Die Verbindung zwischen Eichenau, Hessen und Sachsen kam über Andy Tauber zustande, Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr Scharfenstein. Tauber ist außerdem Leiter der Grubenwehr der Wismut GmbH. Einer der Geschäftsführer dieses in Thüringen und Sachsen vertretenen Unternehmens ist Rainer Türmer, der aus Offenbach stammt. Türmers Ehefrau Gabriele wiederum engagiert sich bei den Maltesern.
All diese Fäden liefen nun in der Starzelbachgemeinde zusammen. Das katholische Pfarrzentrum diente als Zwischenlager. Bürgermeister Peter Münster und Partnerschaftsreferent Claus Guttenthaler stehen in engem Kontakt mit Wischgorod. So wissen sie einigermaßen tagesaktuell, welche Güter gerade dringend benötigt werden. „Wir fahren da bisweilen schon auf Sicht“, räumt Münster ein. Auch deshalb ist er für die Hilfe aus Sachsen und Hessen sehr dankbar.
Andy Tauber und Gabriele Türmer berichten ebenfalls von einer großen Hilfsbereitschaft für Wischgorod. Einen Tag bevor der Transport in Eichenau ankam, hatten die Malteser in Offenbach für sechs Stunden zu einer Sammelaktion aufgerufen – über lokale Medien und soziale Netzwerke. „Wir sind von den Menschen überrannt worden“, berichtet Türmer. Man habe bei den Kollegen in Darmstadt nachfragen und um einen dritten Transporter ersuchen müssen. In denen stapelten sich zu einem erheblichen Teil medizinische Güter, Medikamente und Verbandsmaterial. Davon profitiert auch das Krankenhaus in Wischgorod, das derzeit laut Münster seinen Betrieb noch aufrechterhalten kann.
Dort werde man um jedes Pflaster froh sein, glaubt Gregor Banik, Facharzt für Anästhesie und Notfallmedizin. Er sortiert in Eichenau das Material vor. Bei Medikamenten kommt nichts mit, „was klar über dem Verfallsdatum liegt“. Das sei aber nicht viel gewesen. Großzügiger ist er bei Verbandskästen und Verbandsmaterial, das lediglich äußerlich verwendet werde. „Im Kriegsfall ist man um so vieles froh, was man in normalen Zeiten nicht mehr unbedingt verwenden würde.“
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