- vonAnton Hirschfeldschließen
Der Bund Naturschutz hat Christbaum-Stichproben in ganz Deutschland genommen – und fast überall Pestizid-Spuren festgestellt. Sogar Mittel, deren Verwendung illegal ist, habe man entdeckt. Die Landkreis-Betriebe verzichten weitgehend auf Pestizide – manchmal bleibt ihnen aber keine Wahl.
Landkreis
„Das ist ein ganz heikles Thema“, erklärt Anton Kaindl vom Hallertauer Christbaumhof. Er behandelt seine Bäume nur mit Insektiziden, wenn es absolut notwendig ist – und dann auch nur punktuell. Ab und zu gehe es aber auch nicht anders, erklärt er: „Wenn ein Baum beispielsweise von Tannentriebläusen befallen ist, muss man spritzen.“ Jeder Kunde würde „mir den Baum gleich wieder zurücktragen“, wenn er sich die Läuse in seine vier Wände holt. Kaindl passt aber genau auf, dass keine Grenzwerte, die für Pflanzenschutzmittel gelten, überschritten werden – zudem setzt er auf Mittel, die im Bio-Landbau verwendet werden. Spätestens im Juli finden bei ihm die letzten Behandlungen statt. Denn: Vor der Ernte kommt kein Mittel mehr in die Nähe seiner Bäume.
Allerdings überrascht ihn schon, dass bei den Stichproben des Bundes Naturschutz teilweise illegale Stoffe gefunden wurden: „Abgesehen davon, dass es ohnehin verboten ist – das ist doch der Tod für den jeweiligen Betrieb.“
Helmut Ziegltrum aus Jägersdorf hat seine Bäume heuer gar nicht behandelt. „Oft braucht’s das gar nicht“, sagt er. Ist die Schadschwelle aber tatsächlich mal überschritten – „was selten genug vorkommt“ –, schreitet er ein. „Das sind aber die Extremfälle“, meint Ziegltrum. Denn wenn die Bäume von Schädlingen befallen sind, muss das nicht heißen, dass man sofort chemisch einschreiten muss.
Oft regelt die Natur ihre Angelegenheiten auch selbst – und „man ist ja auch selbst froh, wenn man nicht mit den Mitteln in Berührung kommt“. Auch wenn am Boden rund um die Bäume das Unkraut wächst, versucht Ziegltrum zunächst auszumähen. Nur wenn alle Stricke reißen, greift er zu probaten Hilfsmitteln.