- vonHelmut Hobmaierschließen
Die THW-Ortsgruppe Freising ist in Sorge: Immer weniger Menschen wollen sich ehrenamtlich engagieren. Nun wirbt das Hilfswerk mit eindrucksvollen Plakaten.
Brückenbauer und Drohnenspezialisten. Sie sind bei schweren Unfällen ebenso im Einsatz wie bei Großbränden – mit hohem Einsatz und modernstem Gerät. Nur eines fehlt den THWlern: Nachwuchs. Die ehrenamtlichen Helfer sind am Limit.
Die Freisinger Ortsgruppe des THW hat es wirklich drauf: Die rund 50 Aktiven sindHelfer an der Belastungsgrenze
„Uns geht es nicht anders als vielen Feuerwehren oder anderen Vereinen, wo Engagement in der Freizeit gefragt ist“, bedauert Peter Binner vom THW Freising. Im Freizeitbereich herrsche ein Überangebot, das auch intensiv genutzt werde – „aber Menschen, die Verantwortung übernehmen und sich für andere einsetzen wollen, gibt es immer weniger“. Früher blieb so mancher nach dem Bundeswehr-Ersatzdienst beim THW hängen – doch auch diese Quelle, Nachwuchs zu generieren, ist erschöpft. So seien die Ehrenamtlichen, die oft am Wochenenden im Einsatz seien, an der Belastungsgrenze angelangt.
Gerade haben die THWler aus der Domstadt die Behelfsbrücke über der A 99-Baustelle abgebaut, die man vor einem halben Jahr mit großem Aufwand errichtet hatte. „Das waren zwei Wochenenden im 24-Stunden-Schichtbetrieb“, erklärt Binner. „Irgendwann sind da immer wieder die selben Leute an der Reihe.“ Daher „würden wir uns über jede helfende Hand wahnsinnig freuen“.
Gelebte Kameradschaft
Auf die neuen Helfer warten spannende Einsätze mit modernstem technischem Gerät wie Radladern oder Ladekränen, an denen man geschult wird. Bei längerer Mitgliedschaft lockt sogar der Lkw-Führerschein. „Man sollte technisches Interesse mitbringen“, sagt Binner. Dafür bekomme man gelebte Kameradschaft – und das gute Gefühl, etwas für die Gesellschaft geleistet zu haben. So waren die Freisinger natürlich auch beim großen Schneeräumen Anfang des Jahres in Traunstein ganz vorne mit dabei.
Abgesehen von akuten Einsätzen wie dem Hochwasser in Niederbayern wird beim THW das ganze Jahr über kontinuierlich geübt. Was man gelernt hat, kann man etwa testen, wenn man anderen Ortsverbänden oder Organisationen hilft. Die Freisinger sind mit ihrer Brückenbaugruppe oder dem Drohnentrupp oft gefragte Spezialisten – und nicht selten auch überörtlich im Einsatz.
Die Jugendgruppe: Ausbildung und jede Menge Spaß
„Du interessierst dich für Technik und möchtest Deine Freizeit sinnvoll nutzen? Aber Du bist noch nicht alt genug, um als THW-Helfer aktiv Einsätze zu fahren?“ So wirbt das THW Freising für neue Mitglieder in der Jugendgruppe. In der Freisinger THW-Jugend können Jugendliche zwischen 12 und 17 Jahren das THW spielend kennenlernen. In der Ausbildung lernen Interessierte, mit der Technik des THW umzugehen. Neben der Ausbildung kommt auch das Vergnügen nicht zu kurz, zum Beispiel bei Aktivitäten wie Hüttenfahrten, Besuchen bei anderen Organisationen wie etwa Feuerwehr, Polizei oder Bundeswehr sowie Jugendwettkämpfen und Zeltlagern. Bei verschiedenen Veranstaltungen kann der nachwuchs den aktiven THW-Helfern über die Schulter schauen und ist selbst mitten im Geschehen. Mit dem Vorwissen aus der THW-Jugend fällt auch die nötige Grundausbildung besonders leicht, wenn man mit 17 Jahren als aktiver THW-Helfer weiter machen will.
Gut zu wissen
Wer einmal bei der Freisinger THW-Ortsgruppe hineinschnuppern möchte, kommt einfach unverbindlich zu einem der am Donnerstag stattfindenden Dienstabende in der Rudolf-Diesel-Straße 5 in Freising. Umfassende Informationen gibt es außerdem im Internet unterthw-freising.de.