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Er ist Bayerns bester Nachwuchs-Dachdecker

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Von: Regina Mittermeier

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Andreas Grimm (r.) schloss seine Ausbildung hervorragend ab. Ausbilder Volker Gierl ist stolz. © Peter Weber

Zahlreiche Schüler sind am Freitag in einen neuen Lebensabschnitt gestartet: ihre Ausbildung hat begonnen. Einer, der seine Lehre schon abgeschlossen hat – und das sehr erfolgreich, – ist Andreas Grimm. Der junge Emmeringer ist Bayerns bester Dachdecker.

Emmering/Gröbenzell – Eigentlich könnte sich Andreas Grimm auf seinen Lorbeeren ausruhen. Der 20-Jährige hat seine Ausbildung zum Dachdecker abgeschlossen – als Bester im ganzen Freistaat. Nun geht’s aber sofort weiter für den ehrgeizigen Emmeringer: Im September beginnt er eine Lehre zum Spengler, danach möchte er in den elterlichen Betrieb einsteigen.

Trotz seines Traumergebnisses wirkt der junge Mann mit den braunen Haaren und dem freundlichen Lächeln bescheiden und zurückhaltend. „Nach den Tests war ich einfach froh, dass es vorbei war“, sagt er und lacht. Zuvor war den Lehrlingen einiges abverlangt worden. Die Gesellenprüfung war in jeweils vier praktische und theoretische Teile gegliedert. Was Andreas Grimm in den vergangenen zwei Jahren in Sozialkunde, Abdichtungs-, Dach- und Wandtechnik gelernt hatte, musste er an einem Tag aufs Papier bringen. Für jeden Test hatte er zwei Stunden Zeit.

Handwerkliches Geschick wurde Andreas Grimm in die Wiege gelegt

Praxiswissen wurde über zwei Tage verteilt abgefragt. Der Emmeringer baute unter anderem ein Dachmodell aus Fiberglas, montierte Dachlatten, verkleidete eine Giebelfront mit Schiefer – und erreichte so schließlich ein hervorragendes Ergebnis.

„Ich war ein guter Schüler, aber nie der Beste“, sagt Andreas Grimm. Er habe nicht gedacht, dass er so gut abschneiden würde. Ein gewisses Talent wurde dem 20-Jährigen aber wohl in die Wiege gelegt: Sowohl sein Vater als auch sein Bruder (23) sind Dachdecker und Spengler. So kam es, dass sich Grimm nach seinem Abitur an der Fachoberschule ebenfalls für den Beruf entschied.

Mächtig stolz auf ihn ist nicht nur seine Familie, sondern auch Ausbilder Volker Gierl aus Gröbenzell. Dessen Firma hat Andreas’ Vater übrigens vorher genau unter die Lupe genommen – um sicherzugehen, dass sein Sohn dort eine ausgezeichnete Ausbildung bekommt. „Ich bin sehr stolz auf Andreas“, sagt Firmenchef Volker Gierl (49). Er hätte den fleißigen und zuverlässigen jungen Mann gerne in seinem Betrieb behalten. Gleichzeitig wünscht er ihn aber alles Gute für seinen weiteren Berufsweg. Grimm ist seiner Ansicht nach sehr gut ausgebildet. Das liege auch an den zahlreichen außerbetrieblichen Schulungen, an denen er teilgenommen hat.

Für angehende Dachdecker gibt es in Bayern nur eine einzige Berufsschule

Daher sei es auch wenig verwunderlich, dass der 20-Jährige einen ausgezeichneten Abschluss gemacht hat. Heuer bildet Gierl wieder aus. Er hofft, dass sein nächster Lehrling genauso erfolgreich ist. Bis dorthin ist es aber ein weiter Weg – buchstäblich. Denn bayernweit gibt es nur eine einzige Berufsschule für angehende Dachdecker: im im niederbayerischen Waldkirchen (Kreis Freyung-Grafenau) – mehr als zwei Stunden Autofahrt von Gröbenzell entfernt. Zu weit, um täglich zu pendeln.

Während des Blockunterrichts hat Andreas Grimm daher mit zahlreichen anderen Lehrlingen im Waldkirchener Dachdeckerwohnheim gewohnt. Seine nächste Station ist nun eine Spenglerei in Mammendorf – auch sorgfältig von seinem Vater ausgewählt. „Das Dachdecken ist damit eng verknüpft“, sagt Andreas Grimm. Wie lange die zweite Ausbildung dauert, weiß er nicht genau. Eventuell kann er sie aufgrund seiner guten Vorbildung verkürzen.

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