Moosburg bekommt wieder eine Baumschutzverordnung - Jetzt geht es um die Details

Moosburg bekommt wieder eine Baumschutzverordnung. Nach langer Debatte traf der Stadtrat diese Grundsatzentscheidung. Nun geht es um die Details des Papiers.
Moosburg – Julia Neumayr (Fresh) und Johannes Becher (Grüne) hatten gemeinsam den Antrag gestellt, die Baumschutzverordnung für Moosburg auf den Weg zu bringen. Neumayr zeigte den Stadträten in der Sitzung am Montag zur Veranschaulichung verschiedene Zonen der Stadt – mit früherem Baumbestand und dem heutigen Bild. Ein Beispiel war ein dichtes Biotop in der Bonau, das einer Häuserzeile weichen musste. Der Blick auf die Reihenhäuser zeigte bei dem Luftbild auch, dass in den Gärten der Reihenhäuser nicht ein einziger Baum steht. Bei den Grünflächen neben den Häusern hätte man laut der Antragstellerin den Baumbestand teilweise erhalten können.
Gute Erfahrungen aus Freising
Johannes Becher sagte, dass mit der Verordnung Veränderungen nicht ausgeschlossen werden. Es gehe vielmehr darum, dass nicht sinnlos gesunde Bäume gefällt werden, sondern der Sachverhalt vor der Maßnahme mit der Antragstellung überprüft werde. Becher verwies erneut auf die Freisinger Baumschutzverordnung, die so gut wie keine Streitfälle verursache.
Der gemeinsame Antrag der beiden Stadträte bekam zwei Gegenanträge. Gerhard Welter (AfD) wollte wegen einer zu kurzfristigen Einreichung die Vertagung, die mit 3:19 Stimmen abgelehnt wurde. Einen weiteren Gegenantrag lieferte die CSU, die eine eigentümerfreundlichere Handhabung forderte. In der Version der Christsozialen sollten die Grundbesitzer Anträge stellen und nach einer städtischen Beratung die letzte Entscheidung selbst treffen. „Das ist eine Baumschutzverordnung light“, kommentierte Johannes Becher diese Version. „Unser Vorschlag ist aber besser und stimmiger.“
Eigenheimer-Chef fürchtet Gängelung
In die Diskussion mischte sich auch die Eigenheimervereinigung Moosburg ein. Deren Vorsitzender, Jürgen Heining, lehnt die neue Satzung für den Erhalt der Bäume ab. Er warnte vor Streitigkeiten in der Nachbarschaft und vor einer Gängelung der Eigenheimer. Vielmehr liege es am Stadtrat, verantwortungsvoll für öffentliche Flächen zu entscheiden. Evelin Altenbeck (Grüne) hielt gleich dagegen: „Ich bin auch Mitglied in dem Verein, fühle mich von der Vorstandschaft aber nicht vertreten.“ Bereits im Vorfeld der Stadtratssitzung hatte sich auch der Bund Naturschutz in deutlichen Worten positioniert.
Nach einer langen, teilweise emotionalen Debatte ging es bei den Abstimmungen dann um Grundsatzbeschlüsse. Mit 22:0 Stimmen war klar, dass die Stadt ihren Baumbestand sorgsam pflegen und auf Nachpflanzungen achten müsse. Mit 19:3 Stimmen bekam die Verwaltung den Auftrag, Vorschläge für mehr Baumschutz und Stadtgrün zu erarbeiten. Enger war dann die 13:9-Entscheidung für die Erstellung einer Moosburger Baumschutzverordnung. 14:8 Stimmen gab es für den Verwaltungsauftrag, aus den beiden Anträgen der Stadträte Neumayr/Becher sowie der CSU-Fraktion Entwurfsoptionen für eine finale Satzung zu erstellen. Dazu wurde mit 15:8 Stimmen beschlossen, dass die Stadt eine Bürger-Broschüre „Bäume in der Stadt“ erstellen und veröffentlichen soll.
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