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Helmut Priller gewinnt Stichwahl in Zolling: Mit 1286 Stimmen ans Ziel

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Von: Andrea Beschorner

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Der Neue: Helmut Priller ist Zollings neuer Bürgermeister. © Lehmann

Zolling hat gewählt: Die Mehrheit hat sich für Helmut Priller als neuen Bürgermeister entschieden. Der machte mit 55,5 Prozent der Wählerstimmen das Rennen.

Zolling – Als für Helmut Priller (UBZ) am gestrigen Stichwahlsonntag um 18.48 Uhr klar war, dass er der neue Bürgermeister der Gemeinde Zolling ist, war er für einen kurzen Moment sprachlos. Mit Tränen der Freude in den Augen nahm er 30 Sekunden, nachdem das Ergebnis feststand, den ersten Anruf entgegen: Benno Zierer war am Handy, um ihm als Erster zum Wahlerfolg zu gratulieren. Glückwünsche, verbunden mit der Hoffnung, dass an dem Sonntag „zwei Helmuts im Landkreis das Rennen machen“. Zierers Wunsch sollte später am Abend in Erfüllung gehen: Auch Landratskandidat Helmut Petz (FWG) ging als Gewinner aus dem Wahlkampf.

Ein gerührter Sieger

Gefeiert wurde gestern im Hause Priller „im ganz kleinen Kreis – und selbst da mit dem gebotenen Sicherheitsabstand“, wie der Sieger am Telefon erzählte. Freilich sei es schade, dass nicht alle aus seinem Wahlkampfteam bei ihm sein konnten: „Es wäre schon noch ein bisschen schöner, wenn wir jetzt alle zusammen richtig feiern könnten“, bedauerte er. Mit einer wichtigen Person aus seinem Wahlkampfteam konnte Helmut Priller aber gleich anstoßen: Tochter Gabriela. Und natürlich auch mit seiner Frau, die ihm während der Zeit des Wahlkampfs stets den Rücken frei gehalten habe. Sandra Smolka, Manuela Flohr, Stefan Griebl und Jörg Albrecht sind die vier, die er sich gestern besonders an seiner Seite gewünscht hätte. Die vier seien es nämlich gewesen, mit denen er in den vergangenen Monaten unzählige Stunden verbracht hatte, um Ideen für den Wahlkampf zu entwickeln, ihn, Priller, in Zolling bekannter zu machen.

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Ausschließlich per Briefwahl konnten die Zollinger ihren neuen Bürgermeister am Sonntag wählen. Die Wahlbeteiligung lag bei 64,3 Prozent. © Martin

Ideen, die der Wähler für gut befunden hat: Denn mit 55,5 Prozent und insgesamt 1286 Wählerstimmen fiel die Wahl am Ende recht deutlich auf Priller. Markus Staudt holte 44,5 Prozent der Stimmen – ihn haben insgesamt 1030 Bürger gewählt. Schon am Wahlsonntag vor 14 Tagen war es extrem spannend. Helmut Priller (UBZ) lag mit 837 Stimmen nur ganz knapp vor Markus Staudt, der im ersten Durchgang 800 Stimmen für sich verbuchen konnte.

Ein fairer Verlierer

„Wenn man in eine Wahl geht, muss man sich mental auch damit beschäftigen, dass man sie verlieren kann“, sagte CSU-Kandidat Markus Staudt gestern zum Ergebnis. Wieso es am Ende doch nicht gereicht hat, darüber könne er nur spekulieren. „Vielleicht wollen die Bürger einen erfahrenen Kommunalpolitiker, als der Helmut Priller ja gehandelt wurde. Vielleicht wollen die Menschen auf kommunaler Ebene lieber einen parteifreien Bürgermeister. Vielleicht war ich dem Wähler aber auch zu jung.“ Sicher sei jedoch, dass die Corona-Erkrankung des 44-Jährigen „ein riesengroßes Handicap“ im Wahlkampf für ihn gewesen sei. Er habe sich zwar auf die bestmögliche Unterstützung seines Wahlkampfteams um den CSU-Ortsvorsitzenden Maximilian Falkner verlassen können. „Aber das ersetzt natürlich nicht die persönliche Präsenz“, wie Staudt sagte.

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Glückwünsche schickte Markus Staudt an den Sieger der Stichwahl. © Lehmann

Doch gerade weil in den vergangenen Wochen die Situation um seinen Gesundheitszustand zwischendurch heikel gewesen sei, schaue er nun mit anderen Augen auf das Wahlergebnis. „Gesundheit steht an oberster Stelle und rückt alles andere in den Hintergrund.“ Im Moment sei er vor allem darüber dankbar, sich auf dem Weg der Besserung zu befinden.

Staudt bereut nichts

Markus Staudt hat viel Zeit und Energie in den Wahlkampf gesteckt, obwohl der Leiter von Public Affairs Deutschland und Prokurist beruflich arg eingespannt ist. Bereuen tut er das nicht, „sonst hätte ich mich von Beginn an nicht für eine Kandidatur entscheiden dürfen“. Dennoch: Es sei eine Doppelbelastung gewesen, weil er nicht aus einem Amt heraus kandidiert habe, sondern seinem Arbeitgeber gegenüber in der Pflicht stehe. Beruflich werde sich nach den Wahlen nichts bei ihm verändern.

An Helmut Priller gewandt, den Markus Staudt schon seit Jahren gut kenne, sagte er: „Ich wünsch’ dem Helmut viel Kraft, die großen Herausforderungen durch die Coronakrise gut durchzustehen. Das ist sicher kein leichter Start.“ Priller würde von Bürgermeister Max Riegler „eine super funktionierende Verwaltung übernehmen“ und könne auf gute Leute im Gemeinderat bauen. „Mit denen kann er sicher einiges bewegen“, sagte Staudt.

Priller bereitet sich vor

Dass es keine einfache Zeit für den Amtsantritt wird, dessen ist sich Priller bewusst. Zweifel, ob es in Zeiten wie diesen die richtige Entscheidung war, zu kandidieren, habe er nie gehabt. Jetzt müsse die Gemeinde, so Priller, jede Ausgabe genau überdenken – und das so lange, bis in dieser Krise wieder Klarheit herrsche. Die kommenden Wochen vor seinem Amtsantritt will der 56-Jährige dafür nutzen, sich auf das Amt vorzubereiten, einige Schulungen wahrnehmen – in Zeiten von Corona online – und: „lesen, lesen, lesen“, nämlich alte Gemeinderatsprotokolle.

Markus Staudt und dessen Familie wünscht Priller vor allem eins: „Gesundheit“. Denn das ist – und da sind die beiden sich einig, „nicht nur in Zeiten wie diesen das allerwichtigste“.

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