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„Erna Angerbach wohnt im Grünen“: Jury kürt Sieger des Wettbewerbs für neues Wohnkonzept in Freising

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Von: Andreas Beschorner

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Eine „grüne, verkehrsberuhigte Wohnstraße“ mit „Zeilenbebauung“ im Stil der 1950er-Jahre verspricht der Entwurf von Fink + Jochen. An sie ging der 1. Platz.
Eine „grüne, verkehrsberuhigte Wohnstraße“ mit „Zeilenbebauung“ im Stil der 1950er-Jahre verspricht der Entwurf von Fink + Jochen. An sie ging der 1. Platz. © Lehmann

Auf einem fast zwei Hektar großen Areal will die Stadt Freising günstigen und nachhaltigen Wohnraum schaffen. Jetzt wurden die Architekten gekürt.

Freising – „The winner is …“: Am Sonntag wurden die Preisträger des Wettbewerbs „Erna Angerbach wohnt im Grünen“ präsentiert. Auf den ersten Platz setzte die Jury den Entwurf von Fink + Jocher Gesellschaft von Architekten und Stadtplanern mbH, die zusammen mit den Landschaftsarchitekten Keller Damm Kollegen GmbH jene Bebauung für das Areal an der Oberen Pfalzgrafstraße und Am Stengerbach vorsahen, die dem Preisgericht am besten gefiel.

Wie mehrfach berichtet, entsprechen die teilweise schon leer stehenden Gebäude auf dem 1,8 Hektar großen Areal, die sich im Eigentum der Stadt Freising befinden, in keiner Weise mehr dem heutigen Wohnstandard. Die deshalb vorgesehene neue Bebauung soll nun, günstigen und nachhaltigen Wohnraum schaffen – weil man sich erfolgreich als Modellvorhaben für „Klimaanpassung im Wohnungsbau – bauen und leben im Klimawandel – Neue Anforderungen an Wohngebäude und Freiflächen“ des Freistaats beworben hat. An dem dafür ausgelobten Realisierungswettbewerb haben sich 15 Büros beworben, jetzt ist die Entscheidung für die ersten drei Plätze gefallen.

Sieger haben „grüne, verkehrsberuhigte Wohnstraße“ im Sinn

Platz 1 geht also an Fink + Jocher, die „ein lebendiges, vielfältiges Wohnquartier“ versprechen, das mit den Freiräumen und dem Baumbestand „schonend“ umgeht. Möglich gemacht werde das, dadurch, dass man sich im Wesentlichen an der „Zeilenbebauung“ aus den 1950er Jahren orientiert: Das Städtebaukonzept umfasst zwei zeilenartige Solitäre, also Einzelgebäude, und zwei längliche Baukörper, die allesamt in ressourcenschonender Bauweise errichtet werden sollen, sprich: „robuste Baukörper in Holzbauweise“.

Weil sich die Öffnungen und Balkone der Pfalzgrafstraße zuwenden, soll so „eine grüne, verkehrsberuhigte Wohnstraße“ entstehen – mit Wohnraum für unterschiedlichste Bewohnergruppen und Lebensmodelle, wie die Planer schreiben. Entlang des Angerbachs soll ein Fuß- und Radweg gebaut werden, der die bestehenden Radwege im Südwesten und Nordwesten des Wettbewerb-Gebiets verbinden soll.

Dach soll Multifunktionsraum mit Terrasse werden

Das Projekt könnte in drei Bauabschnitten realisiert werden, wobei das ebenfalls geplante Multifunktionsgebäude gleich zu Beginn errichtet werden soll: Darin sind 87 Stellplätze in zwei Parkgeschoßen vorgesehen, darüber liegen zwei Wohngeschoße, das Dach soll ein Multifunktionsraum mit Terrasse werden, der etwa für Feste der Quartierbewohner genutzt werden könnte. Zudem hat man sich viele Gedanken zu dem Thema „Klimaanpassung im Wohnraum“ gemacht – Gründächer, PV-Anlagen, Regenwassersammeln, Luftschleusen & Co. inklusive.

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Den 2. Preis erkannte die Jury Christ Christ Associated Architects GmbH zusammen mit der Bierbaum Aichele Landschaftsarchitekten Part GmbH zu. Deren Konzept sieht vor, dass sich die vier- und fünfgeschoßigen Gebäude „als platzbildende Baukörper“ um eine Art Dorfanger gruppieren.

Der 3. Preis ging an Wittfoht Architekten und die Planstatt Senner GmbH. Deren Ansatz war es, das gesamte Areal als eine Art Hain zu sehen, „in dem die einzelnen Gebäude ganz selbstverständlich platziert sind“.

Alle Entwürfe sind bis Donnerstag, 14. Juli, von 12 bis 19 Uhr im Oberhaus des Lindenkellers zu begutachten.

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