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Rettungsaktion endet tragisch: Zwei Tote in Pullinger Weiher - neue Details zu Opfern

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Von: Armin Forster, Regina Mittermeier

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Der Einsatzort am Pullinger Weiher.
Der Einsatzort am Pullinger Weiher. © Rainer Lehmann

Schlimme Szenen haben sich am Samstagnachmittag am kleinen Pullinger Badeweiher nahe Freising abgespielt. Zwei junge Männer sind ertrunken. Offenbar konnten sie nicht schwimmen.

Freising – Der kleine und der große Pullinger Weiher sind im Sommer zwei der beliebtesten Seen im Landkreis Freising. Zahlreiche Badegäste tummeln sich dort an warmen Tagen. Am Samstag ereignet sich am kleinen Weiher jedoch ein tragisches Unglück: Zwei Männer aus Ghana, 21 und 22 Jahre alt, ertrinken. Rettungstaucher können sie nur noch tot bergen.

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Trotz Wärmebildkamera entdecken die Polizisten zunächst nichts

Der Einsatzort am Pullinger Weiher.
Der Einsatzort am Pullinger Weiher. © Rainer Lehmann

Gegen 16.20 Uhr geht der Notruf bei der Polizei ein. Zwei junge Männer werden am kleinen Pullinger Weiher vermisst. Sie sind dunkelhäutig und tragen eine schwarz-weiße beziehungsweise blau-gelbe Badehose. Die Beamten eilen los, auch ein Polizeihubschrauber ist im Einsatz. Hilfe bekommen sie von der Wasserwacht Freising sowie den Kameraden der umliegenden Feuerwehren aus Freising, Achering, Pulling und Unterschleißheim (Landkreis München).

Florian Bäuml und seine Kollegen vom Roten Kreuz sind die ersten am Unglücksort. Sie rasen von der Wache zum Nordufer des Weihers. Wenig später kreist der Polizeihubschrauber über ihnen. Aus der Luft durchleuchten die Beamten das Wasser mit einer Wärmebildkamera – erfolglos. Im klaren Wasser hätte die Kamera die Männer aufspüren müssen, sagt Florian Bäuml. Aber die Polizisten finden nichts. Bei Bäuml sinkt die Anspannung. „Es war unwahrscheinlich, dass die Männer im Wasser sind“, sagt er. Die Vermissten könnten sich auch an Land in der näheren Umgebung aufhalten.

Die Männer aus Ghana machten ein Praktikum in Weihenstephan

Trotzdem suchen die Helfer weiter. Rettungstaucher der Unterschleißheimer Feuerwehr legen ihre Ausrüstung an und steigen ins Wasser. Zu zehnt durchtauchen sie den Weiher. Gegen 18 Uhr entdecken sie die Männer im nordöstlichen Bereich. Sie treiben leblos rund 15 Meter vom Ufer entfernt in mehreren Metern Tiefe. Florian Bäuml wartet am Ufer. Dann sieht er, wie die Taucher ihren Fund melden. „Ich bin richtig erschrocken“, er. Die Retter bergen den 21-Jährigen und seinen ein Jahr älteren Begleiter. Sofort beginnen sie mit der Reanimation. Doch für die jungen Männer kommt jede Hilfe zu spät. Ärzte stellen nur noch ihren Tod fest.

Nach ersten Erkenntnissen der zuständigen Erdinger Kriminalpolizei handelt es sich bei den Toten um Austauschstudenten aus dem westafrikanischen Staat Ghana. Sie waren vor zwei Monaten für ein Praktikum an der Fachhochschule Weihenstephan nach Freising gekommen. Zusammen mit weiteren Austauschstudenten waren sie am kleinen Pullinger Weiher. Diese hatten die Polizei alarmiert, nachdem sie die Männer aus Ghana nicht mehr gesehen hatten. Den Beamten zufolge gab ein Student an, dass die beiden Nichtschwimmer waren und zu Fuß den See umrunden wollten.

Steilkante wird den zwei Nichtschwimmern zum Verhängnis

Im Gegensatz zum restlichen Uferbereich fällt die Wassertiefe im Nordosten des Weihers steil an einer Kante ab. Das ist den Männern laut Polizei wohl zum Verhängnis geworden. Über eine Obduktion der Toten entscheidet die zuständige Staatsanwaltschaft noch. Ein Kriseninterventionsteam betreute die Begleiter der Afrikaner.

Auch für Florian Bäuml und seine Kollegen sind solche Einsätze eine emotionale und psychische Belastung. Dabei gehe es oft um Sekunden, die zwischen Leben und Tod entscheiden, sagt er. Am Samstag hätten die Retter wertvolle Zeit verloren, weil Badegäste einen Rettungsweg zugeparkt hatten. Zum Glück war eine zweite Zufahrt frei.

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