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Grüne springen von null auf vier

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Von: Thomas Eldersch

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Im Rathaus am Bacherl wird bald ein neuer Gemeinderat arbeiten.
Im Rathaus am Bacherl wird bald ein neuer Gemeinderat arbeiten. © Weber

Die etablierten Parteien im Emmeringer Gemeinderat haben Federn gelassen. Die Grünen haben ihnen Stimmen abgezogen. Erfahrene Mitglieder müssen nun gehen, darunter ein Urgestein der SPD.

Emmering – Die Grünen haben es rund ein halbes Jahr nach der Gründung ihres Ortsverbands geschafft, in den Gemeinderat einzuziehen. Sie konnten vier Sitze erringen. „Wir sind mit dem Ergebnis sehr zufrieden“, freut sich die Grünen-Bürgermeisterkandidatin Ulrike Saatze. Sie habe schon einige Kollegen aus den anderen Fraktionen kennengelernt und geht von einer guten Zusammenarbeit aus.

Die Grünen wollen aber auch kritisch auf die anderen Parteien schauen. „Wir werden jetzt mit unserem Know-how ganz genau darauf achten, ob die beiden stärksten Parteien ihre Wahlversprechen – vor allem in Bezug auf Umwelt und Klima – einhalten werden. Wir sind jetzt das Zünglein an der Waage“, sagt Saatze.

Ulrike Saatze, Bürgermeisterkandidatin der Grünen und nun in den Gemeinderat gewählt.
Ulrike Saatze, Bürgermeisterkandidatin der Grünen und nun in den Gemeinderat gewählt.

Trotz des Wahlerfolgs der Grünen – die CSU bleibt stärkste Kraft im Gemeinderat. Sie verliert aber einen Sitz. „Wir sind hoch zufrieden mit dem Ergebnis und haben mit den Grünen einen neuen, starken Partner bekommen“, sagt Fraktionssprecher Werner Öl. Die Wähler haben bei der CSU auf Erfahrung gesetzt: Ausschließlich amtierende Gemeinderatsmitglieder wurden wiedergewählt. „Schade, dass wir keine neuen Gesichter dabei haben“, sagt Öl.

Bitter lief die Wahl für die Freien Wähler. Sie verloren gleich zwei Sitze. Die meisten Stimmen konnte der noch amtierende Rathauschef Michael Schanderl auf sich vereinen. „Das Ergebnis ist bedauerlich“, resümiert der Bürgermeister. Er geht davon aus, dass der Stimmverlust vor allem dem aktuellen Klima-Hype um die Grünen geschuldet ist. „Die müssen jetzt beweisen, dass sie konstruktive Politik machen können“, sagt Schanderl.

Seit 2002 saß der SPD-Ortsvorsitzende Eberhard Uhrich im Gemeinderat. Nach 18 Jahren ist jetzt Schluss. „Ich hätte gerne weiter gemacht“, sagt Uhrich. Tomas Kraut wird nun den einzigen Platz der SPD einnehmen. Damit verlieren die Sozialdemokraten auch die Fraktionsstärke. „Ausschussentscheidungen fallen jetzt ohne die SPD“, bedauert Uhrich.

Die FDP behält ihren Sitz im Gemeinderat. Doch für Robert Bauer zieht Bürgermeisterkandidat Maximilian Gerber ins Gremium ein. Damit ist auch er Einzelkämpfer.

Die Verhältnisse im neuen Gemeinderat

Bürgermeister: Stichwahl: Stefan Floerecke (CSU) und Fritz Cording (FW)

Gemeinderat: 20 Sitze; CSU: 8 Sitze (-1): Stefan Floerecke (2923), Werner Öl (2099), Sabine Heinrich (1810), Sarah Kumeth (1759), Tobias Öl (1592), Manfred Haberer (1568), Hans Weiß (1554), Konrad Füßl (1371), Florian Stock (1123, Nachrücker für Floerecke); FW: 6 Sitze (-2): Michael Schanderl (2269), Fritz Cording (1897), Ottmar Altbauer (1500), Evelin Brauner (1454), Monika Aumiller (1308), Valentin Schanderl (1121), Monika Suhrmann (1086, Nachrücker für Cording); SPD: 1 Sitz (-1): Tomas Kraut (848); FDP: 1 Sitz (+/-0): Maximilian Gerber (704); Grüne: 4 Sitze (neu angetreten): Korbinian Würstle (1261), Ulrike Saatze (1235), Kathrin Durach (896), Herbert Groß (652); Wahlbeteiligung: 62,3 Prozent

Hier finden Sie die Ergebnisse aus den anderen Kommunen.

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