Die Bahnhöfe Althegnenberg und Haspelmoor (Gemeinde Hattenhofen) haben keinen S-Bahn-Anschluss, Regionalzughalte bieten die einzige Möglichkeit für eine direkte Schienenverbindung nach Augsburg und München. Der Bahnhof Mammendorf verfügt zwar über S-Bahn-Halte, ist aber gleichzeitig Endstation der S-Bahn-Linie S3 und somit eine Art Schnittstelle für den Umstieg zwischen S-Bahn, Regionalzug und Bus, wie die ÖPNV-Stabsstelle des Landkreises zusammenfasst.
Nachdem 1987 sämtliche Regionalzughalte an Sonn- und Feiertagen gestrichen worden seien und 1990 alle Nahverkehrszughalte wegen des damals neuen ICE-Betriebes eingestellt werden sollten, habe man mit Hilfe der Politik erreicht, dass anfangs zumindest noch fünf Zughalte pro Tag erhalten blieben.
Auch eine 1992 von der Deutschen Bahn im Rahmen des anstehenden viergleisigen Ausbaus geplante Zusammenlegung der Bahnhöfe Althegnenberg und Haspelmoor habe man auf politischem Wege gerade noch verhindern können. Damals wurde gegenüber den betroffenen Gemeinden kommuniziert, dass eine Verbesserung der Regionalzuganbindung für Althegnenberg, Haspelmoor und Mammendorf ausschließlich nach Realisierung des viergleisigen Ausbaus möglich wäre. Bei einer öffentlichen Veranstaltung am 27. März 1998 sei für die Regionalzuganbindung ein Stundentakt zugesagt worden.
Auch in dieser Phase habe es immer wieder Rückschläge gegeben, berichtet die ÖPNV-Stabstelle. Beispielsweise sollte der Abschnitt bei Haspelmoor doch nicht ausgebaut werden oder es wurde zu Lasten eines Nahverkehrsangebotes über eine neue Art von Fernverkehrsverbindung (Magnetschwebebahn) diskutiert. Obwohl ursprünglich vorgesehen, blieb letztlich auch der barrierefreie Ausbau des Bahnhofes Haspelmoor auf der Strecke, der Mittelbahnsteig ist nur über eine steile Treppe erreichbar.
Im Laufe der Zeit kamen sporadisch zusätzliche Regionalzughalte hinzu, letztmals fünf Halte im Jahr 2017. Den 1998 zugesagte Stundentakt der Regionalzuganbindung nach München und Augsburg gibt es für Althegnenberg, Haspelmoor und Mammendorf bis heute nicht.
Dafür mussten in 23 Jahren unterschiedliche Begründungen herhalten – etwa der Engpass am sogenannten Westkopf München-Pasing, die Wendezeiten am Hauptbahnhof, aber auch finanzielle Probleme durch Ausgleichszahlungen zwischen MVV-Tarif und DB-Tarif beim Halt an Bahnhöfen im MVV-Tarifgebiet.
Für erhebliches Unverständnis bei den betroffenen Fahrgästen aus dem nordwestlichen Landkreis sorgt dabei die Tatsache, die es zum Beispiel für die Bahnhöfe im Landkreis Aichach-Friedberg, unabhängig vom tatsächlichen Fahrgastpotenzial, schon seit langem ein deutlich besseres Regionalzugangebot gibt.
Thomas Steinhardt
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