Wahlkrimi in Zolling: Priller und Staudt in der Stichwahl

In Zolling werden die Bürger noch einmal um ihre Stimme gebeten: Helmut Priller und Markus Staudt stehen sich in der Stichwahl gegenüber.
Zolling – Es bleibt spannend: In Zolling stehen sich Markus Staudt und Helmut Priller in der Stichwahl um den Bürgermeisterposten gegenüber.
Es war ein Kopf-an-Kopf-Rennen, das sich die Kandidaten in Zolling geliefert haben. Markus Staudt (CSU) bekam 36,8 Prozent der Stimmen, 38,1 und somit nur 1,3 Prozent mehr erhielt Helmut Priller (UBZ). Georg Völkl (ÜWG) holte 25,1 Prozent. „So ist eben Demokratie“, fasst Völkl seine Niederlage zusammen, „Ich habe den Bürgern vorgestellt was ich umsetzen wollte. Anscheinend wollen die Bürger eben etwas anderes haben.“
„Ich stehe ganz klar hinter Helmut Priller“
Statt in die Kirche zu gehen, musste Völkl sich den Gottesdienst aufgrund von Vorsichtsmaßnahmen angesichts des kursierenden Corona-Virus vorm Fernseher ansehen, ansonsten verbrachte der ÜWG-Kandidat den Wahlsonntag „ganz normal“. Der Zollinger weiß genau, wem er für die kommende Stichwahl die Daumen drückt: „Ich stehe ganz klar hinter Helmut Priller. Ich wünsche mir einen unabhängigen Bürgermeister, keine Parteipolitik“, erklärte Völkl seine Solidarität.

Priller ist mit dem Wahlergebnis „sehr zufrieden“. Für ihn sei die Stichwahl keine Überraschung: „Wir haben ein hervorragendes Team, gemeinsam haben wir ein super Wahlprogramm angeboten. Wir haben nicht nur Vorschläge, sondern Lösungen formuliert“, sagt Priller. Lediglich mit der Wahlbeteiligung ist der 56-Jährige nicht vollends zufrieden. Er sei „durch und durch ein Demokrat“, erklärt er. „Da sind 60 Prozent in meinen Augen noch verbesserungswürdig.“
Stichwahl war „höchstwahrscheinlich“
Um seine Nervosität den Sonntag über im Zaum zu halten, konzentrierte Priller sich vor allem auf Büroarbeiten. Den Abend verbrachte er dann mit seinem Team: „Wir sitzen bereits zusammen um zu planen, wie wir die Zollinger, die nicht gewählt haben, in zwei Wochen zur Wahl motivieren können“, erklärte er. Außerdem gelte es, die Wähler, die im ersten Durchgang noch Georg Völkl ihre Stimme gegeben haben, nun für sich zu gewinnen.
Eine Veranstaltung wird es aufgrund der Gefahr durch COVID-19 nicht geben. Das Virus beeinflusste jedoch vor allem den Wahlkampf von CSU-Kandidat Markus Staudt: Er ist im Krankenhaus in Quarantäne. Auch er habe mit einer Stichwahl gerechnet: „Wir waren drei neue Kandidaten. Da war eine Stichwahl höchstwahrscheinlich“, so Staudt. Wie er den Wahlkampf in den kommenden zwei Wochen gestalten wird, ist noch unklar. Sicher ist jedoch, dass es weder mit noch ohne Staudt eine Wahlkampfveranstaltung geben wird.
Pascale Fuchs
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