Windkraftanlage: Mauern startet zweiten Versuch
Mauern - Der Uhu ist ausgeflogen und hat sein Nest verlassen. Grund genug für Mauerns Bürgermeister Georg Krojer, einen neuen Versuch in Sachen Windkraft zu unternehmen - mit Unterstützung der Stadtwerke München. Leicht getan hat man sich damit im Gemeinderat aber nicht.
Man könnte sogar „zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen“, erklärte Bürgermeister Georg Krojer am Donnerstag im Gemeinderat. Mit einer an der Gemeindegrenze zu Gammelsdorf gelegenen Windkraftanlage wäre das Ziel erreicht, sich zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien zu versorgen. Zudem hätte man einen Standort für eine dringend benötigte Tetra-Funksendeanlage zur Verfügung.
Damit griff der Rathauschef einen Plan der Verwaltungsgemeinschaft auf, wonach man Konzentrationszonen für Windkraftanlagen schaffen wollte, was aber auch und vor allem am Nistplatz eines Uhus gescheitert war. Davon, dass der sein Nest aufgegeben hat, habe man sich mit Hilfe von Seiten des Naturschutzes überzeugt, versicherte Krojer. Ferner habe er sich bereits mit seinem Gammelsdorfer Kollegen Paul Bauer abgesprochen. Der habe nichts dagegen, sofern die Abstandsregeln eingehalten würden. Es war von knapp 700 Metern zur nächsten Wohnbebauung die Rede. Nicht zuletzt wies Krojer daraufhin, dass es an besagter Stelle einen Grundstückseigner gebe, der sich den Bau eines Windrades vorstellen könne. Damit war „die Katze aus dem Sack“, wie sich Krojer ausdrückte.
Es folgte eine kurze Präsentation der Stadtwerke München. Deren Vertreter Barbara Huber und Martin Geisenberger stellten das Projekt als interessant und realistisch dar. Sie erklärten, dass die Stadtwerke alle erforderlichen Verhandlungen führen und die notwendigen Gutachten erstellen lassen würden. „Kostenneutral“, wie sie betonten. Momentan gelte es nur eine Absichtserklärung abzugeben, dass man loslegen könne, lautete die Einschätzung von Krojer. Alles weitere, werde man sehen, wenn die Planungen im Detail in Angriff genommen würden.
Im Laufe der Debatte verlangte der Rathauschef nach einer „Grundsatzentscheidung“. Nötig war dies, weil von Seiten der CSU Zweifel an dem Standort aufkamen. Sich von vornherein auf bestimmte Koordinaten festzulegen, das lehnten etwa Thomas Stieglitz, Hans Igl und Johanna Winkler ab. Man könne andere Grundstückeigner nicht „übergehen“, urteilte Igl. Winkler und Stieglitz sprachen sich für Untersuchung einer größeren Fläche aus. Eine Forderung, der Krojer und die beiden Stadtwerke-Vertreter schließlich nachkamen. In der besagten Absichtserklärung steht demzufolge, dass man eine umliegende, größere Fläche mit einbezieht.