Große Komplimente zum 100-Jährigen des SPD-Ortsvereins

Wenn die Landesvorsitzende eine Einladung und ein Bundestagsabgeordneter dem 70. Geburtstag eines ehemaligen Bundesvorsitzenden absagt, dann hat das einen gewichtigen Grund. „100 Jahre SPD-Ortsverein Eichenau, das hat schon Priorität“, sagte Michael Schrodi, der ebenso zum runden Geburtstag von Norbert Walter-Borjans eingeladen war, der am gleichen Tag gefeiert wurde.
Eichenau – Schrodi, der als Stimmkreisabgeordneter gewissermaßen auch Eichenau im Bundestag vertritt, wies auf die wechselhafte Geschichte der Sozialdemokratie hin. „Trotzdem sind wir stets wehrhaft und ein Garant für Gerechtigkeit sowie Demokratie geblieben.“ Das gelte auch für den Ortsverein.
Die im April 2021 mit Florian von Brunn an die Landesspitze der bayerischen SPD gewählte Ronja Endres verwies auf die „unzähligen Stunden an Sitzungen, Diskussionen, Feiern und Kassenberichte“, die der SPD-Ortsverein Eichenau in 100 Jahren absolviert habe.
Endres erwähnte Themen, deren man sich seit vielen Jahren stellen müsse und die den Sozialdemokraten stets ein Anliegen seien: bezahlbarer und ausreichender Wohnraum und Schulsozialarbeit. Tempo 30 hätten die Eichenauer Genossen sogar eher auf dem Schirm gehabt als die Bundespartei. „Ich verneige mich vor Eurer Leistung und Eurem Engagement“, schloss Endres.
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Bürgermeister Peter Münster, selbst bei der FDP, nannte eine Gemeinsamkeit beider Parteien: „Liberale und SPD sind schon öfter tot gesagt worden.“ Dennoch stünden beide nun im Bund in der Regierungsverantwortung. Der SPD in Eichenau bescheinigte Münster, stets die Verantwortung zu suchen. Er verwies auf Bundes- und Landtagsabgeordnete sowie auf die frühere Landrätin Rosemarie Grützner.
Andreas Knipping schilderte noch die Entstehungsgeschichte der Chronik zum 100-jährigen Bestehen und konnte sich einen Seitenhieb auf eine aktuelle Diskussion nicht verkneifen: „Beim Gendern oder Nicht-Gendern bin ich weder in dem einen noch in dem anderen Fanlager angesiedelt.“
Der musikalische Teil fand anders als geplant statt. Denn die eigentlich vorgesehenen Wellküren mussten wegen einer Corona-Erkrankung kurzfristig absagen. Allerdings bewies die Familie Well, dass sie nicht nur auf der Bühne Meister der Improvisationskunst sind, sondern gleichermaßen organisatorisch. Michael Well erklärte sich bereit, einzuspringen, und konnte noch zwei Mitglieder der „Nou-Well Couisnes“ gewinnen.
Eichenaus SPD-Ortsvorsitzender Erik Hoeschen kommentierte den Auftritt so: „Wir wissen nicht, was wir mit den Wellküren verpasst haben. Aber wir wissen, was wir bei den Mixed-Wells erlebt haben.“ HANS KÜRZL
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