Von Dunkelgrün bis Rot: Freising setzt bei der Energiewende auf die Sonne

Bei der Energiewende setzt der Landkreis Freising auf die Sonne. Ein Studienprojekt soll jetzt klären, wo PV-Anlagen am sinnvollsten sind.
Freising – Während Minister Robert Habeck von Berlin aus versucht, die 10H-Regelung für Windräder in Bayern zu kippen, werden im Landkreis Freising die Weichen für einen massiven Ausbau der Freiflächen-Photovoltaikanlagen gestellt, um so die Energiewende hinzubekommen. Ein Studienprojekt der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf, das am Donnerstag bei der Bürgermeisterdienstbesprechung vorgestellt wurde, soll eine erste und wichtige Grundlage dafür liefern, wo solche PV-Anlagen überhaupt errichtet werden könnten.
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Landrat will das Potenzial eruieren
Landrat Helmut Petz betonte, man brauche Freiflächen-PV-Anlagen für die Energiewende. Und weil Anträge von Gemeinden im Süden des Landkreises und der Stadt Freising vorlägen, mit denen solche PV-Anlagen in einem Landschaftsschutzgebiet errichten werden sollen, gelte es zunächst einmal, das Potenzial zu eruieren, um dann zu entscheiden, ob man Flächen im Landschaftsschutzgebiet überhaupt benötige. Eine solche Analyse, für die man jüngst den Auftrag vergeben habe, dauere aber zwei Jahre. Und da sei, so Petz, der Vorschlag von HSWT-Professor Markus Reinke am Jahresende 2021 gerade richtig gekommen, der mit rund 30 Studenten bis zum Juli 2022 ein Studienprojekt durchführen will, in dem es eben genau darum geht, welche Flächen im Landkreis für Freiflächen-PV-Anlagen aus naturschutzfachlicher Sicht geeignet sind – und welche nicht.
Studenten sollen ebenso profitieren wie der Landkreis
Am Ende des Projekts mit Studentinnen und Studenten des sechsten Semesters Landschaftsarchitektur wird eine flächengenaue, digitale, GIS-gestützte Karte stehen, die in vier Kategorien aufgeteilt ist: Da wird es dunkelgrüne Flächen geben, auf denen PV-Anlagen aus Sicht des Naturschutzes sogar einen Mehrwert bieten, dann wird es hellgrüne Flächen geben, auf denen der Errichtung von PV-Anlagen aus Naturschutzsicht nichts entgegensteht, dann wird es gelbe Areale geben, auf denen keine schwerwiegenden Probleme bei der Aufstellung von Freiflächenanlagen zur Stromgewinnung zu erkennen sind, und dann wird es rote Flächen geben, auf denen „wichtige Ausschlussgründe“ für PV-Anlagen vorliegen. Was Petz als „double win“-Situation beschrieb, weil Studenten wie Landkreis davon profitierten, sollte am besten dann noch eine professionelle GIS-technische Aufbereitung erfahren, regte Reinke an.