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Zollings wichtige Stütze für Geflüchtete: Hilfe zwischen Trauer und Zuversicht

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Von: Andreas Beschorner

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Bei der Wohnungssuche ist Susann Liebe (stehend) vom Helferkreis den Geflüchteten behilflich.
Bei der Wohnungssuche ist Susann Liebe (stehend) vom Helferkreis den Geflüchteten behilflich.  © privat

Ohne den Helferkreis Zolling würde in der Flüchtlingshilfe seit Jahren vieles nicht klappen. Beim Jahrestreffen blickten der Vorsitzende und seine Mitstreiter zurück.

Zolling – Helferkreis Zolling für Asyl und Integration e.V. heißt er offiziell mit ganzem Namen, bekannt ist er als Helferkreis Zolling. Seit dem Jahr 2016, in dem die Zollinger Gemeinschaftsunterkunft eröffnet wurde, engagiert sich der Helferkreis für die Flüchtlinge. Zunächst als nur vorübergehend notwendiger Zusammenschluss geplant, entwickelte sich über die Jahre das Aufgabenprofil jedoch in eine Richtung, die so niemand erahnen konnte. Um die enge Zusammenarbeit mit Behörden, den Kontakt zu politischen Entscheidungsträgern oder die landkreisweite Zusammenarbeit mit anderen Helferkreisen stemmen zu können, brauchte es einen eigenen organisatorischen Rahmen. Der wurde mit der Gründung als eingetragener Verein im April 2022 gesetzt.

Ein zentrales Element des Helferkreises ist die Unterstützung von Geflüchteten bei der Wohnungssuche. Susann Liebe ist es, die sich sehr erfolgreich darum kümmert, dass Angebot und Nachfrage erfolgreich zusammenfinden. Neben manch direkter Empfehlung an den Helferkreis kämen zwischenzeitlich sehr viele Angebote über die Seite „Freising Hilft“ herein, schilderte Liebe die Situation. „Gerade private Wohnungsgeber mit wenig Erfahrung schätzen es, dass wir ihnen in Sachen Mietvertrag und Abstimmung mit dem Jobcenter helfen können“, berichtete Liebe.

Mamadou Keita und Helferkreis-Vorsitzender Stephan Griebel
Vom Geflüchteten zum Helfer: Auch Mamadou Keita (r.) unterstützt Helferkreis-Vorsitzenden Stephan Griebel. © privat

Das Café International, das wöchentlich im Pfarrheim Zolling stattfindet, habe sich als wichtiger Anlaufpunkt für interkulturellen Austausch und zur Klärung von Alltagsfragen etabliert, betonte der Vorsitzende Stephan Griebel. Vor allem erinnerte er an die Feier des Tags der Verteidiger der Ukraine. „Diese Veranstaltung war einerseits von Wehmut, Angst und Trauer geprägt, anderseits von Stolz, Hoffnung und Zuversicht, und ging damit wirklich unter die Haut.“ Ein anderes besonderes Highlight hinsichtlich Integration sei laut Griebel „das sehr gute Abschneiden“ des gemischten Teams beim Stockschützenfest der Vereine, bei dem man es bis ins kleine Finale geschafft habe.

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Griebel verwies auch auf die Bedeutung des direkten Dialogs mit politischen Entscheidungsträgern, sei es mit den Bürgermeistern der Verwaltungsgemeinschaft Zolling, mit den Landtagsabgeordneten der Region oder im Rahmen des Integrationsbeirats des Landkreises. „Es ist wichtig, unsere Anliegen an die Verantwortlichen zu kommunizieren und die Suche nach Problemlösungen konstruktiv zu begleiten.“

Der Verein hat derzeit 42 Mitglieder. Die meisten Aktiven sind Zollinger, viele aber auch Bürger von Nachbargemeinden wie Haag und Freising.

Die Zusammenarbeit mit anderen Helferkreisen sei laut Griebel sehr eng, teilweise übernehme man die Verwaltung der Finanzen, weil bei den anderen Kreisen keine Vereinsstrukturen vorhanden sind. Zum Abschluss dankten die Geflüchteten den Helferinnen und Helfern auf ihre ganz persönliche Weise – durch kleine Geschenke für die, die ihnen besonders wichtig sind, und durch ein wunderbares kleines Büfett für alle Engagierten.

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