Suche Fachkräfte, biete Azubistelle: Neue Plattform bringt Betriebe und Nachwuchs zusammen

Nach dem Schulabschluss suchen viele junge Menschen einen Ausbildungsplatz, und das Handwerk sucht immer Nachwuchs. Eine neue Online-Plattform der Unternehmerfrauen bringt jetzt beide Seiten zusammen.
Landkreis – Mit einem Workshop im Herbst 2019 fing alles an. Der Dachdeckermeister und Referent Jörg Mosler sprach in Landshut zum Thema Mitarbeitergewinnung im Handwerk. Nach dem Vortrag waren sich Angelika Huber, Claudia Beil und Manuela Nemela, die Vorsitzenden der Unternehmerfrauen in Freising, Erding und Landshut, einig: Die Arbeitskreise müssen noch aktiver werden, um den Nachwuchsmangel in den Griff zu bekommen. Mit Birgit John, Marketingberaterin des Unternehmerfrauen-Landesverbands, holten sie sich eine Expertin ins Boot. So entstand die Online-Plattform „Ausbildung und Handwerk“.
Betriebe haben erkannt, dass sie sich selbst um Nachwuchs bemühen müssen
„Die meisten Betriebe, die sich bei den Unternehmerfrauen organisieren, sind Ausbildungsbetriebe“, erklärt John, die die Unternehmerfrauen seit 2012 in allen Marketing-Fragen berät. „Sie erkannten, dass sie keine Fachkräfte bekommen, wenn sie sich nicht selbst um Nachwuchs bemühen.“ Zudem sei mit dem Flughafen im Erdinger Moos und BMW in Landshut die Industrie in der Region sehr stark, Handwerksbetriebe müssten sich umso mehr anstrengen. Und weil die Organisation im Verbund zielführender sei als Betriebe, die alle für sich allein kämpfen, haben sich die Arbeitskreise der Unternehmerfrauen in Freising, Erding und Landshut zusammengeschlossen und das Portal zusammen ins Leben gerufen.

Unter ausbildungundhandwerk.de finden alle, die einen Praktikumsplatz oder eine Lehrstelle in der Region suchen, neun verschiedene Berufe in 20 Unternehmen – und es werden noch mehr. „Oft ist die Krux, dass die Internetseiten der Handwerksbetriebe eher den Kunden ansprechen“, sagt John. „Wir möchten uns davon unterscheiden: Der Fokus unserer Seite liegt auf den Jugendlichen.“ Daher arbeiten die Unternehmerfrauen mit knappen Texten, aussagekräftigen Bildern und Videos, zudem optimiert für das Smartphone. Die Herangehensweise sei ebenfalls eine andere: „Wir holen die Jugendlichen dort ab, wo sie jetzt gerade stehen“, erklärt John. „Wir sagen nicht: ,Das musst du können, das erwartet dich, bewirb dich!‘, sondern ,Du hast Fähigkeiten, die wir brauchen! Du gehörst von Anfang an dazu und lernst vom Chef selbst – und dein Zukunftsberuf ist in deiner Nähe!‘“
Corona-Krise: In Kontakt bleiben ist das Wichtigste
Die Plattform ging bereits Anfang März online: „Aber der Corona-Shutdown hat uns etwas ausgebremst“, berichtet die Marketingberaterin. Nichtsdestotrotz sei es gerade jetzt wichtig, Jugendlichen und in Sachen Praktika auch Schulen zu signalisieren, „dass ihnen unsere Unternehmen zur Seite stehen, mit ihnen in Kontakt bleiben und weiter helfen“.
Gut zu wissen
Die Plattform ist unter ausbildungundhandwerk.de zu finden, zudem auf Facebook unter „Ausbildung und Handwerk“ und bei Instagram unter @ausbildungundhandwerk.
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