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So fahrradtauglich ist Eichenau

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Mobilitätsreferent Markus Brüstle vermeidet es auf der Hauptstraße zu fahren.
Mobilitätsreferent Markus Brüstle vermeidet es auf der Hauptstraße zu fahren. © Andreas Schwarzbauer

Radfahren ist in diesem Sommer angesagter denn je. Doch wie fahrradtauglich sind die Kommunen im östlichen Landkreis? Wir haben sie einem Fahrrad-Check unterzogen und auch Experten befragt. Heute in Eichenau.

Eichenau – Wütend schreit mich der Autofahrer aus dem geöffneten Beifahrerfenster an und gestikuliert wild in Richtung Gehweg. Kurz darauf braust ein Kleintransporter mit aufheulendem Motor dicht an mir vorbei. Ich bin mit dem Fahrrad auf der Hauptstraße in Eichenau unterwegs. Eigentlich ist dort das Radeln auf der Fahrbahn erlaubt. Aber auch der Gehweg ist eine Alternative, ein „Fahrrad-frei“-Schild gestattet das Fahren in Schrittgeschwindigkeit. Also wechsele ich dorthin.

Allerdings sind hier wiederum viele Fußgänger unterwegs und an den Einmündungen der Querstraßen wird man durchgeschüttelt, weil der Bordstein relativ hoch ist.

Helga Dasch vom Allgemeinen Deutschen Fahrradclub (ADFC) Eichenau kennt das allzu gut: „Ich habe dort schon öfters meinen Fahrradkorb verloren.“ Sie meidet die Hauptstraße und fährt stattdessen parallel auf der Roggensteiner Allee am Starzelbach entlang.

In der Eisenbahnunterführung beim Gut Roggenstein steht häufig Wasser.
In der Eisenbahnunterführung beim Gut Roggenstein steht häufig Wasser. © Andreas Schwarzbauer

Dort geht es beschaulicher zu. Der Bach teilt die Straße. Der westliche Abschnitt ist teilweise nur für Radfahrer und Fußgänger freigegeben. „Weil Eichenau quadratisch angelegt ist, kommt man überall über die Querstraßen wieder zur Hauptstraße und den Einkaufsmöglichkeiten“, sagt Dasch.

Auch der Mobilitätsreferent der Gemeinde, Markus Brüstle (Grüne), hält die Strecke für eine gute Alternative. Er würde die Roggensteiner Allee und die östlich der Hauptstraße verlaufende Zugspitzstraße gerne als Fahrradstraßen ausweisen. „Das wären dann Nord-Süd-Verbindungen durch den kompletten Ort“, sagt er.

Bisher gibt es in Eichenau keine einzige Fahrradstraße. Einen Versuch des Gemeinderates, die Schul- und Parkstraße entsprechend auszuweisen, stoppte die Rechtsaufsicht des Landratsamtes. Der Anteil der Radler am Gesamtverkehr sei zu niedrig.

Markus Brüstle kann das allerdings nicht nachvollziehen: „Wenn man ein attraktives Angebot schafft, kommt die Nachfrage von alleine. Fahrradstraßen sind Magnete für Radler.“

Problemstellen

ADFC-Radl-Expertin Dasch ist grundsätzlich zufrieden mit der Radl-Infrastruktur in Eichenau. Nur die Bahnunterführung beim Gut Roggenstein ist für sie ein großes Ärgernis: „Dort steht immer das Wasser. Im Sommer spritzt man sich die Hose voll, weil es so matschig ist und im Winter ist es extrem glatt, weil das Wasser dann gefroren ist. Es ist ein richtiger Schandfleck.“ Für Radler aus Eichenau wäre es jedoch eigentlich eine attraktive Route in Richtung Emmering oder Puchheim.

Gute Lösungen

Dasch gefällt besonders der Donauschwabenweg, der durch ein Biotop und eine Grünanlage von der Roggensteiner Allee zum Bahnhof führt.

Radl-Reparatur

Eine Reparaturstation gibt es in Eichenau nicht. Mobilitätsreferent Brüstle verweist aber auf die beiden Fahrradgeschäfte im Ort.

Zukunft

Die Diskussion über die Fahrradstraßen in Eichenau ist noch nicht zu Ende. „Die Forststraße könnte geeignet sein“, sagt Brüstle. Außerdem stellt die Gemeinde an der Kneippstelle Fahrradständer auf. Ziel ist es, so gemeinsam mit den Nachbargemeinden einen Kneipprundweg zu schaffen.

Fazit

Die Starzelbach-Gemeinde hat viele ruhige und grüne Strecken für Radfahrer, auf denen sie die Hauptstraße vermeiden können. Das ist auch notwendig, denn dort zu fahren ist äußerst unangenehm.

Weitere Nachrichten aus der Gemeinde Eichenau finden Sie hier.

Andreas Schwarzbauer

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