SPD wird zur Splitterpartei

Die Wahl in Alling ist entschieden. Ein neuer Gemeinderat wurde gewählt. Die neue Liste von Bürgermeisterkandidat Hans Schröder schaffte auf Anhieb ein gutes Ergebnis.
Alling – Nur eine politische Kraft in Alling erreicht nach der Gemeinderatswahl noch gerade ein Viertel der Wähler. Die CSU büßte zwar 14,6 Punkte ein, bleibt aber mit 25,7 Prozent der Stimmen stärkste Partei. Dicht heran kam eine Abspaltung von der Union: Die Allinger Bürgervereinigung (ABV) von Vize-Bürgermeister Hans Schröder schaffte auf Anhieb 19,7 Prozent. Zweiter großer Gewinner sind die Grünen, die bei ihrem ersten Antreten zweistellig (11,1 Prozent) wurden.
Hoch zufrieden kann außerdem eine Wählergruppe sein, die sich nach sechs Jahren wieder auf Platz drei vorarbeitete: Die DG Biburg-Holzhausen gewann leicht (+ 0,9 Punkte) auf 16,4 Prozent hinzu, obwohl zwei ihrer bisher drei Ratsmitglieder nicht mehr antraten und der dritte – Stefan Joachimsthaler – für die CSU ins Rennen ging.
Lange Gesichter dagegen bei den Freien Wählern: Trotz eines Landtagsabgeordneten als Spitzenkandidaten verloren sie 7,8 Punkte und schaffen nur noch 15,5 Prozent. Auch die Bürgerschaft Alling dürfte sich mehr ausgerechnet haben: Ihr Bürgermeisterkandidat Stefan Diemling holte doppelt so viele Prozente wie seine Liste, die mit 7,8 Prozent (-1,2) weiter nur einen Platz hat – auf dem sitzt Diemlings Ehefrau Ingrid Schilling. Splitterpartei ist die SPD geworden, die mit 3,8 Prozent (-8,1) gerade noch ein Mandat holt.
„Ja mei“, meinte FW-Chef Hans Friedl am Tag danach zu den zwei verlorenen Sitzen, „das war zu erwarten“. Der Wähler habe nun mal eine Auswahl wie nie zuvor in Alling gehabt und das auch im bürgerlichen Lager. Schröder von der ABV geht dagegen davon aus, dass seine Bürgervereinigung „überall was abgegriffen“ hat, nicht nur bei der konservativen Konkurrenz. Und Stefan Joachimsthaler, CSU-Listenführer und Schröders Stichwahl-Gegner findet, dass man auch mit den nur noch vier Mandaten seiner Fraktion „ganz gut leben“ könne.
Einigkeit aber in einem Punkt: Um Mehrheiten zu finden, braucht es künftig mehr als zwei Fraktionen. Es werde spannender in Allings Gemeinderat.
Sie sind in das Gremium gewählt worden
Bürgermeister: Stichwahl zwischen Stefan Joachimsthaler (CSU) und Hans Schröder (ABV)
Gemeinderat: 16 Sitze; CSU: 4 Sitze (-2): Stefan Joachimsthaler (1745), Walter Herz (939), Erich Heinz (841), Thomas Muderlak (732), Gabi Loistl (665, Nachrücker für Stefan Joachimsthaler); Allinger Bürgervereinigung/ABV: 3 Sitze (+3, neue Liste): Hans Schröder (1376), Andreas Lang (893), Marina Nigl (629), Andreas Drexl (425, Nachrücker für Hans Schröder); Dorfgemeinschaft Biburg-Holzhausen: 3 Sitze (+/-0): Florian Naßl (829), Hans Ludwig (818), Karl Wörl (504); FW: 2 Sitze (-2): Hans Friedl (1336), Simone Stenzer (819); Grüne: 2 Sitze (+2, neue Liste): Max Hennies (586), Anna Borawski-Utz (583); Bürgerschaft Alling/BsA: 1 Sitz (+/-0): Ingrid Schilling (555); SPD: 1 Sitz (-1): Hubert Winkler (450); Wahlbeteiligung: 75,8 Prozent
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Ergebnisse
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