Messe Moosburg 2023 abgesagt: MeMo-Veranstalter ziehen die Reißleine

Auch 2023 wird es keine Messe Moosburg geben: Weil sich kaum Aussteller fanden, wurde für die Regionalschau die Reißleine gezogen. Ganz beerdigen will man sie aber nicht.
Moosburg – Vom Bagger über Gesundheitsschuhe und E-Bikes bis hin zu Haustüren und Wein: Die Bandbreite der Messe Moosburg (MeMo), der Leistungsschau lokaler und regionaler Firmen auf dem Viehmarktplatz, war stets enorm. Groß war allerdings auch der Platz auf der Freifläche und im Zelt, der vom Veranstalter jedes Mal so gefüllt werden musste, dass die Stände nicht verloren wirkten. Eine Herausforderung – die heuer nicht gemeistert werden konnte. Die Moosburg Marketing eG hat die Messe deshalb für 2023 abgesagt.
Eigentlich hätte nach der Corona-Zwangspause in 2021 nun der zweijährige Turnus wieder anlaufen sollen. Doch für die 7. Auflage der MeMo Mitte April fanden sich kaum Aussteller. Da halfen auch die 15 Prozent Frühbucherrabatt nichts, die der Veranstalter bis 31. Januar gewährt hatte. „Im Innenbereich haben sich lediglich elf Firmen verbindlich angemeldet“, berichtet Thomas David, Chef der Moosburg Marketing eG. Normalerweise hätten im Zelt 40 Stände Platz. Insgesamt seien gerade einmal 17 fixe Zusagen zusammengekommen. Im Jahr 2019 waren es noch gut 70.
Mangel an Ware und Personal
Der Grund ist laut David auf die gesamtwirtschaftliche Lage zurückzuführen. „Von den über 400 angefragten Unternehmen haben viele zurückgemeldet, dass sie entweder nicht ausreichend Ware bekommen, oder auch nicht genügend Personal für das Wochenende abstellen können.“ Manche frühere Aussteller gebe es auch inzwischen gar nicht mehr.
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Eine ähnliche Entwicklung sei in den vergangenen Monaten bei einigen anderen Messen zu beobachten gewesen, sagt Thomas David und verweist etwa auf die Niederbayernschau. Ein ganz aktuelles Beispiel für den Negativtrend liefert die 15. Landshuter Umweltmesse, die – eigentlich geplant für Mitte März – ebenfalls in dieser Woche abgesagt wurde.
Veranstalter will an Charakter festhalten
Sich mit einem kleineren Umfang an diese Entwicklung anzupassen, ist für Thomas David bislang aber keine Option. „Man muss schauen, dass man den Charakter der Regionalmesse nicht verliert.“ Die Entscheidung zur Absage sei nach Abwägung aller Argumente und in Absprache mit dem Vorstand der Marketing-Genossenschaft sowie Bürgermeister Josef Dollinger gefallen. „Ich find’s schade, dass es jetzt so ist“, sagt David. „Als Wirtschaftsstandort muss man sich präsentieren.“ Als Veranstalter habe man die MeMo aber nicht ganz abgeschrieben. „Wir probieren’s in zwei Jahren nochmal. Den Turnus wollen wir beibehalten, damit sich die Aussteller darauf einstellen können.“
Laut dem Marketing-Chef war es auch in der Vergangenheit kein Selbstläufer, die MeMo zu füllen. „Es ist eben schwierig, diesen großen Platz voll zu bekommen.“ Immerhin habe sich das Konzept finanziell selbst getragen: „Wir haben weder Gewinn, noch Verlust gemacht.“ In diesem Jahr spare man sich mit der Absage jetzt wenigstens eine Menge Arbeit, die die Marketing eG nun in das Gelingen ihrer übrigen Projekte stecken will. Ein kleines Trostpflaster also für das viel beschäftigte Team.
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