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Humorig-spöttische Geschichten aus der Heimat

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Von: Peter Loder

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Manfred Fock hat seine zweite Kurzgeschichten-Serie herausgebracht.
Manfred Fock hat seine zweite Kurzgeschichten-Serie herausgebracht. © mm

Er hat sich mal wieder weit aus dem Fenster gelehnt und im letzten Teil seiner Heimat-Trilogie den Dorftratsch in ganz ureigener Form auf den Punkt gebracht.

Adelshofen - Wohlweislich hat Manfred Fock im Schlusswort des gerade im eigenen Fangorn-Verlag erschienenen Buches „Heimatlieben“ ganz oben vermerkt, dass Personen und Handlungen frei erfunden seien.

Wer’s glaubt, wird selig. Weshalb sich der 67-jährige Adelshofener auch nicht wundern muss, wenn er in nächster Zeit vom ein oder anderen Nachbar schräg angeschaut wird. Zumindest weiß Fock dann, wer heimlich in seinem 24. Werk geschmökert hat und damit dem schräg-skurrilen schwarzen Humor auf den Leim gegangen ist. Etwa bei den Enthüllungen über den Verbleib der von einer Verkehrsinsel verschwundenen Marienfigur, die den Gemeinderat in der zwischen Jätenwang, Pfaffenlosen und Nassenflausen gelegenen Ortschaft Wadelshofen monatelang beschäftigt hat.

13 solcher Kurzgeschichten, die jederzeit den tatsächlichen geographischen Ursprungsort im Landkreis Bürstenfeldmuck und Umgebung erahnen lassen, hat Fock gebündelt und vom Münchner Zeichner Fred Rauch illustrieren lassen. 165 Seiten könnte der Leser auf den ersten Blick locker an einem Muse-Abend verarbeiten. Doch wer zwischen den Zeilen den Sarkasmus entdecken will, sollte sich Zeit nehmen.

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Es liest sich wie ein Ausflug in die fiktive und doch autobiografische Umgebung des leidenschaftlichen Spötters. Im letzten Kapitel gibt es sogar noch Nachhilfe in Sachen Heimatkunde, wenn Manfred Fock ein unmittelbar an der Landkreisgrenze gelegenes Baudenkmal beschreibt, das auf Straßenschildern zwei unterschiedliche Schreibweisen hat: Furtmühle auf Brucker, Furthmühle auf Dachauer Seite.

Ganz in der Nähe hat Manfred Fock eine weitere, bislang verborgene und vor allem für Fußballfans historische Pilgerstätte entdeckt. Seinen Lesern verrät der 1860-narrische Autor in einer Fußnote die genauen GPS-Daten des Naturdenkmals, unter dem löwenstarke Wallfahrer ihr blaues Wunder erleben werden.

Mit „Heimatlauschen“, „Heimatkreiseln“ und „Heimatlieben“ hat Manfred Fock nach der kultigen „Gartenzwerg“-Trilogie seine zweite, ebenfalls an den literarischen Rückzugsorten in Dahme (Ostholstein) und Stummerberg (Tirol) entstandene Kurzgeschichten-Serie beendet.  

Das Buch

„Heimatlieben“, 165 Seiten, 16,80 Euro, von Manfred Fock ist im Fangorn-Verlag, Adelshofen, erschienen. ISBN 978-3-941518-18-6.

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