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Gitane Akrobat: Musikkunst aus dem Raum Moosburg - aber nichts für nebenbei

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Das Bild zeigt das Trio „Gitane Akkrobat“ im Furtnerbräu: (von links) Andy Mayr (Gitarre) , Roland Pöhlmann (Akkordeon) und Stefan Telser (Kontrabass).
Das Trio „Gitane Akkrobat“ heizte dem Furtner-Publikum gehörig ein: (v.l.) Andy Mayr (Gitarre) , Roland Pöhlmann (Akkordeon) und Stefan Telser (Kontrabass). © Lorenz

Die Formation Gitane Akkrobat begeisterte im Furtner in Freising mit Weltmusik. Das Publikum war begeistert.

Freising – Stevie Wonder und Django Reinhardt – geht das überhaupt zusammen? Ja – aber nur bei dem Trio „Gitane Akkrobat“, das dem Furtner-Publikum gehörig eingeheizt hat. Die relativ neue Formation aus Moosburg versteht es nämlich ganz wunderbar, ein Songbook zu nutzen, das ganz tief ins Herz geht und jeden Auftrittsort in einen magischen Pariser Hinterhof verwandelt.

Voller Saal

Das Wetter war bestens – dennoch war der Furtner-Saal rappelvoll. On Stage: „Gitane Akkrobat“, was ja schon geheimnisvoll klingt. Enttäuscht wurden die Zuschauer nicht, das wurde bereits durch den Opener „Bossa Dorado“ klar – ein Sound, der seinesgleichen sucht, der sofort in die Herzkammern und in die Beine geht. Roland Pöhlmann am Akkordeon, Andy Mayr an der Gitarre und Stefan Telser am Kontrabass – mehr braucht es nicht zum musikalischen Glück und zum Erweckungsmoment, dass es gar keinen Gesang braucht für diesen Seelen-Sound.

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Variabler Sound

Nach dem komplexen Kleinod „Home“ dann der Jazz-Reißer „Cold duck time“, dermaßen dynamisch und kraftvoll auf die Bühne gebracht, dass die Leute vor dem Furtner stehen blieben, um zu lauschen. Einzuordnen ist der Sound eigentlich nicht, ein bisschen Jazz, eine Portion Bossa Nova, jede Menge Lebenslust – Weltmusik in besten Nuancen, herrlich vital auf die Bühne gebracht durch ein extrem hohes Niveau der Musiker, die alle unzählige Formationen in der Vergangenheit mitgeprägt haben.

Besonderer Pulsschlag

Django Reinhardt musste freilich mit dabei sein, und auch hier bewies das Trio, dass sie ihren eigenen Pulsschlag mit in „Swing 39“ packen konnten, um nur ein paar Minuten später eine bezaubernde Hommage an Stevie Wonder zu skizzieren. Die Musiker selbst unaufgeregt, ihr Sound geht aber weit über die Interpretation hinaus – jeder Song wird sofort zu einem Gitane Akkrobat-Werk, unverkennbar ab dem ersten Ton. Deshalb taugt die Formation auch nichts für Nebenbei-Hörgenuss.

Hohe Konzentration

Das Trio verlangt Konzentration ab, denn die Songs leuchten sehr hell durch die Komplexität. Der Song „Can´t find my way home“ der einstigen Supergroup um Steve Winwood, Ginger Baker und Eric Clapton ging im Furtner durch die Decke – doch das Beste sollte noch kommen. Als Zugabe hätte die Überraschung nicht größer sein können: „Kashmir“ von Led Zeppelin als Trio-Interpretation mit Akkordeon. Und? „Kashmir“ wurde von den drei Musikern mit derart viel Sounddichte auf die Bühne gebracht, dass es keinen gewundert hätte, wenn Robert Plant plötzlich mitgesungen hätte. Ohne Zweifel: Sie hätte ihm saugut gefallen, diese einzigartige Interpretation seines Songs. RICHARD LORENZ

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