Wegen Corona: Moosburg sagt Frühlingsfest und Messe ab - andere Volksfeste auf der Kippe

- Die Stadt Moosburg hat am Freitagmorgen Frühlingsfest und MeMo abgesagt.
- Auch andere Volksfeste im Landkreis Freising wurden abgesagt, andere Feste stehen auf der Kippe.
- Freisings OB Tobias Eschenbacher rechnet mit abgespecktem Volksfest in Freising.
Die Entscheidung drängt: Können Volksfeste 2021 stattfinden oder nicht? Die ersten Feste wurden bereits abgesagt - ein Überblick!
Die Entscheidung ist brandaktuell: Das Frühlingsfest und die traditionell im Anschluss stattfindende Berufsmesse MeMo werden für dieses Jahr abgesagt. Die Stadt Moosburg gab die Entscheidung am Freitagmorgen bekannt. Es sind nicht die einzigen Volksfeste bzw. Großveranstaltungen im Landkreis die bereits abgesagt wurden.
„Wir bedauern diesen Umstand sehr, sehen jedoch in Anbetracht der nach wie vor gegeben Umstände sowie den mittelfristigen Prognosen keine Möglichkeit, ein Volksfest, das diesen Namen auch verdient, durchführen zu können“, teilte Moosburgs Bürgermeister Josef Dollinger mit. Er bedankte sich bei allen, zum Teil sehr langjährigen Fieranten, die sich immer größte Mühe gegeben und Volksfeste zu Ereignissen für Jung und Alt gemacht hätten. „Wir verbinden diesen Dank mit der Hoffnung, dass wir bei der Herbstschau wieder gemeinsam schöne und vergnügliche Stunden auf dem Festplatz verbringen dürfen.“
Moosburg: Neben dem Frühlingsfest fällt auch die MeMo Corona zum Opfer
Nachdem für die Messe Moosburg immer das Festzelt als Messehalle gedient hat und dies auch für heuer so vorgesehen war, ist es auch nicht möglich, die Messe Moosburg zum gewohnten Zeitpunkt, Mitte April, abzuhalten. Ob und ggf. in welchem Umfang und zu welcher Zeit, eine Ersatzveranstaltung durchgeführt werden kann, wird derzeit noch geprüft. Die Entscheidung wird rechtzeitig bekannt gegeben.
„So spät wie möglich und so früh wie nötig“ will das der Freisinger OB Tobias Eschenbacher entscheiden. Ein herkömmliches Volksfest mit vollem Bierzeltbetrieb ist für ihn aber „kaum vorstellbar“. Da müsste es in der Bekämpfung der Pandemie extreme Fortschritte geben – „und zwar global“. Menschenmassen in Bierzelten, das könne eigentlich auch Anfang September noch nicht funktionieren.
Freising: Normales Fest kaum vorstellbar
Was dann? Vorstellbar wäre es laut Eschenbacher, einige Fahrgeschäfte auszustellen, die mit guten Hygienekonzepten zu betreiben wären. „Jedes Fahrgeschäft wird froh sein, sich überhaupt wo aufstellen zu können“, sagt der Freisinger OB – „wenn es nach zwei Lockdown-Jahren überhaupt noch viele Fahrgeschäfte gibt“. Die Krise habe die Branche extrem getroffen. Wie ein Mini-Volksfest aussehen könnte, das sei völlig offen, so der OB: „Es wird wohl nicht gar nichts geben – und es wird wohl auch kein übliches Volksfest geben. Die Bandbreite dazwischen ist abhängig von der aktuellen Situation. Ein Entscheidungszeitpunkt ist in Freising noch nicht definiert.
Hopfenfest: Hoffnung ruht auf Schnelltests
„Weil der Termin noch so weit weg ist, ist bei uns die Hoffnung, dass es stattfinden kann, noch relativ groß“, sagt Nandlstadts Bürgermeister Gerhard Betz. Das traditionelle Hopfenfest wird in Nandlstadt eigentlich im Oktober gefeiert. Deshalb ist es auch noch zu früh, jetzt schon eine Prognose abzugeben, ob es stattfinden wird oder nicht.
Doch der Rathauschef hofft, dass viele Faktoren bis dahin so zusammenspielen, dass das beliebte Fest gefeiert werden kann: „Wer weiß, vielleicht hat sich das mit den Schnelltests bis dahin so entwickelt, dass jeder Gast, bevor er reingeht, erst mal getestet werden kann.“ Vielleicht sei das Virus bis dahin auch schon eingedämmt – immerhin laufen die Impfungen ja auf Hochtouren. Betz: „Im Moment ist es einfach ein Glaskugellesen. Im Juni werden wir mehr dazu sagen können.“
Allershausen: Die Entscheidung drängt
Auch in Allershausen wird erst frühestens Ende April eine Entscheidung gefällt, ob das Volksfest im Juli gefeiert wird oder nicht. „Wir müssen uns relativ früh entscheiden, weil dann die Verträge mit Bands etc. unterschrieben werden müssten“, sagt Bürgermeister Martin Vaas. Da in Allershausen die eigens hierfür gegründete Volksfest GbR die Bewirtung übernimmt, hängt hier zumindest kein Festwirt in der Luft.
Vaas sagt aber auch schweren Herzen: „So wie es im Moment aussieht, wird es wohl eher auf eine Absage rauslaufen.“ Man müsse aber die Entwicklung beobachten und, wie man das schon das gesamte Jahr 2020 getan hat, spontan auf die Zahlen reagieren.
Hallbergmoos: Wiesn bereits abgesagt
Während das Echinger Volksfest schon seit ein paar Jahren Geschichte ist, feiern die Neufahrner und Hallbergmooser normalerweise als Erste im Landkreis. Doch zumindest in Hallbergmoos wird 2021 definitiv nicht angestoßen. Die Hallberger Wiesn wäre eigentlich für den 21. bis 25. April vorgesehen gewesen, wurde nun aber abgesagt. Allerdings überlegt sich die Kommune gerade ein Alternativ-Programm für den Herbst. In diesem Rahmen könnte man dann die eine oder andere Veranstaltung, die im Zuge der Wiesn vorgesehen war, nachholen. Ende April wird sich der Gemeinderat mit der Thematik befassen.
Neufahrn: „Eher unwahrscheinlich“
Am 15. März soll in Neufahrn eine Entscheidung getroffen werden, ob man an den Plänen für das jährlich erste Volksfest im Landkreis festhält. Pressesprecherin Gabriele Ostertag-Hill geht allerdings davon aus, dass eine derartige Festivität im Frühling nach dem aktuellen Stand „eher unwahrscheinlich“ ist. Als Hintertürchen will man sich jedoch eine Verschiebung des Volksfestes in den Herbst offenhalten. Ostertag-Hill: „Ob diese Option auch tatsächlich eine ist, hängt letztlich wohl vom Festwirt ab.“ Andreas Widmann habe bereits angedeutet, darauf zu verzichten, falls in München zeitgleich das Oktoberfest stattfinden sollte.
Rudelzhausen: Auch heuer eine Absage
Seit 1976 richtet der TSV Rudelzhausen zum Vatertag das Volksfest aus. Heuer war es vom 13. bis zum 16. Mai geplant. Doch wie schon 2020 macht auch 2021 dieser viertägigen Gaudi einen Strich durch die Rechnung. Laut Bürgermeister Michael Krumbucher haben die Verantwortlichen des TSV das Fest bereits vor zwei Wochen abgesagt.
Uferlos Festival: Warten auf 22. März
Für das Uferlos Festival, das traditionell im Mai in Freising über die Bühne geht, hat Veranstalter Vipo Maat noch keine finale Entscheidung getroffen. Er und sein Geschäftspartner Thomas Sedlmeier wollen die nächste Ministerpräsidentenkonferenz abwarten, die für 22. März angesetzt ist. Dann hoffen sie zu erfahren, „was in Sachen Großveranstaltungen zu erwarten ist“. Maat sagt jedoch auch: „In meinen Augen wird es immer unwahrscheinlicher, dass unser Festival 2021 stattfinden kann.“ (hob/ba/as/mh)
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