Der Kampf der Zirkusfamilie Feraro

Freising - Das Leben im Zirkus ist nicht einfach: Man weiß oft nicht, wie's weitergehen soll. So geht es auch dem Circus Feraro, der Quartier in Hirschau bezogen hat.
Immer wieder entscheiden sich Zirkusse, aufzugeben und sesshaft zu werden. Denn das unsichere und aufwändige Leben in dieser Branche hält nicht jeder durch. Man muss immer wieder neue Attraktionen finden, ist durchgehend auf Reisen, und das Publikum kommt, im Gegensatz zu früher, nicht mehr in Scharen. „Aufhören ist aber für uns keine Option“, sagt Hermann Schmidt-Feraro (58), Inhaber des Circus Feraro. „Wir werden unsere 200-jährige Tradition nicht nach der achten Generation aufgeben.“ Dafür brauchen sie aber Hilfe, um weiter zu machen können.
Der Circus Feraro kommt seit über 20 Jahren in den Landkreis. Mit ihren vielen Tieren und akrobatischen Vorführungen haben sie ein Programm für jede Alterstufe. „Doch wer eine Raubtiershow erwartet, ist bei uns falsch: Wir haben keine Raubtiere. Die sind zu gefährlich. Und man kann sie in einem Zirkus einfach nicht artgerecht halten.“ Und da jeder Zirkus sehr strenge Auflagen erfüllen muss, hält es Schmidt-Feraro für angebrachter, Tiere wie Ponys, Lamas, Ziegen, Tauben und Hasen zu halten.
Allerdings, so der 58-Jährige, würden ihnen Tierschützer so viele Steine wie möglich in den Weg legen, beispielsweise indem sie sie als Tierquäler beschimpfen.
Seit 11. November hat Schmidt-Feraro mit seiner Frau Helene, den zehn Kindern und noch 14 weiteren Verwandten, die als „Mädchen für alles“ helfen wo sie können, sowie den 40 Tieren Winterquartier in Hirschau bei Marzling bezogen. Das alte Herrenhaus mit angrenzenden Gebäuden wurde vom Flughafen für die dritte Startbahn gekauft und bietet genügend Platz für die ganzen Wagen und all ihre Bewohner. Die Tiere sind in einer großen Halle untergebracht, in der sie in einzelnen Gehegen ihre Winterpause verbringen. Und der Platz zwischen den Bereichen wird auch genutzt - zum Üben der neuen Nummern.