Im Kampf mit dem Wind: Porträtfotografin Melissa Bungarzt holt zum vierten Mal Gold-Award

Die Fachjury war wieder begeistert: Die gebürtige Freisingerin Melissa Bungartz hat sich erneut eine bedeutende Auszeichnung für Porträtfotografen erarbeitet.
Freising – Auszeichnung für die Fotografin Melissa Bungartz: Zum vierten Mal in zehn Jahren holte sich die gebürtige Freisingerin den Gold-Award beim Wettbewerb des Bunds professioneller Porträtfotografen (bpp). Unter den 265 Beiträgen belegte ihr Bild zum Thema Wind den ersten Platz. Auffällig sei auch diesmal, wie in der Vergangenheit, die ausdrucksstarke Bildsprache, urteilt die Jury. „Kaum einer anderen Fotografin in Deutschland ist es bisher gelungen, so viele hochkarätige Titel für sich zu verbuchen“, so der bpp. Im Gespräch mit dem Freisinger Tagblatt erzählt Bungartz von der Entstehungsgeschichte ihres preisgekrönten Werks.
Freisinger Tagblatt: Frau Bungartz, wie entstand die Idee zu diesem Bild?
Melissa Bungartz: Ich wollte das starke Element Wind klar in den Fokus rücken. Man soll auf den ersten Blick erkennen können, wie der Mensch mit diesem Element kämpft. Deswegen der Schirm, der durch die äußeren Kräfte in die Horizontale gedrückt wird. Den Anzug habe ich gewählt, um alle andern äußeren Elemente weitmöglichst zu reduzieren. Der Betrachter soll nicht abgelenkt werden durch Kleidung, Haare, oder auch nur das Geschlecht oder die Hautfarbe des Menschen. Es geht um den Menschen als abstraktes Wesen – nicht um ein bestimmtes Individuum im Speziellen.
War die Umsetzung schwierig?
Ja, und zwar insofern, weil es zu dem Zeitpunkt ziemlich kalt war und mein Model, Carolin Gläser aus Freising, nur einen ganz dünnen Ganzkörperanzug anhatte. Mit dem Anzug kann man auch nicht so gut sehen, weil der Stoff über dem Gesicht ist. Insofern war das insbesondere für mein Model herausfordernd, meine Anweisungen trotz erschwerter Sicht umzusetzen. Aber wir sind ein super Team.
Die Natur ist immer stärker als der Mensch. Und das ist auch gut so.
Welche Botschaft birgt es für den Betrachter?
Dadurch, dass das Foto in seiner Form und Farbigkeit so reduziert ist, gibt es viel Raum für eigene Interpretationen. Für mich persönlich versucht der Mensch, es hier mit einem gewaltigen Element der Natur aufzunehmen – und steht dabei ziemlich auf verlorenem Posten. Die Natur ist immer stärker als der Mensch. Und das ist auch gut so.
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Was bedeutet die Auszeichnung für Sie und Ihre Arbeit? Es ist ja nicht Ihre erste...
Für mich ist das eine tolle Wertschätzung meiner Arbeit. So eine Auszeichnung fördert auch das freie Arbeiten. Wenn ich damit so viel Erfolg habe, dann nehme ich mir auch gern in meiner Freizeit außerhalb von Auftragsarbeiten die Zeit für freie Projekte und meine eigene Kreativität.
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