Problem: Die Kommunikationswege seien „extrem verstopft“. Um die Ausbreitung des Virus zu verhindern, seien vermehrtes Händewaschen sowie der Verzicht auf das Händeschütteln von großem Wert. 

Lesen Sie auch: Wegen des Coronavirus hat nun auch der Flughafen München drastische Maßnahmen ergriffen und tausende Flüge gestrichen. Einige Länder sind besonders betroffen. 

„Verhältnismäßigkeit wahren“

Grundsätzlich werde versucht, die Verhältnismäßigkeit zu wahren, erklärte Landrat Hauner. Zum einen seien natürlich Vorsichtsmaßnahmen notwendig, um die Gesundheit der Bevölkerung sicherzustellen. Zum anderen „können wir das öffentliche Leben aber auch nicht völlig lahmlegen“. Daher gebe es vonseiten der Kreisbehörde auch keine strikten Vorgaben für Veranstalter. „Die Situation ist immer unterschiedlich.“ Das Landratsamt etwa habe sich entschieden, die Kulturpreisverleihung in Freising am Sonntag durchzuführen, weil die Rahmenbedingungen in Ordnung seien. 

Kindergärten geschlossen, Hinweis für Schulen

Der Zollinger Kindergarten werde am heutigen Freitag beprobt, dann entscheide sich, ob er nächste Woche wieder öffnet. Der Nandlstädter Kindergarten (siehe rechts) hole auch weitere Informationen ein. Ebenfalls geschlossen ist derzeit die Heilpädagogische Tagesstätte an der Freisinger Kammergasse. Mögliche Schulschließungen würden nur in Rücksprache mit dem Staatlichen Schulamt durchgeführt, erläuterte Hauner. Karoline Schätz vom Amt für Öffentliche Sicherheit und Ordnung, teilte mit, dass das am Landratsamt eingerichtete Bürgertelefon unter Tel. (0 81 61) 600 601 auch nächste Woche erreichbar sei: Montag bis Donnerstag von 10 bis 15 Uhr sowie am Freitag von 10 bis 12 Uhr.

Update 15.03 Uhr: Aus dem Landkreis Freising wurden drei weitere Fälle gemeldet. Das teilt das Gesundheitsministerium am Donnerstagnachmittag mit. Die Zahl der Infizierten im Landkreis Freising ist damit auf 17 gestiegen. Die Gesundheitsbehörden ermitteln aktuell sowohl mögliche Kontaktpersonen als auch Zusammenhänge zu bislang bekannten Fällen. 

Hausärztesprecher fordert: „Aufregung runterfahren“

Update 12.03 Uhr: Gesundheitsamt und Medizinern bereitet aber noch ein Virus Sorge – das der allgemeinen Verunsicherung. In der Praxis von Dr. Georg Miedl, Hausarzt und Vorsitzender des Ärztlichen Kreisverbands, glühen die Telefone. Der Ansturm besorgter Patienten übertrifft alles, „was ich in 18 Jahren Praxis bisher erlebt habe“, berichtet Miedl. Diese Aufregung müsse man jetzt „runterfahren“. Miedls Botschaft: An das Coronavirus werde man sich gewöhnen müssen – zu Panik bestehe dabei aber absolut kein Anlass.

Nandlstädter Kindergarten geschlossen

Update 11.50 Uhr: Der Nandlstädter Johannes-Kindergarten bleibt auch am morgigen Freitag, 6. März, geschlossen. Das teilte soeben Michael Reithmeier von der Marktverwaltung mit. Die Entscheidung sei nach Rücksprache und auf Empfehlung des Gesundheitsamts Freising gefallen. Verwaltungs-Chef Reithmeier: „Zu diesem Schritt haben wir uns als Vorsichtsmaßnahme entschlossen, da mit einem Testergebnis der eventuell betroffenen Kollegin erst gegen Ende des heutigen Tages zu rechnen ist.“ Nach wie vor sei noch keine Infizierung von im Johannes-Kindergarten tätigen Personen nachgewiesen worden. 

Das Landratsamt Freising plant derweil, im Rahmen einer heute Nachmittag um 16.30 Uhr stattfindenden Pressekonferenz auch kurz auf die Schließung des Kindergartens und das weitere Vorgehen einzugehen.

Update 9.00 Uhr: Eine weitere Kinderbetreuungseinrichtung im Landkreis Freising bleibt geschlossen: Wie der Markt Nandlstadt bekannt gibt, handelt es sich dabei um den Johannes-Kindergarten. Hier lesen Sie die Pressemitteilung von Geschäftsleiter Michael Reithmeier im Wortlaut:

„Der Johannes-Kindergarten bleibt am Donnerstag, 5. März, geschlossen. Bei einem Angehörigen einer Beschäftigten der Einrichtung wurde eine Infektion mit dem Corona-Virus nachgewiesen, er befindet sich derzeit in medizinischer Behandlung im Klinikum Freising. Eine Infektion im Kindergarten selbst wurde bislang nicht nachgewiesen. Im Laufe des Donnerstags werden wir mit den zuständigen Fachbehörden das weitere Vorgehen besprechen und klären, welche Maßnahmen zu treffen sind und wie lange die Einrichtung unter Umständen geschlossen bleiben muss. Sobald uns weitere Informationen vorliegen, werden wir Sie umgehend informieren.“

Coronavirus: Zahl der Infizierten im Kreis Freising auf 14 gestiegen

Update 15.13 Uhr: Wie das Landratsamt Freising berichtet, hat sich die Zahl der Coronavirus-Fälle im Landkreis Freising am Mittwochmorgen auf insgesamt 14 erhöht. Wie die bisher Erkrankten sind auch die sieben neuen Fälle im Freisinger Klinikum aufgenommen worden und dort isoliert. 13 Coronavirus-Patienten sind klinisch stabil, ein Fall ist noch medizinisch abzuklären.

Für die Bürger gibt es folgende Hinweise und Empfehlungen:

Video: 20 neue Corona-Fälle in Bayern

Coronavirus: CSU-Bürgermeisterkandidat: Testergebnis negativ

Update 11.39: Gute Nachrichten für Michael Hillebrand: Der erste Corona-Test für den unter Infektionsgefahr stehenden CSU-Bürgermeisterkandidaten aus Au ist negativ. Die Quarantäne bleibt bestehen, weil die mögliche Inkubationszeit für den Coronavirus noch nicht verstrichen ist.

Update 9.57 Uhr: Am Landratsamt Freising wurde ein Bürgertelefon eingerichtet, an das sich besorgte Bürger wenden können. Es ist von 10 bis 15 Uhr unter der Telefonnummer 08161/600-601 erreichbar.

Coronavirus: Apothekensprecherin warnt vor Panik und gibt Tipps

Update 9.11 Uhr: Bei vielen Kunden der Engelapotheke in Freising-Lerchenfeld herrsche Panik, sagt Inhaberin und Apothekensprecherin Ingrid Kaiser. „Manche kaufen alles, was ein bisschen nach Desinfektionsschutz aussieht.“ Wunddesinfektionsmittel beispielsweise helfe aber gar nicht, weil es weniger als 60 Prozent Alkohol enthält. Apotheken könnten Desinfektionsmittel zwar selbst herstellen. Derzeit fehlt dazu jedoch eine wichtige Zutat: „Der Isopropylalkohol ist ausverkauft.“ Was Kaiser am meisten ärgert: „Manche haben regelrecht die Regale leergeräumt und so viel eingekauft, dass für diejenigen, die wirklich schwer krank sind, nichts mehr übrig ist.“ Dazu zählen zum Beispiel Menschen mit Lungenerkrankungen wie COPD, Dialyse-Patienten oder transplantierte Menschen. 

Was Kaiser auch wundert: „Alle fragen nach Desinfektionsmittel. Dabei haben wir auch ein Immunsystem, das unseren Körper schützt. Wie man das unterstützen kann, fragt aber niemand.“ Dabei gelinge das leicht: „Wichtig sind eine vernünftige Lebensweise, genügend Schlaf, kein Sport, wenn man sich krank fühlt und eine ausgewogene Ernährung.“ Zudem gebe es Präparate, um das körpereigene Abwehrsystem zu unterstützen. Das Wichtigste sei nach wie vor das Händewaschen: mit herkömmlicher Seife und mindestens 30 Sekunden lang. „Das Abtrocknen mit Einmalhandtüchern nicht vergessen“, betont Kaiser. „Auf nassen Händen halten sich Viren länger – und zwar um den Faktor 1000.“ In der Engel-Apotheke versuchen Kaiser und ihre sechs Kolleginnen, die Kunden zu beruhigen. „Wir wollen nichts schönreden, man muss aber vernünftig sein“, erklärt die Sprecherin. „Gesunde Vorsicht ist angebracht, aber keine Panik.“ Die sorge für Ausschüttung des Stresshormons – und das schwäche die Abwehrkräfte.

Coronavirus: Stadtwerke weiterhin geschlossen

Update 8.09 Uhr: Wie berichtet handelt es sich bei dem Erstinfizierten um einen Mitarbeiter der Freisinger Stadtwerke. Weil sich dort laut Geschäftsführer Dominik Schwegler zwei weitere Verdachtsfälle bestätigt haben, wird der Kundenverkehr bis einschließlich Freitag, 6. März, eingestellt. Das verbleibende Personal wurde „rein vorsorglich“ auf wenige notwendige Stellen reduziert. Stand jetzt sind sieben infizierte Personen im Landkreis bekannt.

Mittwoch, 4. März 2020

Alle Infizierten im Klinikum Freising

Update 18.37 Uhr: Bei den Infizierten im Landkreis handelt es sich laut Alexander um sechs Erwachsene und ein Kind. Bei allen verlaufe die Infektion bislang leicht, sagt Alexander. Die sieben befinden sich derzeit im Klinikum Freising. Dort wurde ein eigener Flügel als Isolierstation eingerichtet. Die Zimmer würden nur noch vom Pflegepersonal betreten – und das nur im äußersten Bedarfsfall und mit entsprechender Schutzausrüstung. Mahlzeiten und Getränke würden ins Zimmer geschoben. „Die Menschen sind alle freiwillig hier und harren der Dinge“, berichtet Alexander. 

Coronavirus im Kreis Freising: Warten auf Testergebnisse 

Eine ganze Reihe von Testergebnissen werde derzeit noch erwartet. „Der Kontaktkreis um die Infizierten herum war ja noch um einiges größer.“ Derzeit würden noch weitere Zimmer freigemacht. „Wir haben noch Kapazitäten“, sagt Alexander. Auch was die Versorgung des Personals mit Schutzanzügen, Masken und Desinfektionsmitteln angeht, sei das Klinikum derzeit noch gut aufgestellt. „Aber die qualitativ besonders hochwertigen FSP-Masken müssen wir sorgfältig einsetzen, denn der Markt ist momentan ziemlich leergefegt“, erklärt der Klinikumssprecher. Man müsse einfach gut haushalten. „Wir wissen nicht, was noch kommt. 

Coronavirus im Landkreis: Klare Richtlinie für alle Bürger 

Die größte Gefahr gehe derzeit von Personen aus, die mit Husten, Schnupfen et cetera auf eigene Initiative ins Krankenhaus kommen. „Wer Symptome hat oder in Risikogebieten war, sollte erst den Hausarzt, das Gesundheitsamt oder abends den ärztlichen Bereitschaftsdienst (Tel. 116-117) anrufen und abklären, wie es weitergeht. Alexander betont: „Bitte nicht einfach ins Krankenhaus marschieren, bloß weil man beim Hausarzt telefonisch nicht durchkommt!“ Das Klinikum sei für akute Fälle da. Vom Robert-Koch-Institut gebe es eine klare offizielle Richtlinie. „Das ist keine nette Empfehlung, sondern wirklich verbindlich“, sagt Alexander. Daran müssten sich nicht nur die Einrichtungen im Gesundheitswesen, sondern auch die Bürger halten. „Nur so können wir die Infektionsketten stören.“ Die Informationen sind unter www.rki.de abrufbar.

Stadt Freising stellt Parteiverkehr ein

Update 12.23 Uhr: Wegen eines Corona-Verdachtsfalles im städtischen Umfeld wird der Parteiverkehr im Verwaltungsgebäude an der Amtsgerichtsgasse 6 (VGA 6) ab Mittwoch, 4. März, bis auf Weiters vorsorglich eingestellt. Das teilt die Stadt Freising mit. Die Mitarbeiter „können selbstverständlich telefonisch und per E-Mail erreicht werden“.

In der Pressemitteilung heißt es weiter: „Die Stadtverwaltung empfiehlt, Anliegen derzeit nach Möglichkeit grundsätzlich über Telefon- und Internet-/E-Mail-Kontakte statt in persönlichen Vorsprachen in den Amtsgebäuden zu klären.“

Coronavirus-Verdacht in Freising: Bürgermeisterkandidat in Quarantäne

Update Dienstag, 3. März, 10.47 Uhr: Im Landkreis Freising gibt es nach aktuellem Stand sieben Personen, die mit dem Coronavirus infiziert sind. Bei allen Betroffenen handelt es sich nach Angaben des Landratsamtes Freising um Kontaktpersonen zum Erstinfizierten.

In Quarantäne befindet sich der Auer Bürgermeisterkandidat Michael Hillebrand (CSU). Er berichtete dem FT, dass bei ihm ein Abstrich gemacht wurde. Das Ergebnis steht noch aus. Er fühle sich gesund. Hillebrand saß dem Erstinfizierten beim Politischen Aschermittwoch gegenüber. 

Für Hillebrand ist der Wahlkampf wohl vorbei. Auch bei negativer Testung muss er aufgrund der möglichen Inkubationszeit bis mindestens 11. März in Quarantäne bleiben. 

Montag, 2. März 2020

Sechs neue Corona-Fälle in Bayern - fünf davon in Freising

Update 21.05 Uhr: In Bayern gibt es sechs neue bestätigte Coronavirus-Fälle. Einer der Betroffenen stammt aus München, die anderen fünf aus dem Landkreis Freising. Das teilte das Gesundheitsministerium am Montagabend unter Berufung auf das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit in München mit. 

Die Fälle im Landkreis Freising stünden im Zusammenhang mit dem Ehemann einer Erzieherin, der ebenfalls positiv auf den Erreger getestet wurde.

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Coronavirus in Freising: Kindergarten Montag ganztägig geschlossen

Update 17.24 Uhr: Da der Infizierte aus dem Markt Au stammt und sein Kind den dortigen Kindergarten Am Vogelhölzl besucht, hatten Marktverwaltung und Einrichtungsleitung beschlossen, den Kindergarten am Montag ganztägig zu schließen, berichtet Bürgermeister Karl Ecker. Es habe sich um eine „reine Vorsichtsmaßnahme“ gehandelt. Nach Rücksprache mit dem Gesundheitsamt soll die Einrichtung ab morgen, Dienstag, wieder geöffnet haben.

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Der Kindergarten Am Vogelhölzl im Markt Au blieb am Montag vorsorglich geschlossen. © Screenshot Homepage Markt Au/Hallertau

Zweiter Coronavirus-Fall im Landkreis Freising bestätigt

Update 14.38 Uhr: Das Landratsamt Freising bestätigt einen zweiten Coronavirus-Fall im Landkreis Freising. „Bei dem zweiten Coronavirus-Fall im Landkreis handelt es sich um ein Familienmitglied des infizierten Mannes, der seit Samstagabend im Klinikum Freising isoliert ist. Die Ehefrau des Infizierten, die im Zollinger Kindergarten „Kleine Strolche“ arbeitet, ist hingegen negativ getestet worden. Dem infizierten Mann geht es nach wie vor relativ gut“, heißt es in einer Mitteilung der Kreisbehörde.

Gesundheitsamt besetzt Bereitschaftsdienst

Das Landratsamt teilt weiter mit: „Um die Persönlichkeitsrechte betroffener Menschen und die ärztliche Schweigepflicht zu wahren, können keine weiteren Informationen über Kontaktpersonen der Infizierten gegeben werden – ebenso wie über Personen, die sich in Quarantäne befinden. Seit Samstagabend werden die Kontaktpersonen des Erkrankten ermittelt, kategorisiert, priorisiert und gegebenenfalls getestet. Das Gesundheitsamt ist derzeit in voller Aktion.“

Das Gesundheitsamt Freising stehe hinter den Empfehlungen des Kultusministeriums für Schüler, die sich in den Ferien in Risikogebieten aufgehalten haben. Wie lange diese Schüler nun zu Hause bleiben sollen, müsse das Kultusministerium entscheiden.

Hinweis: In einer früheren Version des Artikels wurde fälschlicherweise von zwei neuen Coronavirus-Fällen im Landkreis Freising berichtet. Diese Meldung wurde korrigiert. 

Podiumsdiskussionen abgesagt – Video geplant

Update 14.20 Uhr: Die Podiumsdiskussionen des Freisinger Tagblatts am Dienstag, 3. März, und Donnerstag, 5. März, in Zolling sind abgesagt. Aufgrund der jüngsten Entwicklungen in Bezug auf das Coronavirus in der Gemeinde Zolling hat sich das FT dazu entschieden, die beiden geplanten Podiumsdiskussionen zur Landrats- und Zollinger Bürgermeisterwahl in dieser Woche abzusagen. Die Landratskandidaten-Debatte wird ohne Publikum in unseren Redaktionsräumen stattfinden und im Nachgang als Video veröffentlicht. Vielen Dank für Ihr Verständnis.

Mitarbeiter der Freisinger Stadtwerke infiziert

Update Montag, 12.41 Uhr: Bei dem Mann, der sich im Landkreis Freising als Erster mit dem Coronavirus infiziert hat, handelt es sich um einen Mitarbeiter der Freisinger Stadtwerke. Das teilten die Stadtwerke am Montagmittag mit. „Noch am gestrigen Sonntag wurden die Kollegen, die in direktem Kontakt zu dem Infizierten gestanden haben, durch das Gesundheitsamt informiert. Sie wurden aufgefordert, zu Hause zu bleiben. Tests dieser Personen laufen bereits, die Ergebnisse liegen zum aktuellen Zeitpunkt noch nicht vor“, heißt es in einer Pressemitteilung.

Kundenverkehr eingestellt

Aus „rein vorsorglichen“ Gründen haben die Freisinger Stadtwerke den Kundenverkehr zunächst bis einschließlich Dienstag eingestellt. Die Kundeninformation in der Wippenhauser Straße ist geschlossen, planmäßige Arbeiten beim Kunden durch die Techniker und Monteure sind ausgesetzt. „Wir nehmen den Vorfall außerordentlich ernst und ergreifen vorsorglich diese Maßnahmen“, so Dominik Schwegler, Geschäftsführer der Freisinger Stadtwerke. Für diese Vorsichtsmaßnahme gibt es keine Anweisung des Gesundheitsamtes. Die Freisinger Stadtwerke sind sowohl telefonisch als auch über das Internet weiterhin für ihre Kundinnen und Kunden erreichbar. Störungsfälle werden selbstverständlich wie gewohnt behoben, der Störungs- und Bereitschaftsdienst ist gewährleistet.

Update Montag, 2. März 2020: Weitere Person im Landkreis infiziert

Wie das Gesundheitsministerium am Montagmorgen mitteilt, gibt es im Landkreis Freising einen neuen Coronavirus-Fall. Dabei handelt es sich um eine Kontaktperson des Mannes, der am Sonntag als erster Infizierter im Landkreis Freising galt. 

Sonntag, 1. März 2020: Erster Infizierter im Landkreis Freising

Freising – Im Landkreis Freising hat sich eine Person mit dem Coronavirus infiziert. Das teilt das Landratsamt Freising mit. „Ein Mann aus dem Landkreis Freising ist positiv auf das neuartige Coronavirus getestet worden. Noch in der Nacht zum Sonntag ist er ins Klinikum Freising gebracht und dort isoliert untergebracht worden“, schreibt Pressesprecher Robert Stangl am Sonntagnachmittag. 

Einzelheiten dazu gaben Landrat Josef Hauner, Christine Setzepfandt, Leiterin des Gesundheitsamts Freising, sowie der ärztliche Direktor des Klinikums Freising, Dr. Markus Neumaier, am frühen Sonntagabend in einer Pressekonferenz bekannt. 

Coronavirus: Der Betroffene ist Familienvater

 Der „Familienvater mittleren Alters“, so Setzepfandt, sei zum Arzt gegangen, weil er „schon länger unspezifische Symptome wie leichten Husten, Halskratzen und Kopfschmerzen“ gehabt habe und die Beschwerden in Form von leichtem Durchfall zugenommen hätten. 

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Den ersten Corona-Fall im Landkreis Freising meldeten (v.l.) Christine Setzepfandt, Leiterin des Gesundheitsamtes Freising, Landrat Josef Hauner und Dr. Markus Neumaier, Ärztlicher Direktor des Klinikums Freising im Rahmen einer Pressekonferenz. © Lehmann

In der Praxis sei er durch einen „gesonderten Eingang“ in einen „gesonderten Raum“ gebracht worden – und habe somit keinen Kontakt zu anderen Patienten gehabt. Am späten Samstagabend stellte sich heraus, dass der Abstrich positiv ausgefallen sei. Sofort sei der Mann ins Klinikum gebracht worden und werde dort „bewacht und isoliert“.

„Kleine Strolche“: Kindergarten vorsorglich geschlossen

Noch in der Nacht zum Sonntag seien Mitarbeiter des Gesundheitsamts zur Familie des Infizierten gefahren, um die Angehörigen zu testen – die Ergebnisse standen bis Redaktionsschluss noch aus. Da die Frau als Erzieherin im Kindergarten „Kleine Strolche“ in Zolling arbeitet, wird die Einrichtung „vorsorglich für eine Woche geschlossen“, kündigte Setzepfandt an. Aktuell würden 30 Personen ausfindig gemacht, die mit dem Mann in Kontakt standen. 

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Ein Zettel am Eingang der Kita „Kleine Strolche“ in Zolling weist darauf hin, dass die Einrichtung vorerst geschlossen bleibt. Die Stadtwerke Freising haben den Kundenverkehr ebenfalls eingestellt. © Lehmann

Die Quelle der Infektion zu ermitteln, seit laut Mitteilung der Leiterin des Gesundheitsamts „relativ kompliziert“. Vor dem Faschingswochenende sei der Mann in Köln beim Karneval gewesen und habe „engen Kontakt mit einer Person in Nordrhein-Westfalen“ gehabt. „Momentan gehen wir davon aus, dass das die Infektionsquelle sein könnte. Aber das ist nur eine Vermutung.“

Gesundheitsamt spricht von einem „milden Verlauf“ des Coronavirus

Dem Corona-Patienten geht es laut Setzepfandt „nicht wirklich schlecht“ – sie sprach von einem „milden Verlauf“. Auch Dr. Neumaier geht von einem „leichten Fall aus“, der vermutlich „keine größeren Probleme“ bereiten wird. Der Mann werde dennoch bewacht und isoliert, es werden regelmäßig Proben genommen, und wenn er mindestens zwei Tage fieberfrei sei, und man zwei negative Rachenabstriche habe, könnte er entlassen werden. Jetzt in Panik zu verfallen, davon rät der Landrat ab. Und auch Dr. Neumaier betonte, dass „wir aktuell mehr Influenza-Fälle habe. Die Influenza zeigt schwerere Verläufe.“

Untersuchungen zum Coronavirus in der Charite Berlin
Das Coronavirus ist im Landkreis Freising angekommen: Ein Mann ist infiziert. © Symbolbild dpa / Christophe Gateau

Auf viele Schüler in Bayern wartet wegen der Epidemie ein längerer „Zwangsurlaub“. Auch im Landkreis Ebersberg wurde der erste Coronavirus-Fall entdeckt.*

In einem deutschen Gefängnis ist möglicherweise ein Häftling mit dem Coronavirus infiziert - das Gelände ist komplett abgeriegelt worden. 

In Italien ist die Lage nach dem Corona-Ausbruch weiter sehr ernst. Das Robert Koch-Insitut (RKI) hat eine Region nun in ein Risikogebiet eingestuft. 

Hat das Coronavirus Auswirkungen auf die Kommunalwahl in Bayern? Eine Ministeriums-Sprecherin äußerte sich nun dazu.

Ein Arzt aus dem Landkreis München ärgert sich ebenfalls über den „Medikamenten- und Maskenirrsinn“ wegen des Coronavirus. Mit seinem Facebook-Posting landete er einen Internet-Hit.

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