Egenhofen kämpft gegen Mobilfunkmast: Klage möglich
Egenhofen - Wird es für den Mobilfunkmast im Glonntal doch noch eng? Rathauschef Josef Nefele (BGE) wollte auf der Bürgerversammlung in Aufkirchen eine Klage der Gemeinde nicht ausschließen.
„Wir werden das Vorhaben ablehnen“, sagte er. Allerdings sei das Vorhaben priviligiert. „Das Landratsamt wird unsere Einverständniserklärung einfach ersetzen.“ Landrat Thomas Karmasin (CSU), der unter den rund 100 Zuhörern weilte, widersprach nicht.
Nefele setzt nun auf die Grundstückseigentümer im Kellerhölzl, wo der Mast gebaut werden soll („Mal sehen, ob die überhaupt verpachten wollen“) und den Naturschutz: „Wir müssen abwarten, wie die Bewertung des dortigen Biotops ausfällt.“ Im Augenblick läge jedoch noch kein Eingabeplan vor. Der Bürgermeister zeigte aber auch Verständnis für den Wunsch der Telekom, das Netz auszubauen. „Inzwischen hat jeder Bundesbürger statistisch gesehen 1,5 mobile Endgeräte in der Hosentasche.“ Das wäre so, als ob man zwei Autos in der Garage stehen hätte und dann keine Straßen baue.
Sorgen bereitete Nefele die Personalsituation imRathaus. „Die vielen unumgänglichen Projekte führen dazu, dass die Verwaltung beständig am Anschlag arbeitet. Speziell in Sachen Kinderbetreuung müsse die Gemeinde zulegen. Der Neubau des Kinderhauses sei dringend geboten, zumal die Gemeinde stetig wächst. So zählte Egenhofen Ende vergangenen Jahres 3389 Einwohner, 2011 waren es 3365 . Inzwischen leben in der Gemeinde auch 341 Kinder unter zehn Jahren und 377 Über-70-Jährige.
Ein Grund für das Wachstum, so Nefele, sei die Baupolitik der Kommune. „Viele der neu geschaffenen Bauplätze konnten wir an Einheimische verkaufen.“ Von den 17 Parzellen in Unterschweinbacher Baugebiet seien 16 bereits verkauft. Insgesamt wurden im letzten Jahr 37 Bauanträge im Rathaus bearbeitet.
Positives konnte der Bürgermeister auch von der Mittagsbetreuung in der Aufkirchner Grundschule berichten . Als sie vor einigen Jahren eingerichtet wurde, nahmen gerade einmal ein halbes Dutzend Kinder das Angebot wahr. „Inzwischen essen dort fast alle Schüler zuMittag“, sagte Nefele. In den Osterferien wurden die neuen Räumlichkeiten im Anbau der Schule in Betrieb genommen - die Kosten betragen rund zwei Millionen Euro.