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Stadt Freising entscheidet über Konzerthalle: OB sieht „große Chance“ - Stadträtin hält dagegen

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Von: Manuel Eser

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Fotomontage einer Freising Arena
Ein architektonisches Premiumobjekt soll die Event Arena werden. Referenzobjekt in qualitativer Hinsicht ist die Kongresshalle in Kopenhagen, die auf dem Foto schon einmal vom Stadtmagazin Fink Freising-affin nachbearbeitet wurde. Wichtig: Das MUCcc könnte optisch ganz anders aussehen. © Fink

Freisings OB Tobias Eschenbacher hält die am Flughafen geplante Konzert- und Kongresshalle für eine „große Chance“. Doch eine Grünen-Stadträtin hält dagegen.

Freising – Die SWM Real Estate will zeitnah den nächsten Schritt bei der Realisierung einer Konzert- und Kongresshalle auf dem Gelände des Flughafens gehen. Das Unternehmen mit Sitz in Freising kündigte an, demnächst auf kommunalem Weg ins Planverfahren für das MUCcc einsteigen zu wollen. Damit sind Befürchtungen der Projektkritiker vom Tisch, die Investoren könnten versuchen, über eine lufthoheitliche Planfeststellung früher und über die Köpfe der Stadt hinweg Baurecht zu erlangen.

„MUCcc ist ein Projekt aus der Region, für die Region“, betont Lorenz Schmid, Geschäftsführer der SWM Real Estate. „Wir begrüßen es sehr, dass das Genehmigungsverfahren und damit auch die Entscheidung über das Projekt bei der Stadt Freising und seinen Stadträtinnen und Stadträten liegt.“ Das Verfahren garantiert zudem eine Öffentlichkeitsbeteiligung.

OB sieht Chance, Attraktivität zu steigern und Steuern einzunehmen

OB Tobias Eschenbacher begrüßte das. „Es liegt auch in unserem Interesse, dass dies ordentlich abgehandelt und baurechtlich objektiv bewertet wird. Da gibt es noch einige Fragen zu klären.“ Er selbst steht dem Projekt positiv gegenüber. „Ich sehe es als große Chance.“ Zum einen könne eine solche Halle die Attraktivität der Stadt steigern, zum anderen seien nicht unwesentliche Gewerbesteuereinnahmen zu erwarten. Da das rund 200 Millionen Euro teure Projekt rein privatwirtschaftlich finanziert würde, entstünde der Stadt nicht ein Cent an Kosten. „Selbst die Bauleitplanung müssen die Investoren bezahlen.“

Grünen-Stadträtin und Kulturreferentin Susanne Günther würde das Projekt hingegen gerne verhindern – auch mit Verweis darauf, dass der Stadtrat den globalen Klimanotstand anerkannt hat. Sie befürchtet bei einer Million Hallenbesucher, die die Investoren jährlich anpeilen, „eine enorme Steigerung der Verkehrsbelastung, künstlich generierte Event-Flüge und Flächenfraß“.

Günther appelliert an den Stadtrat

So würde es Günther zwar grundsätzlich befürworten, wenn die Stadt Freising die kommunale Planungshoheit für Flächen habe, auf denen Bauvorhaben „von immenser Auswirkung auf die Region geplant sind“. Sie will aber noch mehr, nämlich, dass das gesamte Vorranggebiet Flughafen, das auf Freisinger Flur liegt, in kommunale Planungshoheit kommt.

Das würde den Bereich nördlich des Flughafens betreffen, auf dem nicht nur die Konzerthalle entstehen könnte, sondern immer noch die dritte Startbahn – auch wenn sie bis 2028 auf Eis gelegt ist. Günthers Appell an den Stadtrat: „Das sind wir uns und allen, die seit Jahrzehnten gegen die dritte Startbahn kämpfen, schuldig.“ Viele Mitglieder des Stadtrats stehen dem Projekt aber ebenfalls sehr positiv gegenüber.

Konzerthalle könnte im Kampf gegen 3. Startbahn förderlich sein

Auf FT-Nachfrage erinnerte Eschenbacher allerdings daran, dass es für die dritte Piste ja bereits eine Baugenehmigung gebe. „Der Kampf gegen die Startbahn läuft also auf anderer Ebene. Das miteinander zu verknüpfen, macht keinen Sinn.“ Vergleichbare Verfahren für das MUCcc seien vielmehr die bereits abgeschlossene Verfahren zum Post-Verteilungszentrum oder dem neuen Feuerwehrausbildungszentrum.

Aus Sicht des OB würde das Bauprojekt im Kampf gegen die dritte Startbahn eher helfen. „Mit einem möglichen Konzert- und Kongresszentrum bekäme der Flughafen einen baulichen Abschluss. Insofern wäre es auch im Interesse eines begrenzten Flughafenwachstums.“

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