Gemeinde Langenbach lobt Engagement ihrer Ehrenamtlichen: „Wir haben der Krise getrotzt“

Beim Neujahrsempfang für Langenbachs Ehrenamtliche gab es hohes Lob für ihr Engagement in vielen Bereich von Sport und Sozialem über Feuerwehr bis Politik und Kultur.
Langenbach - Nach zwei Jahren Corona-Pause konnte am Freitagabend im Bürgersaal des Alten Wirts der traditionelle Langenbacher Neujahrsempfang wieder wie gewohnt über die Bühne gehen. Die Veranstaltung ist seit Jahren ein großes Dankeschön der Gemeindeführung an die vielen ehrenamtlich Tätigen, deren Engagement Bürgermeisterin Susanne Hoyer in ihrer Begrüßung als „überwältigend“ pries.
Angefangen von Bildung über Feuerwehr, Kultur, Politik, Senioren, Sport und Soziales bis hin zu Festen und Feiern.
Musikalisch umrahmt wurde der Empfang von der Gruppe Feger-Spezies, einer Bläsergruppe mit Wurzeln in Langenbach, die längst weit über die Gemeindegrenzen hinaus bekannt und geschätzt ist. Und die fünf jungen Musiker hatten auch gleich eine besondere Aufgabe: Sie spielten mit dem durch Udo Jürgens bekannt gewordenen Schlager „17 Jahr, blondes Haar“ Wolfgang Klaus auf die Bühne, der am Tag des Neujahrsempfangs allerdings schon seinen 70. Geburtstag feiern konnte. Klaus, der nach wie vor sozial tätig ist, indem er alte Fahrräder ehrenamtlich wieder in Stand setzt und nicht zuletzt Geflüchtete damit mobil macht, wurde gebührend beklatscht, erhielt Dankesworte, einen Gutschein und ein Geburtstagslied. Seine Arbeit, so Hoyer, habe ihm sogar den Titel „(Fahrrad-)Dr. Klaus“ eingebracht.
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Selbst in der Zeit der Pandemie sei es in Langenbach „nicht trostlos“ gewesen, betonte die Ortschefin dann in ihrer weiteren Ansprache. Die Ehrenamtlichen hätten in ihren Bereichen nicht locker gelassen, sie hätten „immer nach Lösungen gesucht“ und solche auch gefunden. Dafür dankte Hoyer allen herzlich. „Wir haben der Krise getrotzt“, freute sich die Bürgermeisterin, „der Zusammenhalt und das Gefühl der Liebe, der Zusammenarbeit“ dürfe deshalb „nie vergehen.“ Und man sollte immer auch an Menschen denken, denen es nicht so gut gehe.
Unruhige Herzen
Gründe für ein unruhiges Herz gebe es genug. Etwa den unvorstellbaren Angriffskrieg auf die Ukraine, die Fluchtbewegungen rund um den Erdball, die Verfolgung von Menschen, die ihre Meinung frei äußern, den Verlust von Rechtsstaatlichkeit in Staaten Europas, nicht zuletzt den Klimawandel und vieles mehr. Auswirkungen dieser Ereignisse beträfen jeden, etwa durch Sorgen bezüglich der Energieversorgung und Mobilität, aber auch wegen der immer noch spürbaren Pandemie sowie der Inflation „in ungewohnter Höhe“ und der Herausforderungen durch den demographischen Wandel.
In diesen Zeiten, „in denen scheinbar eine Krise in die nächste übergeht“, spüre man die Bedeutung von „Werten wie Selbst- und Eigenverantwortung, Solidarität und Zusammenhalt ganz besonders“, so Hoyer. Es gehe um „das Klima auf unserem Planeten“ – genauso aber auch um „das Klima der Menschen untereinander“. Gerade in den Corona-Jahren habe sich in der Gemeinde gezeigt, „wie wichtig und wertvoll doch die lebendigen, ehrenamtlichen Strukturen [...] sind.“ Beispielhaft nannte Hoyer „Langenbach hilft!“, die Corona-Hilfegruppe der Nachbarschaftshilfe mit ihrem Einkaufsservice, und die Aufnahme der Kriegsvertriebenen aus der Ukraine. Zeit zum Durchatmen aber sei nicht, warnte die Bürgermeisterin. Die Menschen bräuchten Wohnungen, die Kinder müssten zur Schule, alle sollten integriert werden – eine Aufgabe für die Vereine?
All das sei eine „gemeinsame gesellschaftliche Verantwortung“ und „nur durch das Ehrenamt hier bei uns gelingt sie“, so die Gemeindechefin. Dafür dankte Hoyer den Vielen, die in den Bürgersaal gekommen waren. Denn trotz der aktuellen Bedrängnisse gelte es, gemeinsam zu feiern, „damit wir uns in diesen schweren Zeiten erneut bitte nicht verlieren und uns gegenseitig Mut machen können“. Es gelte gemeinsam „die ,bösen Geister‘ zu vertreiben, wusste die Bürgermeisterin in Anspielung auf die Dekoration an der Saaldecke, die schon darauf hinwies, dass man mitten drin sei in der fünften Jahreszeit.
Voller Terminkalender
Und dass es nach dem Fasching „rasant“ weitergeht, das war Hoyer auch klar: 150 Jahre Freiwillige Feuerwehr Langenbach, 75 Jahre Sportclub Oberhummel, 30 Jahre Kindergarten „Mooshäusl“, nachträglich fünf Jahre Blechrollerfreunde, Oldtimertreffen, Bürgerfest oder auch das Waldfest. Es gibt sogar einen neuen Verein, die Isarfrauen Hummel Gaden e.V.. Das Kleiderstüberl, jetzt innerhalb des Vereins Essbares Langenbach, kann Überschüsse verteilen, die Pfarrbücherei ist Gemeindebücherei.
Susanne Hoyer schloss ihr Grußwort mit den Wünschen nach „Glück und Segen“ für 2023 und einem afrikanischen Sprichwort: „Viele kleine Leute in vielen kleinen Orten, die viele kleine Dinge tun, können das Gesicht der Welt verändern.“ An die Rede knüpfte sich ein gemeinsames Abendessen an, danach folgten Ehrungen.
Raimund Lex
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