Mit Melancholie durch die Nacht: Sängerin Emily aus Freising hat ihre ersten Songs veröffentlicht

Schon als kleines Mädchen war Musik ihr größtes Hobby. Jetzt hat Emily Gruhle aus Freising ihre ersten eigenen Songs veröffentlicht.
Freising – Der Tag hat sich schon verabschiedet, du sitzt alleine im Auto und fährst durch die Nacht. Egal, ob durch die Stadt mit den vielen bunten Lichtern oder über Land an dunklen Wäldern vorbei. Oft zieht sie dabei auf wie Nebel, die Melancholie. Und wenn du dann den richtigen Song dazu hörst, gehst du auf in diesem traurig-schönen Gefühl. Szenen wie diese malt sich Emily Gruhle aus Freising aus, wenn sie ihre eigenen Songs hört. „Ich schreibe keine Partyhits. Für meine Lieder muss man sein Herz öffnen und sich darauf einlassen.“ Und wer das tut, wird belohnt.
Schon mit fünf ging sie in eine Singgruppe
„Ich kann mich nicht erinnern, wann ich nicht gesungen oder in irgendeiner Art und Weise Musik gemacht habe“, sagt die 18-Jährige. Mit fünf ging sie in eine Singgruppe. Ihre Grundschule in Wolfersdorf hatte eine Partnerschaft mit dem Münchner Rundfunkorchester, vor Ort durften die Kinder sogar Orchester-Luft schnuppern. Dass Emily danach auf das musische Camerloher-Gymnasium wechselte, lag auf der Hand.
Wenig später, 2015, fing sie an, die Melodien und Texte in ihrem Kopf zu Papier zu bringen. „Ich wollte das einfach ausprobieren.“ Sie tüftelt und feilt, und 2019, beim Saitensprung-Festival in Pfaffenhofen, trägt die damals 15-Jährige ihre eigenen Werke zum ersten Mal vor größerem Publikum vor. „Eigentlich war das ein Festival für Nachwuchsbands, nicht für Solokünstler. Ich hab’s trotzdem versucht – und es hat für den dritten Platz gereicht“, erinnert sie sich. „Darauf war ich echt stolz.“ Ihre Mutter, die immer deutlicher merkte, wie ernst es ihrer Tochter mit der Musik ist, schenkte ihr zum Geburtstag Stunden in einem Tonstudio. Daraufhin arbeitete Emily daran, ihre Musik professionell aufzunehmen. Praktischerweise gibt es bei Schulfreunden zu Hause ein Tonstudio. „Die kennen sich zum Glück mit der ganzen Technik aus. Das ist nämlich gar nicht meins“, sagt Emily und lacht.
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Dafür geht sie umso mehr in den kreativen Prozessen rund ums Komponieren und Texten auf. Die Ideen für ihre Lieder muss sie nicht lange suchen, oft fängt Emily, die Sängerinnen wie Lana del Rey oder Sabrina Carpenter zu ihren Idolen zählt, einfach beim Spazierengehen oder bei Alltagstätigkeiten an, eine kleine Melodie zu summen. „Die nehme ich dann sofort mit dem Handy auf, um später schauen zu können, ob man daraus was machen kann.“ Dann setzt sie sich ans Klavier oder nimmt ihre Ukulele in die Hand. „Ich kann stundenlang dasitzen und daran arbeiten.“
Feine Akkorde unterstreichen ihre Stimme
Was dabei herauskommt, ist seit Februar auf dem Streaming-Portal Spotify zu hören, wo sie mit „love is art“ ihren ersten Song veröffentlichte. Anfang Oktober folgte mit „echo of my heart“ der zweite. Auf Englisch singt Emily über Themen, die sie bewegen: Liebe, die in allen menschlichen Beziehungen zu finden ist, oder darüber, wie ihre Freundschaften sie prägen. Große musikalische Begleitung braucht es dafür nicht: Feine Akkorde unterstreichen wunderbar ihre klare Stimme, die den Hörer eintauchen lässt in ihre Gefühlswelt.
Leute mitzunehmen und ihnen durch ihre Musik etwas zu geben, ist Emilys Wunsch. „Ich strebe nicht danach, reich und berühmt damit zu werden. Aber natürlich fände ich es schön, Konzerte spielen zu können.“ Nach dem Abitur, das nächstes Jahr ansteht, könnte sich die Freisingerin vorstellen, Psychologie zu studieren. Songs will sie natürlich weiterhin veröffentlichen. Emily betont: „Die Musik wird mich weiterhin begleiten. Denn ohne kann ich mir mein Leben nicht vorstellen.“
Gut zu wissen
Emilys Lieder sind auf spotify.com unter „emily“ zu finden. Informationen gibt es auch bei Instagram
(@thesoundofemily) oder auf thesoundofemily.wixsite.com/emily.
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