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Geplantes Ärztehaus in Freising nimmt Konturen an – und weckt schon Interesse

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Von: Manuel Eser

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Das Modell: Der Investor hat das Ärztehaus, hier von Südosten aus betrachtet, L-förmig geplant. Die Dächer werden begrünt, zudem wird dort eine Photovoltaikanlage Strom erzeugen. Die Holzfassade ist nicht dargestellt.
Das Modell: Der Investor hat das Ärztehaus, hier von Südosten aus betrachtet, L-förmig geplant. Die Dächer werden begrünt, zudem wird dort eine Photovoltaikanlage Strom erzeugen. Die Holzfassade ist nicht dargestellt. © Sitoa

Noch ist der Bauantrag nicht eingereicht. Doch schon jetzt ist das Interesse von Ärzten an dem geplanten Medicenter im Freisinger Steinpark groß.

Freising - Das zumindest teilte der Investor Sitoa auf Nachfrage von Oberbürgermeister Tobias Eschenbacher in der jüngsten Sitzung des Gestaltungsbeirats mit. „Es wird sehr interessiert beobachtet, was hier entsteht“, teilte Geschäftsführerin Anna Held mit.

Michael Müller, Spezialist und Berater für die Entwicklung von Ärztehäusern, erklärte auch die Vorzüge des Medicenters. Dazu zählen Synergieeffekte für Patienten, denen für eine umfangreiche Diagnose und Therapie gleich mehrere Fachärzte unter einem Dach zur Verfügung stünden. Zudem würden hier auch OP-Räume für ambulante Eingriffe entstehen, die einzelne Praxen so in der Regel nicht bieten könnten. Und es bestehe immer eine gewisse Qualitätskontrolle. „In der Ärztegemeinschaft wird es nicht akzeptiert, wenn einer nicht gut ist.“

Die Laubengänge bleiben ein Streitpunkt

Noch immer aber ringt der Investor mit den Gestaltungsbeiräten um das besten architektonische Konzept. Der Gebäuderiegel, der ursprünglich eingeschoßig an der Weinmiller-Straße geplant war, wurde von Sitoa auf Anregung des Gestaltungsbeirats nun in ein dreistöckiges Gebäude mit eingeschoßiger Verbindung zum Gebäuderiegel entlang der Mainburger Straße umgeplant, erläuterte Anna Held. „Dafür ist der kurze Gebäuderiegel im Norden des Grundstücks entfallen. Die Gebäudekubatur besitzt nun eine klare L-Form.

Kritisch sehen die Gestaltungsräte aber immer noch das Laubengang-System, über das die Patienten auf jeder Etage zu den jeweiligen Praxen gelangen sollen. „Sich mit dem Rollator bei Schnee und Regen über einen Laubengang kämpfen zu müssen“ – unter Komfort stelle er sich etwas anderes vor, meinte Professor Rudolf Hierl. Sein Architekten-Kollege Moritz Auer wünschte sich daher eine Erschließung der Praxen im Inneren des Gebäudes.

Bauantrag könnte im Februar eingereicht werden

Für Held aber sind die Laubengänge immer noch die „einzig wahre Lösung“. Denn die Erschließungswege würden nicht nur eine einfache Orientierung im Gebäude ermöglichen, sondern auch eine flexible Planung der Grundrisse, die dem Bedarf der Arztpraxen entspreche. Zudem seien sie schnell auffindbaren Fluchtwege im Brandfall – wichtig bei einer Evakuierung älterer und möglicherweise bewegungseingeschränkter Menschen.

„Die Erschließungswege besitzen diverse vorgelagerte balkonartige Vertiefungen mit Sitzgelegenheiten sowie begrünten Elementen“, betonte Anna Held. „Sie besitzen so neben der Funktionalität auch eine hohe Aufenthaltsqualität.“

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Wie auch schon nach der letzten Vorstellungsrunde im Gestaltungsbeirat werde man sich nun eingehend und ergebnisoffen mit den Anregungen beschäftigen, erklärte die Geschäftsführerin gegenüber dem FT. Den Bauantrag möchte Sitoa gerne im Februar einreichen, um die Möglichkeit zu haben, noch in der ersten Jahreshälfte mit dem Bau zu beginnen. Gelingt das, könnten bereits Ende 2024/Anfang 2025 die ersten Praxen einziehen.

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