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Posten für Schule und Planung neu vergeben - das sorgt für Ärger

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Von: Hans Kürzl

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Das Eichenauer Rathaus
Das Eichenauer Rathaus. Hier gab es jüngst Streit wegen eines Referatswechsels. (Archivfoto) © hk

Die Posten der Schul- und Planungsreferenten wurden im Eichenauer Gemeinderat neu besetzt. Das lief aber nicht harmonisch ab: Eine Grünen-Gemeinderätin fühlt sich benachteiligt, weil sie als einzige leer ausgeht.

Eichenau – Mit einer Aufgabe in die Arbeit des Gemeinderats eingebunden sein: Auch das ist Sinn eines Referats. In Eichenau gab es aktuell einen Wechsel, der nicht alle glücklich macht. Den Bereich der Planung übernimmt in Zukunft Werner Heckes (FDP). Elke Hornung (SPD) ist für die Schulen zuständig. Dies erfolgte durch einen Ringtausch, der zwischen Liberalen und Sozialdemokraten abgestimmt worden war.

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Heckes, im IT-Bereich tätig, war erst im Februar für Hannelore Münster nachgerückt und hatte kurzzeitig deren Schulreferat übernommen. Ein Jahr früher war Hornung zum Gemeinderat gestoßen. Die Gymnasiallehrerin setzt eine Tradition fort. Nach Martin Eberl und Hannelore Münster ist sie die dritte Lehrkraft als Schulreferentin. Allerdings hatte die 60-Jährige unerwartet Konkurrenz bekommen.

Ingeborg Hofmann (Grüne), vor zwei Jahren ebenfalls nachgerückt, hatte im Vorfeld der Gemeinderatssitzung Interesse bekundet. Offenkundig war, dass beide von der Kandidatur der anderen lange nichts gewusst hatten. „Ich war überrascht“, erklärte Hornung.

SPD-Fraktionschef Eberl sprach von einer unfairen Diskussion, die die Grünen angestoßen hätten. Der Referatswechsel sei eine interne Absprache gewesen.

Dritte Bürgermeisterin Rike Schiele konterte wiederum mit dem Vorwurf, dass Gertrud Merkert (SPD) die Position der Planungsreferentin eher nebenher ausgeübt habe. „Das ist nicht so das Amt, zu dem sie eine Bindung hat.“ Merkert hatte es im Januar 2022 von dem aus beruflichen Gründen ausgeschiedenen Andreas Zerbes übernommen. Ein Lösungsvorschlag war, das Schulreferat auf die beiden Schulen aufzuteilen. Dann nämlich käme auch Hofmann zum Zug.

Das befürwortete Claus Guttenthaler (FW): „Was spricht dagegen, wenn sich beide engagieren wollen?“ Auch CSU-Fraktionssprecherin Celine Lauer deutete Wohlwollen an: „Die Aufgabe zu teilen ist in Ordnung –wenn beide sich einig sind.“ Nur war das nicht der Fall.

Hornung erklärte, sie habe über ein Splitting nachgedacht, aber: „Ich spüre eine zu große Vehemenz in meiner Fraktion. Ich kandidiere alleine.“ Hofmann wiederum wollte es nicht auf eine Kampfabstimmung ankommen lassen und zog zurück.

Beim folgenden Votum wurde Heckes einstimmig gewählt, gegen Hornung stimmten jedoch Schiele und Guttenthaler. Hofmann bleibt somit das einzige Gemeinderatsmitglied in Eichenau ohne besonderen Aufgabenbereich.

Es war übrigens nicht das erste Mal, dass die Aufgabenverteilung in Eichenau für erheblichen Wirbel sorgte. In der Amtszeit von 2014 bis 2020 waren Bau- und Planungsreferat unbesetzt geblieben, begleitet von Diskussionen zwischen SPD und Grünen.

Die Referate wurden dann 2020 getrennt. Im Januar 2022 scheiterte der Versuch, sie wieder zusammenzulegen. Hans Kürzl

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