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Studentin erstellt Magazin über Nachhaltigkeit: Teilnehmer für Umfrage gesucht

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Von: Magdalena Höcherl

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Junge Frau mit Magazin „empáthz!“ in den Händen
Rund ums Thema nachhaltige Ernährung dreht sich alles im Magazin „empáthz!“. Entwickelt hat es Kira Kniffka (28) aus Freising im Rahmen ihrer Masterarbeit. © Rainer Lehmann

Wie kann man sich nachhaltig ernähren? Und zum Klimaschutz beitragen? Eine Freisinger Studentin hat die Antworten. Sie stehen in einem Magazin voll Leidenschaft.

Freising - Was hat vegane Rohkost mit den 1920er Jahren zu tun? Ist „bio“ Etikettenschwindel? Und wie kann man mit dem eigenen Einkauf zum Klimaschutz beitragen? Um diese und weitere Fragen rund um nachhaltige Ernährung dreht sich das Magazin „empáthz!“. Entwickelt hat es Kira Kniffka aus Freising im Rahmen ihrer Masterarbeit. So möchte die 28-Jährige herausfinden, ob konstruktiver Journalismus zu nachhaltigem Handeln animieren kann.

Am Anfang stand die Faszination für den Amazonas

Angefangen hat alles mit dem Regenwaldhaus in Hannover, Kniffkas Heimatstadt. Dort wurde ihre Faszination für den Amazonas entfacht, als sie noch ein Kind war. Nach dem Abitur ging sie nach Südamerika, um den artenreichen Regenwald noch genauer zu entdecken. Die Bedrohung dieser einzigartigen Tier- und Pflanzenwelt durch wirtschaftliche Interessen mit eigenen Augen zu sehen, bestärkte sie in dem Wunsch nach einer nachhaltigen Lebensweise. „Mir wurde einmal mehr bewusst, dass es nicht nur in Südamerika, sondern überall auf der Welt schützenswerte Wald- und Landschaftsgebiete gibt, die es unbedingt zu erhalten gilt – zum Beispiel auch das Freisinger Moos“, berichtet Kniffka, die schon seit 2012 in der Domstadt lebt.

Ein Gegenstück zu Verschwörungstheorien

Parallel dazu reifte bereits die Idee, ein Magazin zu konzipieren. Schon vor sechs Jahren – deutlich vor Corona – hätten in ihrem Umkreis Verschwörungserzählungen kursiert. „Ich habe die Erfahrung gemacht, dass viele dieser Anhänger sich von Zeitschriften beeinflusst haben lassen“, erzählt Kniffka. Dem wollte sie etwas entgegensetzen: „Ich wollte eine Zeitschrift gestalten, die Menschen verbindet. Die durchaus auch kritisch berichtet, aber konstruktiv.“ Ihr gehe es darum, kontroverse Themen von verschiedenen Seiten zu beleuchten und so einen Beitrag zur Meinungsbildung zu leisten.

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Die Gelegenheit, die Gedanken in die Tat umzusetzen, hat sich jetzt im Studium ergeben: Nach ihrem Bachelor in Landschaftsarchitektur und -planung an der TUM in Freising hat sich Kira Kniffka im Master für den Studiengang „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ in Eichstätt entschieden. „Als Thema wollte ich erst Klima und erneuerbare Energien in den Fokus nehmen, weil das auch in der Öffentlichkeit sehr präsent ist“, erklärt Kniffka. Viele Initiativen, die sie um eine Zusammenarbeit gebeten hatte, hätten zwar Interesse, aber mangelnde Kapazitäten gehabt, um konkret mitzuarbeiten. „Daher entschied ich mich für ein Thema, womit ich mich durch mein Studium selbst gut auskenne: nachhaltige Ernährung.“

Entstanden ist ein 40-seitiges Magazin voller Leidenschaft

Ab April begann sie daher, zu recherchieren, Informationen zusammenzutragen und zu gliedern – zum Beispiel zu pflanzlicher und regionaler Ernährung, Vor- und Nachteilen von Bio-Lebensmitteln oder extensiver Grünlandnutzung für wilde Arten am Beispiel der Dietersheimer Brenne oder dem Freisinger Moos. Außerdem gibt es Gastbeiträge, unter anderem vom Tagwerk Biomarkt Freising oder dem „Auergarden Solidarische Landwirtschaft“ aus der Hallertau, dazu ein Quiz und Rezeptideen. Entstanden ist ein 40-seitiges Magazin mit dem Titel „empáthz!“, abgeleitet von „empáthzeria“, einer Wortneuschöpfung, die meint, sich in eigene und die Bedürfnisse anderer einzufühlen, Leidenschaft zu zeigen, aber auch transparent und ehrlich zu bleiben sowie aus Fehlern zu lernen. Der Zweck der Zeitschrift ist nicht nur, Informationen zu vermitteln, sondern sie ist auch Teil der Masterarbeit von Kira Kniffka. Um herauszufinden, ob konstruktiver Journalismus zu nachhaltigem Handeln motivieren kann, werden daher Menschen gesucht, die vor sowie nach dem Lesen des Magazins an einer eigens dafür entwickelten Umfrage teilnehmen.

Wer will mitmachen?

Wer teilnehmen möchte, findet online unter www.empathzeria.de sowohl die Zeitschrift zum Download als auch die beiden Umfragen und weitere Informationen zum Projekt. Wer keinen Internetzugang hat, aber trotzdem mitmachen möchte, kann sich unter Tel. (0160) 1 138728 melden. Mit diesem Projekt will die Studentin nicht nur ihre Masterarbeit fertigstellen, sondern die Freisingerinnen und Freisinger auch zu etwas mehr Nachhaltigkeit im Alltag motivieren.

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