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Majas "Magie des Blicks"

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Graphisch und lithographisch muten die Bilder der Neufahrner Künstlerin Maja Jiranek an. Sie stellt derzeit im Rathaus aus. Es handelt sich um eine Art Retrospektive.  Foto: Fischer
Graphisch und lithographisch muten die Bilder der Neufahrner Künstlerin Maja Jiranek an. Sie stellt derzeit im Rathaus aus. Es handelt sich um eine Art Retrospektive. Foto: Fischer

Neufahrn - Neue Ansichten von Neufahrn, aber auch Blicke ins eigene Innenleben vermittelt die Ausstellung der Malerin Maja Jiranek im Neufahrner Rathaus.

Von Alexander Fischer

Schattierungen, Überlagerungen, das Spiel mit Formen und Farben, aber auch ein Hang zur Collage und zur Lithographie zeichnen die Werke von Maja Jiranek aus. Die Neufahrner Malerin und Künstlerin bevorzugt große Formate, Mischtechniken auf Leinwand und Papier. Sie kann aber auch anders.

Bei ihrer aktuellen Ausstellung „Die Magie des Blickes“ im Neufahrner Rathaus überraschte Jiranek mit einer Serie von Miniaturen, die zentralen und historischen Neufahrner Gebäuden gewidmet ist. Die Druckgraphiken im Format 22 x 22 Zentimeter zeigen, dass Jiranek einen Blick für Architektur, für Struktur und Linienführung hat. Auch bei der „Neufahrn“-Serie bleibt sie ihrer Linie treu, mit den Motiven zu spielen, sie zu überlagern und zu verfremden. Dabei greift sich Jiranek etwa die signifikanten Merkmale des Kirchturms oder des alten Mesnerhauses heraus, versetzt sie, stellt sie in Reihe. Dadurch bekommt das Bild vom Bild besonderen Charakter.

Ihre Großformate teilt Jiranek gerne in Quadrate ein. Meist Ton in Ton, in einer das ganze Bild bestimmenden Farbgebung. Das verleiht den Arbeiten einen gewissen dekorativen Ausdruck, der den Betrachter aber nicht vor klaren künstlerischen, philosophischen und gesellschaftspolitischen Einsichten schützt. Gerne gibt Jiranek ihren Bildern richtungsweisende Titel wie „To have or not to have“. Titel, die in eine bestimmte Richtung weisen - Haltung zeigen. Titel aber auch, die sowohl ihr, als auch dem Betrachter Freiraum lassen, für Perspektiven, Betrachtungen und Interpretationen. Augenfällig ist auch, dass die ursprünglich in Belgrad geborene Künstlerin sich Zeitungsausschnitte, Artikel und Fotos vornimmt. Sie gezielt einarbeitet in ihre grob skizzierten und konsequent konstruierten Collagen. Der Betrachter sieht sich mit Zeitgeschichte, mit Menschen und Schicksalen konfrontiert. Es steckt Kalkül dahinter. Kombiniert mit Wort und Schrift mit zentralen Botschaften und Herzensangelegenheit, bleibt einem gar nichts anderes übrig, als sich mit der gesamten Komposition auseinander zu setzen. Das Werk von Jiranek ist voller hintergründiger Details und stilistischer Feinheiten.

Das schönste an den Bildern im Rathaus, die noch bis einschließlich Freitag, 26. Juni, zu sehen sind ist, dass sie ein Eigenleben entwickeln. Insofern sind der „Magie des Blickes“ hier keine Grenzen gesetzt.

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