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GNTM-Kandidatin rettet Mann das Leben - „War für mich fast schon selbstverständlich“

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Von: Ulrike Osman

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FFB: GNTM 2020-Model rettet Mann aus Kanada das Leben - „Fast selbstverständlich“
GNTM-Kandidatin Nadine beim Spenden: Fünf Stunden lang dauerte die dialyse-ähnliche Prozedur in einem Kölner Krankenhaus.

GNTM-Kandidatin Nadine Wimmer hat mit ihren 21 Jahren schon einiges geschafft, von dem andere nur träumen können. Für einen Mann wurde sie sogar zur Lebensretterin.

EmmeringNadine Wimmer hat mit ihren 21 Jahren schon einiges geschafft, von dem andere nur träumen können. Sie war das tz-Wiesn-Madl 2017*, wurde Dritte bei der Wahl zur Schönen Münchnerin 2018 – und sie schaffte es in der aktuellen Staffel der Sendung „Germany’s Next Top Model“ bis auf Platz 10.

Doch der vielleicht schönste Erfolg des Nachwuchs-Models ist ein anderer. Die junge Frau aus Emmering ist Lebensretterin. Sie hat mit einer Stammzellenspende einem Krebskranken neue Hoffnung geschenkt. „Es war für mich fast schon selbstverständlich, das zu machen“, erzählt Nadine.

Landkreis Fürstenfeldbruck: GNTM-Kandidatin Nadine Wimmer rettet Mann aus Kanada das Leben

Mit dem Thema Krebs kam sie schon mehrfach in Berührung. 2014 erkrankte ihre Schwester an Morbus Hodgkin, vor vier Jahren starb eine Freundin an einem Krebsleiden. Damals erfuhr Nadine von der Möglichkeit, sich bei der Deutschen Knochenmarkspenderdatei (DKMS) registrieren zu lassen. Das klappte ganz einfach per Wangenabstrich.

„Man hat nur einen einzigen genetischen Zwilling auf der Welt, mit dessen Stammzellen man zu fast 100 Prozent übereinstimmt“, hat die 21-Jährige erfahren. „Es gibt aber potenziell noch viele andere Menschen, mit denen man große Übereinstimmungen hat.“

Im November 2018 kam dann der Brief, der sie erst einmal umhaute. Darin stand, dass sie als Spenderin für einen Blutkrebspatienten infrage kam. „Meine Gefühle sind Achterbahn gefahren – das kann man mit Worten nicht beschreiben.“

GNTM-Kandidatin Nadine aus Emmering kommt als Stammzellenspenderin infrage 

Überwältigt von der Aussicht, jemandem eine zweite Chance auf Leben schenken zu können, machte sie die vielen vorgeschriebenen Tests und Voruntersuchungen. Am Ende stand fest, dass sie tatsächlich die beste infrage kommende Spenderin war.

Am 12. Dezember 2018 – das Datum ließ sich Nadine später auf den Nacken tätowieren – war es soweit. Gemeinsam mit ihrer Mutter flog sie nach Köln und unterzog sich der fünfstündigen dialyse-ähnlichen Prozedur, bei der Stammzellen aus ihrem Blut gefiltert wurden. Besonders unangenehm sei das nicht gewesen, „solange man den Arm still hielt, in dem die Nadel steckte“. Ansonsten kam sie sich vor „wie in meinem eigenen Wohnzimmer“. Unmittelbar danach fühlte sie sich schlapp, als hätte sie eine Grippe. „Aber nach 24 Stunden lief mein Körper wieder auf Hochtouren.“

12.12.18.: Das Datum der Spende hat sich Nadine tätowieren lassen.
12.12.18.: Das Datum der Spende hat sich Nadine tätowieren lassen.

Sehr gespannt war Nadine darauf, die wenigen erlaubten Informationen über den anonymen Empfänger ihrer Stammzellen zu bekommen. Sie weiß inzwischen, dass es ein Mann in Kanada ist. Wie es ihm seit der Spende geht, hat sie noch nicht erfahren. Manchmal dauere es lange, bis Kliniken aus dem Ausland auf Anfragen reagieren. Aber sie will dem Mann über die DKMS und das Krankenhaus in Kanada eine E-Mail schreiben und hofft, dass er darauf antworten wird.

Landkreis Fürstenfeldbruck: GNTM-Kandidatin Nadine will weiter als Model arbeiten

Inzwischen ist das Leben für Nadine weitergegangen. Sie hat sich den Traum erfüllt, Kandidatin bei GNTM zu werden und hat dafür sogar eine Auszeit von ihrem Job als Groß- und Außenhandelskauffrau genommen. Die Dreharbeiten mit Heidi Klum und den anderen Kandidatinnen beschreibt die begeisterte Motorradfahrerin als Super-Erfahrung – und als sehr lehrreich. „Man merkt, wie man in Stresssituationen reagiert. Man lernt, Kritik anzunehmen und umzusetzen.“

Und obwohl Nadine mittlerweile ausgeschieden ist, geht das Abenteuer für sie noch weiter – beim Live-Finale im Mai, bei dem die Top 20 der Kandidatinnen dabei sind. „Wir hoffen, dass die Sendung trotz Corona stattfinden kann.“

So oder so, Nadines Model-Karriere ist längst ins Laufen gekommen. Ihren Bürojob will sie künftig nur noch halbtags ausüben. Doch obwohl sie als Model in jeder Metropole der Welt leben könnte, will sie ihrer Heimatregion treu bleiben. „Ich wohne noch immer im Landkreis Bruck und ich glaube nicht, dass mich hier jemals jemand wegbringt.“

Wer sich ebenfalls als Stammzellenspender registrieren lassen möchte, findet alle Infos dazu auf der DKMS-Internetseite.  

os

*tz.de ist Teil des bundesweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerks.

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